Danke, ich wollte Dir auch nicht "an den Karren fahren" ....
Danke für die links. Also "Kreditsicherheiten" ist eindeutig definiert, und auch nur "Sicherheiten" im Zusammenheit mit Kredit. Insofern hast Du recht.
... es geht mir nur um eine ganz andere Agenda: wer meine wirtschaftstheoretischen Beitraege liest, wird merken, dass es mir zuvoerderst um Begriffsklaerungen geht. Denn aus diesen laesst sich meist zwanglos ableiten, dass das meiste der weitlaeufig propagierten Wirtschafts-"Theorien" nicht haltbar ist (ptolemaeische Verirrungen in der Wirtschafts"wissenschaft").
So wird Neoliberalismus verwendet, wo man Sozialismus meint. Liberalisierung, wo verstaerkte Regulierung "drin" steckt. Usw.
Das kann man aber nicht durch "Dagegen-Anschreiben" aus der Welt schaffen, sondern einzig, indem man die Protagonisten zum eigenen Offenbarungs-Eid zwingt - durch geduldiges Beharren auf Belegen und absolut logischen Schluss-Ketten.
Und diese muessen auch Fuenfjaehrigen nachvollziehbar sein!
Der Kampf der Ideologien spielt sich bisher immer so ab, als koenne man alles "irgendwie" sehen. In der Mechanik ist das schon seit ca. drei Jahrhunderten nicht mehr so. Aber in der Wirtschaftstheorie befinden wir uns noch vor Newton, sozusagen.
Kredite ohne Sicherheiten scheinen verbreitet zu sein.
Absolut - oft geht es gar nicht anders, wenn z.B. der Aufwand der Sicherungsuebereignung/Verbriefung/allein Schaetzung und Dokumentation im Verhaeltnis zum Wert des Darlehens und/oder der Laufzeit unverhaeltnismaessig waere.
Wo das hinfuehrt, hat die SMH-Bank-Affaere gezeigt: Da hatte Graf Galen noch "schnell" ein paar Millionen auf Vertrauen (credere) herbeigezaubert, die hinterher weg waren. Weil Banken sich i.d.R. "ueber Nacht" was leihen - ohne Sicherheit. Bis sie es ploetzlich nicht mehr tun - vgl. 2008 ...
Staatsanleihen werden da nicht erwähnt. Aber hier:
Ja. Wobei Verpfaendungen sicher im Einzelfall moeglich waeren - aber ausgerechnet Steuern hielte ich fuer kaum praktikabel. Gemacht wird es jedenfalls nicht, aber stur behauptet. Das stoert mich gewaltig.
Abschließend die Frage an Dich: Wie würdest Du es denn formulieren, was die Steuereinnahmen für die Staatskredite sind?
In der Geschichte laesst sich nachweisen, dass Staaten ja nur darum Schulden aufnehmen, weil die Steuern nicht zur Bestreitung der Ausgaben langen. Daher ist das dasselbe, absolut dasselbe, wie ein Vermieter, der weniger Mieteinnahmen erzielt als er Hypothekenzinsen schuldet. Das Geschaeft duerfte also nicht getaetigt werden. Wird es aber, in der Hoffnung auf Ueberwaelzung. "Den Letzten beissen die Mohikaner" sage ich immer.
In der Privatwirtschaft ist ein solcher Vorgang gaenzlich undenkbar und das gilt es der Bevoelkerung klar zu machen. Damit Ptolemaeus Flassbeck nicht weiter seinen Stuss von den fehlenden (!) Schulden herausposauen kann ... Wenn diese Scharlatane erstmal kleinlaut das Maul hielten, waere schon viel gewonnen. Im Gegenzug sollen sie dafuer ihre erschlichenen Pensionen behalten duerfen - wenn dafuer Postel auch seine Oberarzt-Pension bekommt, natuerlich. Gerechtigkeit muss sein. Der hat immerhin seinen Job gemacht fuer das Geld!
Würde der Staat ohne die Steuereinnahmen Kredit bekommen?
Nun ja, schau' Dir Griechenland und viele andere Staaten an - da gibt es welche, da steht das Kreditvolumen so ausserhalb jeder Relation zu den Steuereinnahmen, dass man nur aufgrund ZWEIER Faktoren Schulden machen kann:
a) die Anleihen werden von korrupten Rating-Agenturen fuer zentralbankfaehig erklaert
b) die Zentralbank nimmt sie pflichtschuldig in Pension (bis zum Ueberwaelzungs-Zeitpunkt - dann gibt's neue)
c) oder mittlerweile kauft sie sie auch direkt.
Solange in einem fiat-Geldsystem ich zwar vielleicht die Staats-Anleihe niemandem mehr andrehen kann, die Zentralbank sie aber beleiht, kann mir doch alles wurscht sein, oder?
--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English