Du zeigst den Sinn der staatlichen Organisation

Fussgänger, Freitag, 22.05.2015, 12:35 (vor 3547 Tagen) @ Leserzuschrift10791 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 12:48

Ja, wenn sie richtig gemacht ist.

Und wenn sie nicht richtig gemacht wird? Und was verhindert, dass es nicht nicht richtig gemacht wird, was muss man da vorkehren?

In vielen Gemeinden im Landesinnern Argentiniens kümmern sich
private Genossenschaften um die Grundversorgung (Wasser, Strom,
Kabel, mancherorts auch Krankenhaus und Friedhof).
Als Einwohner ist man üblicherweise Mitglied (Miteigentümer) dieser
Genossenschaft. Gewinne werden investiert oder an die Mitglieder
ausgeschüttet.

Aha...

Aus meiner Sicht könnte man dieses Modell auch überregional anwenden.
Beispielsweise würde man ein Verbundnetz als Genossenschaft organisieren,
bei der die lokalen Genossenschaften Eigentümer sind.

...eine Genossenschaft ist also OK. Auch eine Gemeinde könnte eine Genossenschaft sein. Ich sehe da keinen Unterschied, ob der Geschäftsführer nun von einer Gemeinde (verstaatlicht) oder von einer Genossenschaft, der schlussendlich alle, die Wasser wollen, angehören, Geld kriegt (privatisiert). Wenn sowieso alle Gemeindemitglieder auch Mitglieder der Genossenschaft sind, dann ist das das mehr oder weniger das gleiche.

Das Straßennetz als genossenschaftliches Eigentum der KFZ-Halter,

Jetzt ist es halt das "genossenschaftliche" "Eigentum" der Steuerzahler, zusätzlich alimentiert durch die KFZ-Halter (KFZ- und Treibstoffsteuer). Da ändert sich schon wieder nichts.

das Schienennetz eine Genossenschaft der privaten Bahngesellschaften,

Die müssen alle Gewinn machen. Und weil Gewinne kurzfristig gemacht werden müssen (sonst fliegen die Manager), wird halt nur noch das kurzfristige Minimum, aber nicht das langfristige Optimum investiert.

die öffentliche Verwaltung im Eigentum der Bürger, usw.

Dort wollte ich dann aber nicht Eigentümer sein und würde dort auch nicht Kunde werden wollen. Adé Steueramt! Oder war das nicht so gemeint - geben wir dem privatisierten Steueramt dann doch wieder staatliche Rechte und muss ich dort mitmachen, so wie heute?

Wo soll da der Unterschied, resp. Vorteil zu heute sein? Da wird auch kein Wettbewerb entstehen: "In Hintertutling haben wir drei Steuerämter, die sich konkurrieren und sich gegenseitig mit Niedrigsteuern unterbieten". LOL

Übrigens:
Was machen eigentlich die Genossenschafter (Miteigentümer), wenn sie wegziehen - zwingend verkaufen oder nun als reiner Mitbesitzer weiterhin mitreden und z.B. verlangen, dass nicht mehr investiert, sondern Gewinn abgeschöpft und ausbezahlt wird?

Und wieso, wenn doch die Privatisierung so gut ist, nennst du hier nur Genossenschaften? Warum soll nicht eine reine Aktiengesellschaft diese Geschäfte führen, vielleicht auch eine grössere Firma die Wasserversorung anbieten, z.B. Nestlé oder Monsanto?

Ich bin der Meinung, dein Beispiel illustriere sogar, warum die Grundinfrastruktur in die Hand des Staates gehört. Es gibt halt Aufgaben, die besser von einem Gemeinwesen (egal, ob Staat oder Kooperation, von dir Genossenschaft genannt) durchgeführt werden und andere, die privat besser organisiert sind. Im Einzelfall mag man darüber streiten, ob eine konkrete Aufgabe eher so oder anders aufzugleisen sei. Bei den meisten Aufgaben ist die Sache für die meisten Leute aber klar.


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