Bonität und Funktion der Staatswährung ..
Hallöchen Mephisto!
Per staatlichem Konstrukt wurde es in den Status des Steuertilgungsmittels gehoben. Per staatlichem Dekret wurde es auch in den Status GZ (gesetzliches Zahlungsmittel) erhoben.
Du kannst dein eigenes Privatgeld drucken und damit einkaufen gehen, wenn Du dafür Akzeptanten findest. Andere machen es .. siehe das Giralgeld der Geschäftsbanken, den Chiemgauer oder das Bitcoin. Das sind keine gesetzlichen Zahlungsmittel. Der Staat hat erst recht das Recht (und die Pflicht) dazu, seine eigene Währung zu emittieren, um unter allen Umständen unabhängig von privaten Geldgebern zu bestehen; ER ist per se die Zentralbank aller Banken im Staate, deren Lizenzgeber, Regulierer, Aufsicht und Geldlieferant. Und das ist gut so. Das macht seine Souveränität aus, unter anderem.
Aber sie alle haben keine eigenständige Existenz, sie sind "Ausgeburten" des gesetzlichen Zahlungsmittels, welches von dem durchgesetzt wird, der es durchsetzen kann.
Ja .. meistens, jedoch nicht immer oder notwendigerweise, ist die staatliche Währung (ZBGeld, gZ) die Geldbasis für alle Privatwährungen, da sie in den Augen des Publikums die stärkste Stabilität und Bonität (Vertrauenswürdigkeit) aller Schuldscheine besitzt. Die Privaten können kaum etwas anderes als noch bessere Deckung für die eigene Geldemission aufbringen. Das gZ ist normalerweise, und mit Leichtigkeit, immer der Platzhirsch. Alle Privatbanken ziehen es selbst der eigenen bzw. vergleichbaren Währung einer anderen Bank (Bankengiralgeld, privaten Banknoten) vor.
Er hat auch das Recht dazu, mit eigener Währung zu bezahlen und seine Leistungen nur damit bezahlen zu lassen. Nur damit kann er für die weltweite Akzeptanz seiner Währung sorgen. Diese Bezahlung staatlicher Leistungen ist deine monatliche Steuerschuld. Die Leistungen werden Monat für Monat von Staatsbedienstetern und dessen Lieferanten erstellt und müssen bezahlt werden. Du hast die Staatsbürgerschaft angenommen, hast deine Ausbildung genossen, bist wählen gegangen, nimmst die staatliche Infrastruktur (Straßen etc.) täglich in Anspruch, um hier dein Einkommen zu erzielen, nimmst den staatlichen Schutz deiner Familie und Eigentums in Anspruch usw. usf. .. und hast damit zahlreiche staatliche Leistungen gekauft und konsumiert. Wer solle das denn finanzieren, wenn nicht Du mit deinen Steuerabgaben - etwa Onkel Dagobert? Du hast bestellt und die Lieferung genommen, also hast Du auch zu bezahlen. Daran gibt es prinzipiell nichts zu mäkeln.
Er hat nicht nur das Recht dazu, er hat das Recht dazu überhaupt erst ermöglicht, er ist das Recht dazu.
Ja. Er ist der einzige Souverän und Gesetz-/Rechtgeber im Lande. Und das ist gut so; denn sonst müsste es ein Privater sein.
Aus einer utopischen libertären Welt heraus bildet sich nur dann ein gesetzliches Zahlungsmittel, wenn es jemandem gelingt, 'besser' als alle anderen zu sein (alles zu besitzen) und dann seine eigene Währung für allgemeingültig zu erklären.
Es reicht nicht aus, auch nicht für einen Herrscher, eigene Möchte-Gern-Währung einfach für "allgemeingültig" zu erklären; sie muss auch bereitwillige Akzeptanten finden. Das lässt sich flächendeckend nicht mit purer Gewalt, etwa unter Androhung von Todesstrafe oder Versklavung, erzwingen, nicht für längere Zeit. Herrscher, die es mit wertlosem Zeugs "per Dekret" versucht haben, sind kläglich gescheitert oder wurden ermordet.
Das haben die intelligenteren Herrscher kapiert und haben deshalb ihre Währungen aus Gold und Silber geprägt, welches sie sich erst beschaffen mussten. Denn fast Jedermensch weltweit wollte Geld und Silber besitzen. Hinter der Währung des Staates muss in den Augen der Akzeptanten schon eine wert- und nachhaltige Bonität des Herrschers/Staates stehen.
Davon abgesehen: Was macht "seine eigene Währung" denn aus, wenn nicht Schuldkontrakte von Personen, die Steuern zahlen?
Steuerschuld ist gewiss ein Schuldkontrakt; es muss ja bezahlt werden, was an staatlichen Leistungen konsumiert worden ist (= Prinzip der Kostendeckung des Staates). Das sichert dem Staat nachhaltig sein Einkommen (aus eigener Leistungsabgabe), wodurch er prinzipiell immer seine Kreditschulden bedienen kann. Zudem besitzt er großes materielles Vermögen und ist konstant leistungsfähig; er wird nie krank. Das alles macht die Bonität des Staates und seiner Währung aus.
"Seine eigene Währung" ist doch nur ein Etikett, wie auch im Grunde die Schuldkontrakte der Personen nur ein Etikett sind aus der jeweils anderen Richtung gesehen.
Es ist ein rechtswirksames Dokument, eine Urkunde, über ein Schuldverhältnis zwischen dem Geldemittenten (= Schuldner) und dem aktuellen Geldhalter/Überbringer (= Gläubiger).
"Seine eigene Währung", das ist nur ein Versprechen auf zukünftige Leistung;
Ja .. das macht einen Schuldschein ja aus.
der Staat "bezahlt" bei Staatsaufträgen also mit Versprechen auf zukünftige Leistung,
Ja .. "mit Versprechen auf zukünftige EIGENE Leistung". Hat er sie bis Ende des Monats erbracht, sammelt er einen Teil seiner Versprechen wieder ein; denn er hat erfüllt. Das ist deine Steuerabgabe.
welches letztlich vom Staatsauftrag-Empfänger vorher gegenüber einer anderen Person gemacht wurde.
Nein, nicht unbedingt. Der Staat kann frisch gedrucktes Geld direkt von seiner ZB beziehen, oder etwa vermittels ZB-Direktkäufe von Staatsanleihen, und via seine Bediensteten und Lieferanten in Umlauf bringen - so geschehen beim Reset der VoWi in DE bei der Währungsreform in 1948f. Die damit bezahlten Bediensteten und Lieferanten zahlen Steuern, um ihren Konsum von Staatsleistungen zu bezahlen. Mit dem Rest ihres Einkommens halten sie sich bei den übrigen Bürgern, die nicht Staatsbedienstete oder dessen Lieferanten sind, schadlos. Diese haben dann ebenfalls etwas Nützliches geleistet, haben Einkommen und zahlen ebenfalls Steuer.
Der Staat sammelt also seine Leistungsversprechen Monat für Monat, nachdem er geleistet hat, wieder ein, vernichtet sie symbolisch, und emittiert sie neu. Das ist der korrekte Kreislauf und die unverfälschte Funktion der Staatswährung.
Oder kannst DU mir erklären, wer die Staatsbediensteten und dessen Lieferanten Monat für Monat bezahlen soll, wenn nicht Du und ich?
Mit Gruß, Beo2