Die EZB lernt nicht vom Gesell, sondern vom Markt

Zarathustra, Montag, 30.03.2015, 22:55 (vor 3600 Tagen) @ Beo26885 Views
bearbeitet von Zarathustra, Montag, 30.03.2015, 22:58

Mit Schwundgeld sprach ich das negativ verzinste Geld an ... und dieses

schwindet nunmal bei negativer Verzinsung, wenn dieser Schwund nicht durch
Neuverschuldung überkompensiert wird.

Nein, das geht so nicht. Die Zinseinnahme aus dem Negativzins auf
ZB-Guthaben kann die EZB nicht einfach ins Nirwana ausbuchen, denn das
würde die EZB-Bilanz aus dem Lot werfen.

Die Passivseite schwindet durch die negative Zinsbuchung auf den Zentralbankguthaben der Banken.

Was sollte denn da auch bei den
Aktiva gemindert werden?

Dieses und jenes durch Abschreibung, weil in einem Negativzinsumfeld im Laufe der Zeit alle aktivierten Werte deflationieren.

Es sind ganz normale Zinserträge der EZB, welche per belanziellem
Passivtausch an das EK der EZB und damit prinzipiell an die Staatskasse
gehen.

Luftbuchungen.

Das ergibt gewiss sehr viel Sinn, volkswirtschaftlich betrachtet. Die

heutige EZB hat aus der Theorie von Silvio Gesell viel gelernt, wie man
sieht .. wennauch noch nicht genug. Sie, sowie die Wi.politik des Staates,
wird allerdings noch mehr davon lernen müssen.

Solche Tricks machen volkswirtschaftlich nur kurzfristig Sinn.

Langfristig sind sie kontraproduktiv.

Da irrst Du aber gewaltig.

Die EZB hat vom Gesell nichts gelernt. Sie lernt vom Markt, dass die Zinsen sinken, seit die Neuverschuldung die letzten Jahrzehnte laufend weiter abnimmt, aus verschiedenen Gründen. Die EZB agiert nicht. Sie reagiert auf die Marktverhältnisse, welche laufend niedrigere Zinsen erzwingen. In Russland agiert die Zentralbank ebensowenig. Sie reagiert auf die Marktverhältnisse, die - trotz Wirtschaftsflaute - eine Zinserhöhung erzwingen. Die Zentralbanken tun nur so, als seien sie Akteure. Das ist ein Bluff.

Grüsse, Zara


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