Stelle dich inhaltlich der Diskussion, Herr Oberlehrer!
Ein bloßer Hinweis auf @Dottore's Gesamtwerk (alle Beiträge!) nützt mir gar nichts, denn es ist nicht meine Aufgabe, die Theorie von @Dottore umfassend zu kommentieren oder zu beurteilen.
Wie kommst du dann in einem anderen Posting von dir in diesem Thread zu dieser pauschalierenden Aussage (fett von mir)?:
"Auch @Dottore hatte da m.M.n. einiges verwechselt oder unzulässig vermengt, und dies zudem für alternativlos erklärt, was getrennt und als Zweierlei gesehen muss: das Fahrzeug (VoWi) UND den Fahrer (Politik).
Weil ich u.a. nachgewiesen habe:
__ 1) dass der ZINS grundsätzlich nicht fehlt, sondern theoretisch ewig bedient werden kann (selbst bei nur 3 Teilnehmern!), ohne dass es zu einer Steigerung der Gesamtverschuldung der VoWi kommen muss. Was fehlt, ist der ZinsesZins .. d.h. das reinvestierte Zinseinkommen generell. Dies betrifft auch "Rendite aus Rendite" jeglicher Art. Dies lässt sich logisch und mathematisch nachvollziehen.
__ 2) dass es grundsätzlich keinen Nachschuldner-Mangel geben muss, da jeder, der tilgt, ans Ende der Kette geht und als neuer Nachschuldner wieder bereitsteht (= Prinzip "Fahrradkette"). Kreditvergaben sowie -tilgungen geschehen ja nacheinander zeitversetzt.
__ 3) dass die Staatsverschuldung nicht notwendigerweise steigen muss. Der Staat muss sich nur vollständig, d.h. über die Steuereinnahmen refinanzieren. In der Schweiz beträgt die Staatsverschuldung seit Jahrzehnten konstant unter 35% des BIP. Sie haben eine Schuldenbremse in der Verfassung, die nur per Referendum verschoben werden kann. In DE blieb die Staatsverschuldung während 25 Jahren (ca. 1950-75) konstant unter 25% des BIP, trotz blühender Wirtschaft.
__ 4) Ich habe in meinem Beitrag zur "Geschichte der Geldentstehung" gezeigt, dass das heutige Kreditgeld aus dem sog. Warengeld entstanden ist, nämlich aus Gold und Silber. Das bereits lange Zeit allgemein akzeptierte Warengeld wurde lediglich neu formatiert - nach Gewicht exakt gestückelt und mit Garantiesiegel über Reinheitgrad versehen. Kein Herrscher war in der Lage, einfach "per Dekret" billige Papyrus- oder Lederschnitzel, oder etwa beschriftete Maiskolben oder Tontafeln zu allgemein akzeptiertem Zahlungsmittel zu erklären und durchzusetzen. Wer dies versuchte (.. und solche Schlaumeier gab es!), scheiterte kläglich oder wurde sofort ermordet - das kann bei mir ebenfalls nachgelesen werden.
__ 5) dass es mächtige Herrscher, große Armeen, Warenhandel (Ware gegen Ware), überregionale Handelsstraßen (auch Fluss-/Seerouten), Steuerabgaben (in Naturalien) usw. schon lange Zeit vor der Gelderfindung gab. Durch die Gelderfindung hat sich nichts geändert, bis auf eines: Der Binnen- und Außenhandel sowie die Wirtschaftsleistung im eigenen Land begannen zu florieren .. und damit wuchs auch schneller die Landesbevölkerung. Ein intelligenter Herrscher musste früher oder später in die Gelderfindung geradezu hinein stolpern, weil der Tauschhandel mühsam war - ging meistens über mehrere Ecken, um endlich das bekommen, was man eigentlich wollte! - und die Wirtschaftsentwicklung deshalb stagnierte. Gold und Silber haben sich längst als Tauschmittel ("Jokerware") etabliert, da allgemein begehrt und immer knapp. Erst mit der Prägung der ersten Münzen aus dem Edelmetall begann die Wirtschaftsleistung und der Warenhandel richtig zu blühen. Der Herrscher hat schnell kapiert, was ihm da seine Berater unterbreitet haben (.. da waren echte Wissenschaftler dabei!): Geld = mehr Wirtschaftsleistung = mehr Steuereinnahmen = mehr Bevölkerungswachstum = mehr Soldaten = mehr Macht, Ruhm und Wirtschaftsgebiete usw.. Das fand sofort Nachahmer bei allen Herrschern und verbreitete sich wie Lauffeuer.
