An Bernadette und Olivia - aber nicht nur
Servus, Bernadette und Olivia!
Bitte seht's mir nach – aber ich vermute, daß Ihr beiden die Situation in der Pudelblik Dummland nicht ganz realistisch genug einschätzt, bzw. die Gemütsverfassung derer Bewohner. Ihr vermutet, im Lande brodele es so richtig schön – okay, ein bisserl blubbern tut's schon. Sicherlich: Pegida, Hogesa und andere haben auch mediales Aufsehen erregt, und Staatsfunk und Lügenpresse haben vergeblich versucht, jene Demonstranten in den Dreck zu schmieren.
Die Werbe-Fuzzis versuchen mit ihrem Werbe-Krempel folgendes zu erreichen: In das „Hirn der Masse“ zu kriechen, dort die Werbebotschaften 'reinzudrücken, sowie sie vermittels gebetsmühlenartiger Wiederholung ein Leben lang dort drinnen fest zu verankern. Was aber ist das „Hirn der Masse“? Das ist der Bauch. Und der will jederzeit, ohne, daß man hierfür allzu viel Knete ausgeben möchte, anständig gefüllt sein. Bis oben hin. Randvoll. Gar nicht so selten systematisch bis zum Platzen. Und wer ist diese ominöse „Masse“? Auch da taugt der Rückgriff auf die alten Römer: Die Masse ist die Plebs. Und wer „die Plebs“ so ist und was die so will, das habe ich in meinem vorherigen Beitrag, der hier im Form offenbar einen handfesten Sturm im Wasserglas ausgelöst hat, bereits skizziert. Denken gehört da definitiv eher selten bis gar nicht dazu.
Um dies selber festzustellen, versucht eine simple Probe aufs Exempel: Stellt einer erklecklichen Anzahl Menschen in der nächsten Fußgängerzone folgende zwei Fragen: 1. Wie heißt der Bundesinnenminister? sowie 2. Wie heißt der Moderator von „Wer wird Millionär“? Die erste Frage werden 90% nicht beantworten können, die zweite werden 90% eben schon beantworten können. Bingo! Panes et circenses...
An dieser Stelle möchte ich betonend einschieben, daß meine Ausführungen keinesfalls bedeuten sollen, ich sei ein besserer Mensch; das bin ich wahrlich nicht. Die Wahrheit muß man aber immer bekunden dürfen, dies ganz einfach deswegen, weil der Wahrheit als Wahrheit purer Selbstzweck inne wohnt. Und: Wahrheiten scheren sich nicht darum, wer sie bekundet. Wenn ein Josef Stalin zu mir sagen würde: „1+1=2!“, na, dann könnte ich ihm ja nicht deswegen widersprechen, weil dieser Stalin ein Massenmörder war.
Die Wahrheit zu unterdrücken, sie zu verhetzen, sie zu verbieten, versuchen ja momentan gerade eben all jene Polit-Verbrecher im Brunzelstag, in der EU-Quatschbude oder die TTIP-ser aus Kaugummikatscherland. Die Wahrheit freimütig zu bekunden soll kriminalisiert werden. Und in diesem Zusammenhang läßt sich prototypisch eine sich flächendeckend ausbreitende Verhaltensweise diagnostizieren, wie sie typisch ist schon für das Vorstadium knallharter Diktaturen: Die vorauseilende Schere im Kopf. Und: Seit Gründung der EU haben wir es ja noch nicht einmal hingekriegt, dahingehend einen gewissen Konsens zu erreichen, daß uns hier in der alten Welt wesentlich mehr verbindet als trennt, daß wir unsere Probleme selbst lösen müssen, und daß dies keinesfalls die Kaugummikatscher für uns erledigen werden; ganz im Gegenteil! Und die Kaugummikatscher wissen das natürlich sehr genau: Sie verwenden „Divide et impera!“ gegen uns, indem sie dem einen Staat einen Vorteil versprechen, falls er da und da sein Veto einlegt...
