Die ewig alte Leier

Kropotkin, Mittwoch, 01.04.2015, 20:42 (vor 3598 Tagen) @ CalBaer6698 Views

Ja, und das tut es: Bail-Outs, Bail-Ins, Quatitative Easing,
Mark-to-Fantasie etc etc etc ... alles verzeifelte Massnahmen gegen die
Gesetze der Oekonomie.

Mehr Kapitalismus bedeutet, dass der Kapitalist auch die wirtschaftliche
Verantwortung fuer seine Entscheidungen uebernimmt. Genau das wird heute
unterbunden, weil die Macht des Staates unter dem Vorwand der Vermeidung
des Systemuntergangs missbraucht wird - zumindest wenn man gross genug
ist. Das ist hoechst antikapitalistisch und hat nichts mit freiem
Kapitalismus oder gar Marktwirtschaft zu tun. Genau damit kommt der
Systemuntergang des Kapitalismus erst richtig Fahrt.

-----

Ach CalBaer...
Hat es in den 60-90ern hier Bail-Outs, Bail-Ins, QE's gegeben?
Die Theorie und das bestehende System ist falsch!
"Systemimmanente Fehler"

Du machst es dir extrem einfach:
Als alles gut lief sagst du: "Ja, Kapitalismus ist gut und hat gut funktioniert"
Heute, wo die systemimmanenten Probleme auftreten sagst du: "Der Staat und Marktinterventionismus sind schuld".

Du verwechselst Ursache und Wirkung:
Der Staat versucht nur das Schlimmste zu verhindern, während du sagst, dass der Staat die Ursache allen Übels sei.

Schau dir den von mir geposteten Link an von Ha-Joon Chang und seinem Buch:
Bad Samaritans The Myth of Free Trade and the Secret History of Capitalism

Da kannst du mal lernen, wie gut der "freie Markt" funktioniert.

Da stimme ich Dir zu, weil die marktliberalen Ideen meist von falschen
Protagonisten nur als Deckmantel fuer mehr Machtkonzentration missbraucht
werden.

---Als würden nicht marktliberale Ideen zwangsläufig zu Machtkonzentration führen.
Aber soll ich dir was sagen?
Machtkonzentation ist nicht einmal das Problem. Alles, was irgendwie koordiniert sein will, dort muss Macht konzentriert werden.

Mir ist lieber die Macht läge tatsächlich beim Staat und nicht bei seinen Sponsoren (Banken) und transnationalen Unternehmen.
Wäre die "Macht" nämlich im Staat konzentriert, könnten die Leute aufbegehren.

Gegen wen will man denn heute "aufmucken"? Der "Markt" ist nicht greifbar und scheinbar "gottgegeben" und den Multis ist alles egal.

Der Staat laesst sich von einem elitaeren Gremium gefallen,
wieviel er ausgeben darf? Dieses System weichte innerhalb kurzer Zeit den
persoenlichen Interessen der Personen, die dahinter stecken oder koennte
nur funktionieren, wenn die Person sich einem streng religoesem Diktat
dauerhaft unterstellten.

---
So ein Unfug.
Du sagst nicht anderes als:
"Die Troika weiß besser wieviel Geld die Griechen brauchen als die Griechen selbst"
Klar, solche Phrasen kann man nur glauben, wenn man einer fixen Idee nachhängt.
Wach mal auf! Das ist aber nur ein Nebenkriegsschauplatz.

Viel wichtiger wäre:
Der Staat wäre in einem Vollgeldsystem überhaupt erst handlungsfähig, da er sich nicht an irgendwelche "Märkte" für sein Geld prostituieren müsste. Schluss mit dieser kurzfristigen Schwachsinnspolitik.
Ohne sichere Finanzierung, kann man keinen prosperierenden Staat aufbauen.

Der Hauptvorteil: Souveränität (Geldmacht)

Vollgeld löst viele Probleme auf einen Schlag.

Selbst wenn es beim Vollgeld mit der begrenzte Geldmenge so waere (also
voellig frei von Machtmissbrauch), sind die Mechanismen zur Bildung der
Geldmengen voellig unterschiedlich, also ueberhaupt nicht vergleichbar.

---Was für ein absurdes Argument.
Was interessiert mich, ob die Bildungsmechanismen nicht vergleichbar sind?
Das Ergebnis wäre das Gleiche.

Aber potentiellen Machtmißbrauch als Gegenargument gegen das Vollgeld anzuführen halte ich für eine bodenlose Frechheit.
Wenn man sich nämlich anschaut, welch Früchte das Giralgeldsystem trägt...

Zudem, Giralgeldschoepfung entsteht allein schon durch Einraeumen von
Forderungen/Verbindlichkeiten zwischen Privaten tagtaeglich. Wie soll das
jemals unterbunden werden, ohne das Wirtschaften zu unterbinden?

---Tolles Beispiel, wie man mit einer Ausnahme eine Regel widerlegen will, einfach nur absurd und nichts verstanden.

Wie ich beschrieben habe, sind Quasi-Vollgeld und Vollgeld sind faktisch
das gleiche. Irgendwann druckt die ZB faktisch das Geld fuer die
Staatsausgaben, natuerlich ueber Umwege und Hintertueren, damit es
juristisch nicht angreifbar wird. Wir werden es aber noch erleben.

---
Es ist nicht im Geringsten dasselbe. Vollgeld = keine Giralgeldschöpfung mehr. Wovon redest du da?
Du vermischt Dinge, die nicht zusammengehören, um dann abstruse Ableitungen zu erstellen, um dein Feindbild "Vollgeld" zu diskreditieren.


Viele Grüße,
Kropotkin


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