__ 6) dass die staatliche ZB (BuBa bzw. EZB) Kredite an Privatbanken vergibt (vgl. Repogeschäfte). Dies wurde/wird von Dottore's Anhängern bestritten:
__ http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=345788
__ http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=346169
__ 7) dass die staatliche ZB den Staat DIREKT vorfinanzieren muss, damit die VoWi überhaupt in die Gänge kommen und auch weiter fortbestehen kann - vgl. die Währungsreform in 1948ff.
__ 8) u.a.m.
Diese belegbaren Fakten, und weitere, widersprechen zumindest teilweise @Dottore's Theorie, und noch mehr: seinen Schlussfolgerungen daraus:
http://www.mmnews.de/index.php/politik/56483-paul-c-martin-staat-als-machtbastard
Einfach zu behaupten, @Dottore's Theorie sei in all den Aspekten ausreichend, irrtumfrei und alternativlos - denn er müsse es ja besser wissen - ist lächerlich.
Sagt ja keiner. Hier ging es um einen speziellen Punkt, nämlich die Entstehung von Geld. Wie gesagt, befinden wir uns hier in dem Debitisten-Forum mit dottore (Paul C. Martin) als dem Begründer dieser Wirtschaftstheorie und Mitbegründer dieses Forums. Jetzt kommst du in dieses Forum und bist offensichtlich in dem Punkt (und anderen) Geldentstehung anderer Meinung.
DU behauptest, dass ich anderer Meinung wäre, nicht ich. Ich habe lediglich meine Meinung dargelegt und durch Fakten begründet, weiter nichts. Das ist zulässig.
Da musst du dir schon gefallen lassen, dass man dich auf die Erkenntnisse des Begründers dieser Theorie hinweist. Das ist ein zulässiges Argument auch in der Sache.
Habe nicht behauptet, dass solche Hinweise unzulässig seien. Habe nur bemängelt, dass hier nichts konkretes zitiert und zur Diskussion gestellt wird. Was soll ich denn überprüfen und kommentieren?
Denn du sollst dich ja mit der Sache, also mit den Erkenntnissen von dottore beschäftigen.
Habe ich getan, soweit sie mir hier auszugsweise vorgelegt wurden.
Nachdem du das getan hast, kannst du ja vortreten und erläutern und begründen in welchen Punkten dottore beim Thema Geldentstehung falsch liegt, aber konkret bitte.
Siehe oben. Es ist auch nicht mein Anliegen, @Dottore's Thesen zu widerlegen. Ich mache meine eigenen Recherchen, bringe Belege bei und ziehe daraus Schlussfolgerungen. Bringe @Dottore's Thesen und Belege her, ich werde sie untersuchen.
Dazu musst du dich ja wohl zwangsläufig mit der Arbeit von dottore auseinandersetzen. Und anschließend kannst du deine, selbst erarbeitete, Sicht der Dinge zu diesem Punkt erläutern.
Ich habe meine eigenen Studien betrieben und habe das Recht, meine Ergebnisse öffentlich zur Diskussion zu stellen. Ich rezensiere nicht die Qualität von @Dottore's Lebenswerk - das können gerne Andere tun. Habe es bisher auch nur mit seinen Anhängern zu tun, leider. @Dottore selbst ignoriert mich lieber. Macht aber nichts.
So geht wissenschaftliches Arbeiten.
Na, dann richte dich selbst danach .. und höre auf, mich in die Waden zu beißen und oberlehrerhaft zu belehren. Bringe Argumente und Belege in der Sache.
Schieß los; bringe Argumente in der Sache!
Nein, das können andere besser.
Welche andere; wo sind sie?
Wo bleiben aber die Argumente in der Sache?
War nicht mein Punkt.
Ich will nur auf die richtige Vorgehensweise hinweisen, sonst endet dein Ansinnen hier wie viele ähnliche vorher.
Na also - da haben wir es ja, Du Wissenschaftler!
Mit Gruß, Beo2