Und: Was sich im besagten Vorstadium niemand klarmacht: Diktaturen sind viel leichter installiert, als daß man sie später wieder loswerden könnte. Die „DDR“ belegt das exemplarisch. Nach der Zerdepperung der Mauer greinten stante pede zahllose Ossis nach den „guten, alten Zeiten“; Zeiten also, zu denen man jedem einzelnen noch angeordnet und eingetrichtert hatte, was er zu tun und zu lassen hätte, als sie alle noch anordnungsgemäß all die netten Liedchen schmettern durften – Bau auf, bau auf, bau auf, bau auf, freie deutsche Juuuhugend, bau auf...!
Andere Symptome, die gleichfalls zur „DDR“-Gewaltherrschaft immanent und integral dazu gehörten, wurden alsgleich von äußerst vielen mit einem geradezu halsbrecherischen Affenzahn ignoriert: Die riesige Krake namens „Stasi“, samt deren Mitarbeiter - offizielle wie inoffizielle. Ein zweites Kennzeichen der Plebs, hier unter den Bedingungen einer Diktatur: Jedem ist sein eigenes Hemd näher als die Joppe des Nachbarn. Wurde der von der Stasi hops genommen und auf Nimmerwiedersehen wer weiß wohin verschleppt, ja mai, das war zwar nicht so dolle schön, aber so war's halt... kamma nix mach'n... Aber so lange ich selber brav bin, und so lange mein Bauch ausreichend gefüllt ist... Menschen sind so, und ich selber will nicht hinausposaunen, wie ich mich verhalten würde, sollte's denn eines Tages so weit sein, und, richtig, liebe Olivia, Du bezeichnest dies dementsprechend als „innere Emigration“. Ein drittes Merkmal, ein typisch deutsches: Nach dem Gröfaz wie nach der „DDR“: Überall schossen urplötzlich ganze Heerscharen wackerster Widerstandskämpfer aus dem Boden...
Obschon völlig überschätzt und in groteskem Jubel 'raufgejazzt, war auch Bert Brecht zu Erkenntnis und zu richtigen Sentenzen fähig: Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral... Schließlich noch ein viertes Kennzeichen, ebenfalls typisch deutsch: Der deutsche Obrigkeitsstaat und damit integral verbunden die deutsche Untertanen-Mentalität. Auch heute verfallen die meisten hierzulande nicht auf die für sie völlig absurde Vorstellung, daß niemand anderes als sie selbst der Souverän im Lande sind und „die da oben“ lediglich ihre obersten Diener auf Zeit. Diktaturen enden erst dann, wenn die Diktatur keine mehr sein will und/oder sein kann – oder wenn's tatsächlich zu brodeln beginnt. Zu brodeln beginnt's vor allem und immer dann, wenn's nicht mehr genügend zu futtern gibt. Wenn die Mägen allenthalben knurrend leer bleiben; wenn's den Menschen immer dreckiger geht... Die Punzelblik Doofland ist davon weit entfernt. Noch.
Das erste ist relativ schnell erklärt: In der „DDR“ gab's immer reichlich zu essen. Sicherlich, Luxus mit Hummer und Kaviar, Orange und Bananen konnte man sich allenfalls malen, aber Hunger gab es keinen. Nein, Gorbi war ein Glücksfall der Historie; immerzu ist er ein intelligenter und lernbegieriger Mensch gewesen – und er hatte mit dem alten Betonschädel Honi und dessen gleichfalls lernunwilliger Entourage nichts mehr im Sinn gehabt. Und: Er hatte ausdrücklich befohlen, nicht auf die Demonstranten zu schießen. Das war's dann für all jene gewesen, die dann vom Leben bestraft wurden, weil sie zu spät gekommen waren. Deutsche sind per se keine Revoluzzer, einmal abgesehen vom 17. Juni 1953 in Ost-Berlin: In der „DDR“ ereignete sich A.D. 1989 keine echte Revolution, sondern einige relativ groß geratene Demos von Gorbis Gnaden.
