Nur zu, dafür sind wir da!

Beo2, NRW Witten, Sonntag, 04.09.2016, 20:30 (vor 3078 Tagen) @ Rybezahl4810 Views

Im debitistischen Modell ist der Staat grundsätzlich dazu da, die Bevölkerung auszubeuten.

Das ist ein Vorurteil und zu kurz gedacht. Mein Wirtschaftsmodell ist ebenfalls durch und durch debitistisch, aber unter STAAT verstehe ich etwas anderes: nämlich Dich und mich, sowie alle anderen Staatsbürger zusammengenommen. Eine Regierung ist gewiss nicht der Staat, sondern lediglich dessen Geschäftsführung (Vorstand, Parlament = Aufsichtsrat), der unabweisbaren Sachlogik nach. Ein demokratischer Staat ist kein Familien- und Mafiabetrieb, sondern ist nichts anderes als ein Bürgerverein, mit einer Vereinssatzung, einem (gewählten) Vorstand, ein paar weiteren Organen, mit gemeinschaftlichem Vereinsvermögen (Grundstück/Territorium etc.) der Mitglieder usw., und das war es schon.

Dazu kann ich mir einen Kommentar aber nicht verkneifen: Spreche ich von Debitismus, dann meine ich den, den PCM in seinen Büchern beschrieben hat.

Das ist mir schon klar gewesen und habe es keineswegs verdecken wollen: Deshalb sprach ich ja ausdrücklich von MEINEM Debitismusmodell (vgl. z.B. die Notwendigkeit der Vor- und der Refinanzierung der Staatsausgaben sowie generell jeder Wirtschaftsleistung etc.), der sich mit dem Debitismus von PCM weitgehend deckt. Aber eben nicht völlig. Es gibt da in meiner Auffassung frecherweise einige Abweichungen, welche einen gewissen, bisher ungenutzten Handlungsspielraum eröffnen (vgl. z.B. Schuldenbremse in der Verfassung, Ausgabendeckung durch Einnahmen des Staates, Bürgerentscheide, und vieles andere mehr).

Das war aber auch nicht hier das Thema, sondern der STAAT und die Parteienkratie.

Ich finde es etwas unfair, das Wort für sich zu beanspruchen, dann aber etwas anderes zu erzählen - unabhängig davon, ob du richtig liegst oder nicht.

Ich finde den Begriff schon sehr passend, sowohl als Negativbeschreibung für das heutige System als auch, jedoch positiv konzipiert, für mein Wirtschaftsmodell, welches eine radikale Modifikation des heutigen Systems vorschlägt.
Ich weiss, dass dies ziemlich vermessen und provokativ klingen mag, aber ich weiss sehr genau, wovon ich rede, und kann dies auch unvoreingenommenen Lesern vermitteln.

Im übrigen habe ich gerade in Graebers Buch "Schulden" geschmökert und dort stelle ich fest, dass es von diesen von dir bezeichneten Bürgervereinen immer wieder zur Überschuldung kam.

Du meinst die sogenannten "politischen" Parteien? Ja gewiss, es ist ihre ureigenste Aufgabe, dich und mich zu bescheißen .. damit wir endlich lernen, unsere bürgerlichen Mitbestimmungsrechte besser zu schätzen und selbst, d.h. DIREKT auszuüben. Diese wichtige Lektion wird ganz gewiss so lange, und immer wieder mit dem gleichen Ergebnis, wiederholt werden, bis alle es kapiert haben .. d.h. solange es "politische" Parteien an der Macht geben wird.

Sehr gutes Buch. Das heißt natürlich nicht, dass es in Zukunft auch so laufen muss. Der erste Schritt besteht ja immer darin, das Problem zu erkennen. [[lach]]

Das Hauptproblem sind m.M.n. die politischen Parteien UND die an sie abgegebene Blanko-Vollmacht der angeblich "mündigen" Bürger. Dies gilt es als verrückte Schmierenkomödie endlich zu durchschauen und die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen.

Weitermachen. [[zwinker]]


Wird gemacht! Du kannst gerne noch das letzte Wort haben.

Gruß, Beo2


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