Fiat-Money vs Fiat-Money

Kropotkin, Freitag, 03.04.2015, 20:48 (vor 3596 Tagen) @ tar6576 Views

-Da lag wohl ein Missverständnis bzgl deiner Datei vor.
Ich habe schon versucht sie runterzuladen, nur wollte irgendwie immer der Download einer *.exe starten. In einem anderen Browser hat es jetzt geklappt.

-Hier meine Verständnis des Debitimus
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=345733


Wir kommen nicht überein, weil du ein "Debitist" bist.
Debitismus ist der Glaube an eine alternativ sinnvolle Schuldgeldschöpfung.
Was für dich sinnvoll ist, ist für mich Schwachsinn zur Versklavung der Staaten.

Dass Geld und Kredit verbunden sind, ist (...) ein wesentliches Merkmal des Eigentumsrechts, das unweigerlich zur Kreditgeldentstehung führt. Es wird dabei ein Kredit dokumentiert, hinter dem ein Recht steht, bei dem der Schuldner bei Nichterfüllung haftet. Für den notwendigen Rechtsrahmen und die Vollstreckung sorgt der Staat, der sich dafür im Vorfeld verschulden muss.
---
Versuch das mal zu verstehen:
Kredit kriegt wer Eigentum hat. Ein armes Land kriegt also nur wenig, wenn überhaupt, Kredit.

Diese Geschichte, dass Geld "wertvoll" zu behandeln sei (auf Staatsebene), entbehrt seit der vollständigen Entkopplung des Geldes von einem Wert, einer Deckung jeglicher Logik.
Du behandelst Geld als sei es wertvoll, dabei sind es nur bedruckte Zettel!
Es gibt keinen Grund dafür, dass sich ein Staat nicht druckt, was es braucht. PUNKT.
In einem Fiat-Money-System kein Problem.

Es ist alles und nur eine Frage, was man mit diesen bedruckten Zetteln macht!
Man kann eine Fiat-Währung das Klo runterspülen und eine Fiat-Währung kann superstabil sein.
Es hängt lediglich davon ab, was die Regierung damit macht.

[Es ist im Grunde wie heute auch:
Debitisten argumentieren, dass der Staat das personifizierte Böse ist und wenn er erst einmal selbst die Geldhohheit hat, jede Währung dem Untergang geweiht ist, weshalb Geschäftsbanken ihm das Geld per Kredit zur Verfügung stellen sollen.
Die Sache ist ganz einfach:
Wenn eine Regierung/Land dazu nicht im Stande ist, dann wird das Volk einen ensprechenden Preis zahlen.
Aber so, wie es heute abläuft, ist der Staat nur eine Marionette der Banken.
Es ist und kann eine Lösung sein.
Und selbst, wenn man ein paar Mal die Währung crashen würde. Nach einigen Anläufen hätte man den Dreh raus]

Wenn Geld also nur bedrucktes Papier ist, warum soll man Eigentum haben, Sicherheiten haben, um an Geld zu kommen? Ich spreche jetzt von einem Staat!

Geld hat dieser Ebene eben keine Tauschfunkton, sondern eine Vorfinanzierungsfunktion.
[Laut Prof. Hörmann]
Der Staat braucht das Geld, um überhaupt handlungsfähig zu sein und er muss sich dafür nirgendwo verschulden. Wieso auch? Wofür? Was erhält er außer digitalen Nummer oder bedruckten Zetteln? Er ERHÄLT KEINE LEISTUNG.

Ob ihm diese Nummer von Banken zur Verfügung gestellt werden oder er sie sich selber gibt, worin liegt der Unterschied?

Dein Denkfehler ist
a , dass dein Rechtsverständnis aus einer Zeit kommt, als es noch kein Fiatmoney gab, als Geld einen Wert hatte
b dass du Staatsebene mit privatem Bürgerlevel vermischt. Auf beiden Ebenen hat Geld eine andere Funktion, die nicht zu vermischen ist!

Wie stabil eine Währung per se ist, hängt nicht davon ab, wer einem Geld gibt, eigene Notenpresse oder Geschäftsbanken, sondern welche Industrie und Produktivität hinter der entsprechenden Geldmenge steckt.


D.h. überall dort, wo Vertragsfreiheit herrscht und es vollstreckbare Kontrakte gibt, kann es kein 100% Warengeldsystem, wie es Vollgeld beabsichtigt zu sein, geben.
---
Ja und? Einigen wir uns 98,3% oder auf 95% ?? Und jetzt?
Das Argument hat Calbaer doch auch gebracht. Für mich ist es so, als wollte man mit einer Ausnahme eine Regel widerlegen, anstatt einzusehen, dass die Ausnahme die Regel bestätigt.

Wie also wollen Huber & Co. das verhindern, ohne Vertragsfreiheit und Eigentumsrechte abzuschaffen?
---Vielleicht wollen sie es ja gar nicht? Du tust ja so als könnte man so gesetzliche Zahlungsmittel umgehen.
Wer will es denn auch heute verhindern? Welche Geldmenge entsteht denn heute durch diese Art und Weise? Das ist ein Aspekt, der theoretisch erwähnt werden kann, praktisch mehr oder weniger unbedeutend ist.

Im Weiteren haben dann die völlig am Markt vorbeigehenden Luftbuchungen des angestrebten "Vollgeldes" selbst den Charakter von Willkürgeld.
---
Ja, diese Luftbuchungen können ein gewaltiger Fortschritt sein, wenn der Staat das Geld richtig nutzt. Solche Begriffe wie "Willkürgeld" haben für mich keine aussagekraft.
Im Grunde ist jedes gesetzlich erzwungene Zahlungsmittel ein "Willkürgeld".

Viele Grüße,
Kropotkin


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