Das zweite ist etwas komplexer. Gut, die Asylanten bringen jede Menge Ärger und dauerhafte Kosten mit sich, aber so lange ich meine eigene Haustür hinter mir zumachen kann... Gut, was die Musels mit ihren Weibern – und nicht nur mit denen, sondern grundsätzlich mit allen Kuffar, auch weltweit – so anstellen, das ist nicht schön, aber so lange es nur jenen Daniel in Kirchweyhe betrifft oder jenen jungen Halb-Thailänder am Berliner Alex, oder die Knäste quer durch die Popelblik randvoll wie eine Strand-Haubitze mit Moslems abgefüllt sind, aber nicht mein eigenes Haus, so lange tangiert mich das nicht... Gut, wenn Kinder in der Schule von Genderisten 'n' Genderistinnen, Feministen 'n' Feministinnen und Homosexualisten 'n' Homosexualistinnen und, und, und... mit idiotologischem Müll traktiert werden... ja mai, ich kann denen innerhalb der eigenen vier Wände ja immer noch sagen, daß das alles nicht so ganz stimmt, was sie in der Schule so eingetrichtert bekommen...
Sieh's mir bitte nach, liebe Bernadette, aber Dein skizziertes Rechts-Links-Schema zählt für mich eben schon. Ich bin noch niemals ein Linker gewesen und werde auch niemals einer sein. Also ein hart gesottener „Rechter“? Meinetwegen – aber keinesfalls orthodox; viel wichtiger ist mir grundsätzlich und immer die Wahrheit, und, wie ebenfalls bereits oben skizziert, völlig unabhängig wovon auch immer, sowie auch, wer sie formuliert.
Wir leben in einer Zeit, wie sie George Orwell, ein tief gläubiger Katholik, in seine Romanen „Animal Farm“ und „1984“ präziser nicht hätte prognostizieren können. Relativismus pur – Oben ist unten und unten ist oben, links ist rechts und rechts ist links, Krieg ist Frieden und Frieden ist Krieg, und, zu guter letzt, krank ist gesund und gesund ist krank.
Für Linke ist per se und eo ipso alles relativ; Linke dekonstruieren, zersschlagen, wollen alle Menschen durch die Einheits-Schablone pressen, und jedermann, der da widerspricht, ist ein Nazi, ein Reaktionär oder, neuzeitlich, ein „Rechter“ - wer oder was das auch immer konkret sein möge. Linke zerstören jedes Jahr im Mai ganze Stadtviertel, Linke reagieren aggressiv, wenn man sie kritisiert oder ihnen widerspricht, und sie beschmeißen mich und andere traditionstreu gläubige Katholiken mit – nun ja – ganzen Ladungen von Second-Hand-Parisern oder Second-Hand-Frauenbinden, wenn wir einen 1000-Kreuze-Gebetszug gegen staatlich sanktionierten Mord an Ungeborenen veranstalten. Sie gröhlen uns übelste Parolen zu, greifen uns an, entreißen uns die Kreuze, zertrampeln sie oder schmeißen sie in den Bach, und die Polente schützt uns allenfalls nolens volens... Nein, ich bin definitiv kein Linker, liebe Bernadette! Der Terminus Knacktus, auch deswegen, weil dieser eine Typ mich da sinngemäß als Stalin-Bewunderer tituliert hat: Ich bin kein kulturmarxistischer Kasino-Kapitalist, sondern orientiere mich Sozialer Marktwirtschaft und „Katholischer Soziallehre“ eines Romano Guardini.
Zu meinem grenzenlosen Erstaunen stelle ich fest, daß sich die komplette Welt umgepolt hat. Im identischen Umfang, zu dem bis A.D. 1990 die UDSSR das Reich des Bösen gewesen war, so sehr ist dies heute Kaugumikatscherland. Um eben die Wahrheit publizieren zu dürfen, mußten bis etwa 1988 Dissidenten unter Lebensgefahr über oder unter dem, bzw. durch den Eisernen Vorhang hindurch in den Westen fliehen, heute muß ein Edward Snowden, der nichts weniger als ebenfalls die Wahrheit bekunden will, unter Lebensgefahr Kaugummkatscherland verlassen, problemlos nach Hongkong, sodann in die VR China ausreisen und schließlich nach Rußland fliehen, um dort Asyl zu beantragen. Ich bin ein alter Sack, der den größten Teil seines Lebens bereits gelebt hat, glaubt mir das, und ich habe den real existierenden Kommunismus mehrmals live besichtigt! Ich weiß, worüber ich schreibe!
