Ashitaka-Diät

Leserzuschrift, Samstag, 30.05.2015, 13:20 (vor 3323 Tagen) @ Ashitaka12910 Views

Aber seine Hand mit dem festklebenden Schwert kann er noch bewegen?
Falls ja, dann bewegt er auch das Schwert, ergo wirkt eine Kraft seines Körpers auf das Schwert.

> Wie soll der Astronaut eine Kraft in Richtung Schwert wirken lassen, woher der Vektor?

Kann der Astronaut seine Arm bewegen, beispielsweise hoch und runter, auf und ab?
Falls ja, dann übt er dabei eine Kraft aus.
Hält er das Schwert wärend dieser Leibesübungen fest in seiner Hand, dann wirkt eine Kraft auf das Schwert, andernfalls bliebe es ja an einem festen Punkt.


> Stell dir vor, du bist der Astronaut und hälst mit angezogenem Arm einen Stab in der Hand. Du entspannst nun deine Hand und willst den Stab von dir wegdrücken (ihn und dich umgekehrt dadurch beschleunigen). Du streckst nun deinen Arm aus und willst dem Stab einen Kraftstoß geben.

Beim Ausstrecken des Armes gebe ich dem Stab einen Kraftstoß. Denn der Stab ändert seinen Ort, und dazu muss er beschleunigt werden.


> Du streckst nicht nur den Arm von deinem Korpus weg, sondern streckst genauso deinen Korpus vom Arm weg.

Ja.


> Denn du bist im leeren Raum. Du übst keine Kraft in eine bestimmte Richtung aus.

Doch. Ich übe eine Kraft auf den Stab aus.


> Es passiert nichts. Es verlagert sich nur der Mittelpunkt, den dein Körper im leeren Raum einnimmt.

Das ist korrekt, solange ich den Stab festhalte. Dann ist irgendwann mein Arm maximal gestreckt, und ich habe die Bewegung des Stabes relativ zu meinem Körper wieder (unter Krafteinsatz) abgebremst.


> Das sollte man sich erst einmal gedanklich vorstellen.

Ja, in der Tat.

Du kannst das sogar praktisch ausprobieren. Dazu brauchst Du kein Vakuum.
Halte einfach ein schweres Gewicht (eine große Hantel o.ä.) dicht vor dem Körper und stoße es waagerecht von dir, ohne es loszulassen.
Du brauchst Kraft, um das Gewicht vom Körper weg zu bewegen und Kraft, um dessen Bewegung wieder zum Stehen zu bringen, sonst würde es Dir aus der Hand gleiten.


> Es gibt bei einem solchen Willensakt keine Reaktionskräfte anderer Körper, die auf deinen Körper von außen gerichtet einwirken können, einen Kraftvektor in Richtung Stab und vom Stab auf dich entstehen lassen. Dafür bedarf es Massen, die nicht vorhanden sind.

Ein masseloser Astronaut?
Die Diät solltest Du Dir patentieren lassen... :-)

Das Schwert besitzt eine träge Masse, die der Kraft des Astronauten eine gleich große Kraft entgegensetzt.

> Zuerst einmal solltest du zwischen einer trägen Masse und der Trägheitskraft (Scheinkraft), unterscheiden.

Das Wort "Trägheitskraft" hatte ich bewusst vermieden, weil Du damit schon einmal Schwierigkeiten hattest. Insofern gibt's da nichts zu unterscheiden.

Die Bewegung setzt erst ein, wenn das Schwert losgelassen wird.
Und falls es am Handschuh klebt, müsste der Astronaut halt den Handschuh ausziehen oder sich einen anderen Gegenstand suchen...

> Nein, die Körper bewegen sich nicht voneinander weg, weil weder der Astronaut noch das Schwert beschleunigen können.

Natürlich können sie das!
Jede Positionsänderung, also Bewegung, irgend eines Körperteiles ist mit einer Beschleunigung verbunden.
Wenn Du den Arm hebst, um Dich am Kopf zu kratzen, dann übt Deine Muskulatur eine Kraft aus, um den Arm aus der Anfangsposition zu beschleunigen und in Kopfnähe wieder abzubremsen (negative Beschleunigung).


> Der Bewegungszustand (= Impuls bzw. Massegeschwindigkeit) des Schwertes bleibt der selbe.

Natürlich nicht!
Sobald der Astronaut den Arm mit dem Schwert in der Hand bewegt, ändert sich dessen Bewegungszustand.


>>> Es gibt für mich keine Möglichkeit, den Kraftstoß in die gewünschte Richtung entstehen zu lassen.

Doch. Er braucht ja nur den Arm zu bewegen.

> Nochmal: Wenn er den Arm bewegt und mit der Hand versucht gegen das Schwert zu drücken, so verlagert sich nur der Mittelpunkt des Astronauten im leeren Raum.

Ja. Genau!
Der Mittelpunkt des Astronauten verlagert sich, während er das Schwert von sich stößt. Er fliegt nach hinten, und das Schwert nach vorn.

Hält er sich am Schwert fest, dann kommen beide Bewegungen spätestens dann zum Stehen, sobald sein Arm maximal gestreckt ist.

Lässt er dagegen das Schwert kurz vorher los, dann fliegt das Schwert ganz gemütlich weiter und entfernt sich in die Weiten des Weltalls. Und auch der Astronaut fliegt weiter nach hinten - hoffentlich in Richtung Raumstation, falls er richtig gezielt hat...


> Der Körper kann keine Kraft auf das Schwert auswirken.

Doch. Wenn er mit dem Schwert beispielsweise vor seinem Helm herumfuchtelt, übt er eine Kraft auf das Schwert aus.


> Du tust so, als gäbe es hinter dem Astronauten und dem Schwert einen Körper, dessen Kraft auf beide einwirkt (sie stützt).

Keineswegs. Die Kraftwirkung findet nur zwischen Astronaut und Schwert statt.


> Denn auch hinter dem Schwert ist nichts, was eine Reaktionskraft anbietet (3. Gesetz Newtons erfüllt).

Es wird auch nichts "hinter" dem Schwert gebraucht.

Nichtsdestotrotz können sich Teilsysteme voneinander abstoßen.

> Nur wenn auf sie äußere Kräfte (Reaktionskräfte, keine Trägheitskräfte wirken).

Nein. Um sich voneinander abzustoßen braucht es nur einer Kraftwirkung zwischen den Teilsystemen, und keinerlei Kräfte von außen.


> Lasst euch nicht von mir aus der Ruhe bringen.

Keine Sorge. Wir wissen längst, dass Du nur herumtrollst. :-)

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