Also eine historische Betrachtung

Fabio ⌂, München, Dienstag, 10.02.2015, 19:08 (vor 3363 Tagen) @ CrisisMaven7115 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 10.02.2015, 19:35

Hi CM,

[Ich hatte schon eine umfangreichere Version fertig, die mir aber das
Internet zerbroeselt hat; hier nun dennoch das m.E. Wesentliche:]

tausend Dank für die Mühe, auch in Deinen anderen Artikeln!

D.h. historisch scheint die "Erfindung" des Geldes, weil einer es leid
war, ein ganzes Pferd gegen zwei Schweine zu tauschen, von denen er nur
eines wollte, dafuer aber mit dem andern halben Pferd einen Bastkorb
erstehen wollte und nun einen Korbflechter zu suchen sich anschicken
musste, der gerade ein Schwein zu brauchen vorgab ... also: so scheint es
sich nicht abgespielt zu haben! [[freude]]

Und damit beginnt man halt zu Gruebeln, gelle?

OK. Soweit kann ich ja wie gesagt folgen.

Also: ich halte es fuer intellektuell unredlich von der heutigen
Wirtschaftswissenschaft, entgegen der historischen Forschungsergebnisse, zu
behaupten, die Geldentstehung habe etwas mit dem
Tauschparadigma
zu tun. Welch selbiges aber heute sehr wohl seine Erklaerungsberechtigung
hat, wenn es um heutige Austausch-Prozesse geht ...

Ich verstehe die Diskussionen hier im Forum aber so, dass das Problem irgendwie noch fundamentaler sein muss, also dass das, was für mich ein ständiges Tauschen von X gegen Y gegen Z* aussieht eigentlich ein ständiges sich gegenseitig Verschulden ist (oder so, ich kapiere es ja wie gesagt nicht...) und Menschen wie ich, die im "Tauschparadigma verhaftet sind" und an "Nettogeld" glauben, irgendetwas Wesentliches einfach nicht verstehen (und da die, die das sagen, offenbar meine Sichtweise verstehen und ihre Sichtweise für richtig und meine für falsch halten, liegt für mich der Verdacht nahe, dass sie recht haben, schließlich verstehe ich sie ja nicht, sie mich aber schon). Ich bin bislang auf meiner Suche nach einer für mich verständlichen Erklärung, worin mein Denkfehler liegt, leider auch in der Sammlung nicht fündig geworden (ich habe mich auch schon durch längere Traktate voller Buchungssätze gequält und dachte am Schluss "Na und? A hatte X und B Y und nun ist es andersherum").

Edit: "Die Austrians" sind dann wohl unredlich in ihrem Beharren auf das Mises`sche Regressionstheorem. Ich kann das nicht nachvollziehen, u.a. deswegen, weil ich mir Geldtheorie eher als Entwicklungsprozess vorstelle und nicht an den monetären Big Bang glaube, an dem irgendein mesopotamischer König "es werde Abgabegut" gerufen hat. Das ist alles historisch sehr interessant, bringt mir aber bzgl. meiner Überlegungen, wie Geld heute funktioniert und wie es möglicherweise in Zukunft funktionieren sollte (z.B. ohne Diktat), recht wenig.


*X, Y, Z kann alles sein, also Güter, Diensteistungen, Geld, Wertpapiere, Forderungen etc.

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“We are on strike against the dogma that the pursuit of one’s happiness is evil. We are on strike against the doctrine that life is guilt." John Galt

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