Intellektuelle Konservative... da fällt mir Willy Wimmer ein.
Und die CSU war aus
unverständlicher, purer Machtgier mittenmang dabei, anstatt sich zu
verweigern. Der erste taktische Kardinalfehler. Ganz nebenbei: In den
vergangenen zehn Jahren hatte dieser ideologische Kita-Müll genau eines
nicht bewirkt: Die Hebung der Geburtenrate im Lande – ganz im Gegenteil!
A.D. 2007 machte die CSU dann Nägel mit Köpfen: Auf dem Parteitag wurde
ein neues, ein „modernes“ Parteiprogramm verabschiedet. Ein einziger
Rutsch nach links, verbunden mit dem Ars...tritt, den man damit den
Wertkonservativen verpaßte. Und 2008 reagierten die prompt: Die CSU wurde
von einer stabilen 2/3-Mehrheit im Landtag noch weit unter die absolute
Mehrheit auf 41,Popels 'runtergeprügelt. Und als ob das noch nicht
reichte, stieg die Wahlurnen-Abstinenz vieler vormaligen CSU-Wähler. Und
als ob das auch das noch nicht reichte: Niemand, weder einer der
Stoiber-Nachfolger, noch jemand aus Staatsfunk oder Lügenpresse,
debattierte auch nur ansatzweise über die Gründe für das Debakel. So
etwas hatte es noch niemals gegeben! 2013 ergatterte die CSU per Saldo zwar
wieder die absolute Mehrheit, dies war aber lediglich einer äußerst
glücklichen, arithmetischen Konstellation geschuldet: 47,7% für die CSU,
jeweils knapp 5% für FDP und AFD, damit beide nicht im Landtag, sowie eine
erneut gesunkene Wahlbeteiligung.
So: Ich vermute innerhalb jener Verdunstungsmasse, welche der CSU da A.D.
2008 von der Fahne gegangen war, mehr oder weniger den Großteil der
intellektuellen Konservativen. Diese Gruppe summiert sich aus all jenen,
die der CSU an der Urne die rote Karte gezeigt und irgendwo weiter rechts
das Kreuzerl gesetzt hatten plus all jenen CSU-Wahlverweigerern, die gar
nicht erst gewählt haben, abzüglich all jener, welche der CSU aufgrund
unerträglich gewordener, nostalgischer Phantom-Schmerzen 2013 dann doch
wieder ein bisserl Vertrauen geschenkt haben. In etwa, so im großen und
ganzen.
So. Jetzt habe ich auch ein bisserl Frust abgelassen. Ein Vergelt's Gott
an Euch zwei beide, sowie an alle, die meinen Gedanken bis zum bitteren
Ende gefolgt sind.
Carlos
Ich antworte einfach mal auf den CSU-Abschnitt. Wie gesagt - die kamen mir schon immer komisch vor. In einem Podcast mit Tilo Jung hieß es mal, dass die CSU so erfolgreich sei, weil in dem Verein keiner einfach so mit der Presse sprechen darf. Die Leute müssen sich erst ca. zehn Jahre intern beweisen, dann wird beschlossen: Der Typ kann´s Maul aufmachen. Auch außerhalb der Partei. Das soll angeblich vieles vom Erfolg erklären. Willy Wimmer hat mal gesagt, dass er schwarz für Deutschland sieht, wenn so Top-Juristen und Durchblicker wie Peter Gauweiler aus dem Bundestag rausfliegen. Vor kurzem war es soweit, wegen interner Parteiquerelen. Schätze, die CSU muss am "Mia san Mia" arbeiten. Querdenker willkommen - so nach dem Motto... Sonst ist der Markenkern weg...
Gruß, Bernadette