Das sind doch mal klare Worte: Ein Ideologe aus Überzeugung

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 21:38 (vor 3553 Tagen) @ thrive10958 Views
bearbeitet von Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 22:01

Erstens sage ich doch klar, dass ich einer Ideologie folge. Ich frage
mich, warum du mir das "vorwirfst", ich sehe da kein Problem.

OK, thrive. Danke für die klaren Worte.

Ich halte ohne weitere Kommentierung fest:
Du bist nach eigenem Bekunden ein Ideologe aus Überzeugung.

Zweitens
gings nicht um Nazis, weil du den Staat beführwortest, sondern darum, dass
du von vorn herein sagst, dass manche Standpunkte nicht diskussionswürdig
sind. Jetzt kannst du nochmal überlegen, was das genau für ein Standpunkt
ist.

Lass mich raten... Das ist der Standpunkt der Nazis.
Ich bin da genauso wie die Nazis...
Herrgott nochmal, thrive, jetzt bringst Du dieselbe Scheiße nochmal. Das ist wirklich absurd.

Aha. Wo bitte kommt hier meine Aussage aus der Ideologie. Auch wenn ich
einer Ideologie folge, ist nicht alles, was ich sage, daraus abgeleitet.
Hier ging es ganz klar darum, dass ich - und das ist Empirie - der Meinung
bin, dass viel zu viele Menschen sich heutzutage auf Politiker, Experten
und Institutionen verlassen. Das müssen im Übrigen nicht mal staatliche
Institutionen sein. Klar kannst du dir jetzt noch zusammenassoziieren, dass
ich das nur gesagt habe, weil ja die ganze Zeit in meinem Hinterstübchen
das Staatsbashing tickt und sich irgendwie Ausdruck verschaffen will - hier
eben per Hass auf Politiker.

Dein Standpunkt ist der anarchokapitalistische, das hast Du selbst klar gemacht. Kommt man Dir mit Empirie, willst Du keinen Standpunkt mehr haben und schreibst so etwas wie oben. Was für eine Aussage hat das?
Du hast für Anarchokapitalismus geschwärmt...
Du hast Dich selbst einen Ideologen genannt...
Und wenn ich Dir lediglich die Spitze des Eisbergs an Unstimmigkeiten Deiner Denke aufzeige, dreht sich Deine Entgegnung gar nicht mehr um die kritisierten Standpunkte, sondern um...
...allgemeine Überlegungen ohne konkreten Inhalt.

Ja, wie gesagt, ich hatte den Text gelesen. Da wurde entgegen der
Überschrift kein klarer Schluss gezogen ala Wasserprivatisierung ist nicht
im Interesse der Kunden. Was willst du mir jetzt genau mit dem
Wasserbeispiel zeigen? Dass es Fälle auf der Welt gab, wo Wasser in
öffentlicher Hand besser war als Wasser in Privathand? Durchaus möglich,
bzw. stimmt, wenn man den England Fall glaubt. Und jetzt ein drittes mal
von mir: Sind in diesen Fällen die wahren Kosten für Wasser in Staatshand
mit den Kosten in Privathand verglichen worden. Ich erlebe da nämlich des
Öfteren, dass Staatsverschuldung, also Kosten die in der Zukunft anfallen,
mal bei Seite gelassen werden, wenn ich mich mit Leuten unterhalte.

Ein bißchen muss der Herr anarchokapitalistische Ideologe dann doch noch selbst ran ans Hirnschmalz.
Wenn Wasserprivatisierung und andere Bereiche der Grundversorgungsprivatisierung in der empirischen Erfahrung stets zu Problemen führte...
...sollte man das dann weiter so machen oder nicht?
Tipp: Es gibt nur eine richtige Antwort.

Ja, wo denn? Den einzigen guten Grund, den ich dafür bisher gehört habe,
war auch in dem Text und der hiess: Wasserversorgung im Gegensatz zu
anderen Produkten ist immer ein Quasi-Monopol, weil nicht mehrere Anbieter
Leitungen ins Haus legen. Das sehe ich ja ein, dass das bei Wasser
schwierig ist.

Dann schau Dir als nächtes bitte die PPP-Beispiele aus dieser Pfostierung an:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=353327
Oder gehe direkt hier auf die Nachdenkseiten: http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=19161
und recherchiere ein wenig fernab Deiner ideologischen Denkschienen. Es wird Dir helfen.
Danach reden wir weiter und ich liefere noch ein paar weitere Quellen, OK?
Thrive. Bitte ziehe in Betracht, dass Deine ideologisch begründete Lösung (=fortschreitende Privatisierung aller Lebensbereiche) auch zu Folgeproblemen führen kann, welche dann nicht mit derselben "Lösung" namens "Privatisierung" gelöst werden können. Nur weil Privatisierung mal ein erfolgreiches Konzept war. Dass es kein Allheilmittel ist zeigt die Empirie und lässt sich auch durch vernunftbegabtes Nachdenken erschließen.

Klingt kompliziert, aber häufig halten Leute an Konzepten fest, obwohl die Lösung das Problem ist. Das Thema ist ein weites Feld. Hier ein netter Vortrag von einem äußerst charmanten Paul Watzlawick darüber.
Ich empfehle unbedingt ein Glas trockenen Rotwein (passend zum Humor) zu dieser stilvollen und unterhaltsamen Vorlesung:
Paul Watzlawick - Wenn die Loesung das Problem ist (1987)
https://www.youtube.com/watch?v=cl4aZTPsTSs (44m05s)

Gruß, Bernadette


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