Über die Sicherheit bei Staatsanleihen

Leserzuschrift, Mittwoch, 04.02.2015, 12:13 (vor 3381 Tagen) @ CrisisMaven8177 Views

> Sicherheiten im Sinne des kreditwirtschaftlichen Sprachgebrauches fehlen bei Staatsschulden vielmehr vollstaendig.

Ja, und?

Diese "Lücke" wird von der Machtheorie gefüllt: die Waffe des Herrschenden ist die ultimative Sicherheit.
Ohne den Machtapparat des Staates kannst Du alle anderen "Sicherheiten" in die Tonne treten. (Siehe z.B. hier, Abschnitt "Hernando de Soto")


> Staatsanleihen sind also i.d.R. unbesicherte Papiere.

Nein. Die Staatsmacht - und die ihr innewohnende Fähigkeit, Steuern und Abgaben durchsetzen zu können - ist die höchst mögliche "Besicherung".
Solange der Staat Macht besitzt, sind seine Anleihen automatisch "sicher"; und falls er seine Macht verliert, ist eh alles egal.

Nur der als Bettler durch's Leben ziehende Ohn-Mächtige benötigt "Sicherheiten" im kreditwirtschaftlichen Sinne, wenn er einen Kreditantrag stellt.


> CrisisMavenscher Merksatz 001: Die Hauptfunktion von Zentralbanken ist die Staatsfinanzierung.

Theoretisch nicht unbedingt, aber in der Praxis läuft es derzeit darauf hinaus.


> CrisisMavenscher Merksatz 002: Wenn die Steuern zur Besicherung der Staatsschulden je ausreichen wuerden, braeuchte eben dieser Staat jene Schulden ja gar nicht aufnehmen!

Ja.
Aber dafür kann der Staat nichts. Unser Geld ist von Grund auf falsch "konstruiert", und das führt zu einer inhärenten Unstabilität im System. Folgen davon sind u.a., dass die Steuereinnahmen tendenziell nicht reichen und immer mal wieder Banken "gerettet" werden müssen.


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