Abschließend noch ein paar Anmerkungen zu jenen „Intellektuellen“, denen Du nicht allzu viel zutraust, liebe Bernadette; ich hätte vielleicht präziser formulieren müssen; ich meine schon ernsthaft und objektiv die inzwischen mundtot gemachte, wertkonservative Intelligenzia im Lande. Ich vermag nicht abzuschätzen, wieviele das sein könnten, auch anhand der in der Spitze 30.000 Pegida-Demonstranten nicht; ich beschränke mich auf den selbst verschuldeten Niedergang der bayrischen CSU. A.D. 2005 legte die sich, zusammen mit der Merkel-Mutti-Union und den roten Sozen, ins Lotterbett der zweiten deutschen Gro-Ko. Familienministröse war, ja, Urschl von der Leier. Genau die. Im Koalitionsvertrag mußten partout Gründung und flächendeckende Einrichtung sozialistischer Kitas beschlossen werden. Alle sollten das mitbezahlen, alle. Und die CSU war aus unverständlicher, purer Machtgier mittenmang dabei, anstatt sich zu verweigern. Der erste taktische Kardinalfehler. Ganz nebenbei: In den vergangenen zehn Jahren hatte dieser ideologische Kita-Müll genau eines nicht bewirkt: Die Hebung der Geburtenrate im Lande – ganz im Gegenteil! A.D. 2007 machte die CSU dann Nägel mit Köpfen: Auf dem Parteitag wurde ein neues, ein „modernes“ Parteiprogramm verabschiedet. Ein einziger Rutsch nach links, verbunden mit dem Ars...tritt, den man damit den Wertkonservativen verpaßte. Und 2008 reagierten die prompt: Die CSU wurde von einer stabilen 2/3-Mehrheit im Landtag noch weit unter die absolute Mehrheit auf 41,Popels 'runtergeprügelt. Und als ob das noch nicht reichte, stieg die Wahlurnen-Abstinenz vieler vormaligen CSU-Wähler. Und als ob das auch das noch nicht reichte: Niemand, weder einer der Stoiber-Nachfolger, noch jemand aus Staatsfunk oder Lügenpresse, debattierte auch nur ansatzweise über die Gründe für das Debakel. So etwas hatte es noch niemals gegeben! 2013 ergatterte die CSU per Saldo zwar wieder die absolute Mehrheit, dies war aber lediglich einer äußerst glücklichen, arithmetischen Konstellation geschuldet: 47,7% für die CSU, jeweils knapp 5% für FDP und AFD, damit beide nicht im Landtag, sowie eine erneut gesunkene Wahlbeteiligung.
So: Ich vermute innerhalb jener Verdunstungsmasse, welche der CSU da A.D. 2008 von der Fahne gegangen war, mehr oder weniger den Großteil der intellektuellen Konservativen. Diese Gruppe summiert sich aus all jenen, die der CSU an der Urne die rote Karte gezeigt und irgendwo weiter rechts das Kreuzerl gesetzt hatten plus all jenen CSU-Wahlverweigerern, die gar nicht erst gewählt haben, abzüglich all jener, welche der CSU aufgrund unerträglich gewordener, nostalgischer Phantom-Schmerzen 2013 dann doch wieder ein bisserl Vertrauen geschenkt haben. In etwa, so im großen und ganzen.
So. Jetzt habe ich auch ein bisserl Frust abgelassen. Ein Vergelt's Gott an Euch zwei beide, sowie an alle, die meinen Gedanken bis zum bitteren Ende gefolgt sind.
Carlos
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Laudetur Iesus Cristus per ómnia sáecula saeculorum.
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La vida es sueño...
Nayax t’ant’ apanta wajchanakaxa manq’añapataki…
Con không gần phải khiếp sợ, bố ở dây, cảnh giác...