Kreiswurzel

Rybezahl, Dienstag, 06.09.2016, 22:58 (vor 3075 Tagen) @ Beo23900 Views

Hallo Beo2!

Per Dekret wurde es nur in den Status "Mittel zur Tilgung öffentlicher

und privater Schulden per Zwang gehoben.

Per welchem Dekret? Bitte um genaue Daten, damit ich mir das durchlesen
kann.

Es herrscht weitgehende Vertragsfreiheit zwischen Privaten. Du kannst
beliebiges ZM anstelle dem Euro in deinen Geschäftsbeziehungen vereinbaren
.. auch Goldmünzen oder US$
. Du musst nur entsprechend deine
Buchführung erweitern, damit Du vom Finanzamt veranschlagt werden kannst.
Das gesetzliche Steuerzahlungsmittel in der benötigten Menge kannst Du dir
anschließend auf dem Finanzmarkt kaufen.

Hä? Anderswo hat sich das zufällig so ergeben? Wie stellst du dir das vor?

Per staatlichem Konstrukt wurde es in den Status des

Steuertilgungsmittels gehoben. Per staatlichem Dekret wurde es auch in den
Status GZ (gesetzliches Zahlungsmittel) erhoben.

Du kannst dein eigenes Privatgeld drucken und damit einkaufen gehen, wenn
Du dafür Akzeptanten findest. Andere machen es .. siehe das Giralgeld der
Geschäftsbanken, den Chiemgauer oder das Bitcoin. Das sind keine
gesetzlichen Zahlungsmittel. Der Staat hat erst recht das Recht (und die
Pflicht) dazu, seine eigene Währung zu emittieren, um unter allen
Umständen unabhängig von privaten Geldgebern zu bestehen; ER ist per se
die Zentralbank aller Banken im Staate, deren Lizenzgeber, Regulierer,
Aufsicht und Geldlieferant. Und das ist gut so. Das macht seine
Souveränität aus, unter anderem
.

Aber sie alle haben keine eigenständige Existenz, sie sind "Ausgeburten" des gesetzlichen Zahlungsmittels, welches von dem durchgesetzt wird, der es durchsetzen kann.

Er hat auch das Recht dazu, mit eigener Währung zu bezahlen und seine
Leistungen nur damit bezahlen zu lassen. Nur damit kann er für die
weltweite Akzeptanz seiner Währung sorgen. Diese Bezahlung staatlicher
Leistungen ist deine monatliche Steuerschuld
. Die Leistungen werden
Monat für Monat von Staatsbediensteten und dessen Lieferanten erstellt und
müssen bezahlt werden. Du hast die Staatsbürgerschaft angenommen, hast
deine Ausbildung genossen, bist wählen gegangen, nimmst die staatliche
Infrastruktur (Straßen etc.) täglich in Anspruch, um hier dein Einkommen
zu erzielen, nimmst den staatlichen Schutz deiner Familie und Eigentums in
Anspruch usw. usf. .. und hast damit zahlreiche staatliche Leistungen
gekauft und konsumiert. Wer solle das denn finanzieren, wenn nicht Du mit
deinen Steuerabgaben - etwa Onkel Dagobert? Du hast bestellt und die
Lieferung genommen, also hast Du auch zu bezahlen
. Daran gibt es
prinzipiell nichts mäkeln.

Er hat nicht nur das Recht dazu, er hat das Recht dazu überhaupt erst ermöglicht, er ist das Recht dazu. Aus einer utopischen libertären Welt heraus bildet sich nur dann ein gesetzliches Zahlungsmittel, wenn es jemandem gelingt, 'besser' als alle anderen zu sein (alles zu besitzen) und dann seine eigene Währung für allgemeingültig zu erklären.

Davon abgesehen: Was macht "seine eigene Währung" denn aus, wenn nicht Schuldkontrakte von Personen, die Steuern zahlen? "Seine eigene Währung" ist doch nur ein Etikett, wie auch im Grunde die Schuldkontrakte der Personen nur ein Etikett sind aus der jeweils anderen Richtung gesehen.

"Seine eigene Währung", das ist nur ein Versprechen auf zukünftige Leistung; der Staat "bezahlt" bei Staatsaufträgen also mit Versprechen auf zukünftige Leistung, welches letztlich vom Staatsauftrag-Empfänger vorher gegenüber einer anderen Person gemacht wurde.

Gruß!

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.


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