Diese zweifelnden Anmerkungen sind eigentlich keine Zweifel, sondern Bestaetigungen ...
zu Ihrer tollen Zusammenstellung ein paar (zweifelnde) Anmerkungen:
Somit halten wir als Forschungsergebnis fest:
CrisisMavenscher Merksatz 001: Die Hauptfunktion von Zentralbanken ist die Staatsfinanzierung.
Die Hauptfunktion ist Ausgabestelle von gesetzlichem Zahlungsmittel (oder gibt es das neuerdings auch noch woanders?)
Ja, das gibt es (oder gab es zuimndest) auch auf andere Art. NICHTS, was das gesetzliche Zahlungsmittel ausmacht (dass man damit in einem bestimmten Staatsgebiet befreiend zahlen kann und andere Geschaeftspartner inkl. der Staat selbst fuer seine Steuer- und Abgabenforderungen) ist so beschaffen, dass es nur eine ZENTRAL-Bank tun koennte.
Als ich frueher durch Nordirland "trampte" (und ich lebe noch ...) gab es dort mehrere unterschiedliche Pfundnoten - sie stammten naemlich von Geschaeftsbanken, die Pfundnoten ausgeben durften. Die waren allgemein akzeptiert, gesetzliches Zahlungsmittel und stammten nicht von der Bank of England. Schottische Pfundnoten gab es auch. Erst in London hatte ich dann Schwierigkeiten - schlicht weil der Taxifahrer die Noten noch gar nie gesehen hatte. Zahlungsmittel waren sie trotzdem. Ich tauschte sie woanders um, dann ging's weiter ...
Tieraerzte verkaufen oft Tierfutter. Das obige Argument ist:
"Der eigentliche Zweck eines Tierarztes ist der Tierfutter-Verkauf."
Nein, der eigentliche Zweck der Zentralbank ist die (verdeckte/verschleierte) Staatsfinanzierung. Bargeldversorgung geht auch ohne. Als Sarrazin die uebernahm, ging alles nahtlos weiter.
zu sein.
Vermutungen (Tieraerzte und Tierfutter) aufgrund phaenomenologischer Beobachtung fuehren meist in die Irre. In Schweden koennte man glauben, dass aufgrund des staatlichen Alkohol-Verkaufs-Monpols und der hohen Preise der Alkoholkonsum geringer sei als anderswo. Allerdings: der Pro-Kopf-Verbrauch ist der hoechste der Welt, weil jede Familie (bis auf die Temperenzler) eine eigene Destille zuhause hat.
Dafür benötigt GB gute Sicherheiten, geschaffen aus Geld, das schon gekauft hat.
Ja, schon, hat aber nichts mit dem Grundproblem zu tun.
Staatsfinanzierung muß von den ZB zumindest indirekt betrieben, zumindest im Sinne eines debitistischen Ablaufs begünstigt werden.
Das ist ja i.W. meine Argumentation.
CrisisMavenscher Merksatz 002: Wenn die Steuern zur Besicherung der Staatsschulden je ausreichen wuerden, braeuchte eben dieser Staat jene Schulden ja gar nicht aufnehmen!
Staatsschulden können nicht mit sonstigen Schulden und deren vertragliche Vereinbarungen verglichen werden.
Doch, habe ich doch gemacht! Also geht das doch?
Der Staat ist zwar auch Gläubiger, aber seine Stellung ist eine völlig andere als bei unsereins.
Sicherheiten stellen macht nur Sinn, wenn auf diese, staatlich gesichert, zugegriffen werden kann und darf.
Genau das sagte ich ja im Gerichtsvollzieher-Beispiel.
Wollte man vom Staat nun Sicherheiten verlangen, müsste der Staat wiederum den Zugriff auf diese akzeptieren,
So wie Argentinien ...
was einem Verzicht auf sein Gewaltmonopol bedeutet, was sein absehbares Ende bedeutet.
Drum habe ich den Beitrag geschrieben ...
Ergo sind Staatsschulden durch nichts im Sinne eines normalen Kreditvertrages gesichert.
Das klang aber bis zum 04. Februar 2015 noch ganz anders.
Da hiess es immer : "Sicherheit der Staatsanleihen".
Zweifel gab es schon frueher hier: "Staatsanleihe, Goldmünze eine Note, "Steuerzahler" als Pfand"
Oder: "... im Grunde jeder weiß, daß ein Staat seine Schulden nicht durch beliebige Steuererhöhungen zurückzahlen kann ..."
"Üblicherweise wird da ja die Steuergewalt des Staates genannt"
Und es gaerte immer mal wieder: "Kann man QE vielleicht als Wechsel auf zukünfige Steuereinnahmen sehen?"
"Warum unpopuläre Steuern erheben, um die Ausgaben zu decken?"
Ja ... um wieviel unpopulaerer muessten Steuern in der fernen Zukunft sein, die dann auch noch "plus Zinsen" erhoben werden muessten?
"Rondo Capricioso" findet dottore.
Waere das der Fall, muesste man in Banken Kreditakten finden mit Due Diligence ueber kuenftige zu erwartende Steuereinnahmen. Ich sage mal: die gibt's dort nicht. Denn die Papiere sind "notenbankfaehig" - da braucht's keine Sicherheiten. Also: die ZB finanziert den Staat. Wenn Sohnemann einen Kredit kriegt, weil die Bank weiss, dass Mutti fuer ihn einsteht, dann ist es Mutti, die den Kredit kriegt, nicht Sohnemann - sieht nur so aus.
Wie sagt dottore: "Das Pfand besichert die Forderung."
Beim Staat sieht man davon nix.
Mir ging es bei diesem Thread darum, dass entweder, wie beim Heiratsversprechen, jemand Einwaende dagegen erhebt, dass Staatsschulden NICHT besichert sind oder er/sie "schweige fuer immer".
Und ich finde es drollig, dass es bis vor zwei Tagen immer hies "CM, Du verstehst das nicht - Staatsschulden sind durch die Steuern besichert". Und jetzt heisst es "CM - das ist doch klar, dass Staatsschulden NICHT durch irgendetwas besichert sind. Der Staat ist ja kein Schuldner wie jeder andere".
Na - da wollte ich doch hin. Das ging verdaechtig schnell.
Mal schau'n, was die kommenden Monate so bringen ... ...
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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