Konstruierte Ordnung

Zarathustra, Sonntag, 30.10.2016, 21:30 (vor 2939 Tagen) @ Ashitaka4855 Views

zunächst einmal folgender Hinweis. Die Zitate, in denen du die
Zentralmacht als real vorhanden erklärst, sind alle nach Froschs Beitrag
am 02.03.2011 geschrieben worden.

Ja, das sieht man anhand des Datums.


Wollen wir uns das mal genauer ansehen, d.h. noch mehr Beiträge zu Tage
bringen, in denen du neben deinem Ekel vor dem Festhalten an einer
Zentralmachtordnung die Zentralmachtordnung zugrunde legst?

Der Ekel bezieht sich offensichtlich auf die Masse, die regiert, und nicht auf irgendwelche einzelnen Sündenböcke in der Zentrale. Die Masse regiert via Delegierte in der Zentrale und andernorts.


Zum geringen sachlichen Anteil deiner Antwort:

Dein soeben geschriebener Satz "Machtbereiche gibt es im Zentrum wie in
der Peripherie. Ganz normaler Organismus." ist irreführend. Er suggeriert
eine Landkarte, auf der die Machtbereiche mit den Handlungsbereichen der
Individuen gleichgesetzt werden.

Er suggeriert gar nichts. Er beschreibt schlicht und einfach, dass ein Organismus nicht von zentralen Organen regiert wird, sondern von allen Organen. Universelles Grundprinzip.

In der Gesamtsystembetrachtung gibt es aber keine zentralen oder
peripheren Machtbereiche, sondern nur eine Zentralmachtordnung,

Ein Organismus ist in der Gesamtbetrachtung ein System, das aus unzähligen Organen im gesamten Organismus besteht. Knotenpunkte gibt es überall. Nirgendwo ist omnipotente Uebermacht auszumachen.


Weshalb die Wirtschaft auch keine in Bezug auf das System
allgemeingültige Machtposition begründet, sondern einzig und allein
aufgrund der zentralinstanziellen Potentialzession überhaupt existiert.

Monokausalistischer Superdeterminismus. Ashitaka karikiert Ashitaka.


Die Zentralmachtordnung wird durch keine Veränderung der Besetzung
erschüttert,


Wird zyklisch wiederkehrend erschüttert, in unterschiedlichen Grössenordnungen, von kleinen Rezessionen über Depressionen bis hin zum Untergang ganzer Völker und Systeme. Nächsthöhere Erschütterungen auf dieser fraktalen Ebene betrifft dann den Untergang der Spezies.

sondern einzig und allein dadurch,
dass sich die
Funktionseinheiten von ihrer zentralinstanziellen Abgabenpflicht frei
sprechen und sich nicht mehr in ihrem Potential und scheinbar innerhalb
dieser Begrenzung zu bestaunenden Schwarmbewegungen (aktiven Potenzen, z.B.
Wahlaufforderung) begrenzen lassen.

Monokausalistischer Superdeterminismus. Ashitaka karikiert Ashitaka.

Die Erklärung "Es gibt keine Zentralmacht in Deinem Sinne. In meinem
Sinne gibt es diese schon, nämlich dergestalt, dass es eine von mehreren
Mächten im System ist." ergibt wieder nur einen Zirkelschluss. Denn dir
wird nicht bewusst, dass deine die wahre Macht begründen sollende
Wirtschaft, oder gar die Privaten, in Wahrheit ohne zentralinstanzielle
Ordnung (eine sie überspannende Zentralmachtordnung) gar nicht existieren
können.

Et vice versa. Menschen konstruierten die Ordnung.

Weder gäbe es irgendein Recht, noch gäbe es die Möglichkeit
(das Potential), die Rechte der Funktionseinheiten zu garantieren, zu
verteidigen. Alle Aktivitäten im Zentralmachtsystem, sind Produkte (aktive
Potenzen), die nur innerhalb eines die Funktionseinheiten in der Ordnung
festhaltenden Zentralmachtsystem möglich sind.

LOL, ja. Autos entstehen nur in Autofabriken. Sie entstehen nicht ex nihilo, sondern durch Menschen, die die Fabriken und die Autos produzieren (wollen).


Du argumentierst mit deinen Zirkelschlüssen ganz klar gegen die von Paul
C. Martin erklärte und detailliert nachvollziehbare Machttheorie,

Ganz klar ist Dir gar nichts. Dir ist nicht mal klar, dass Du den nonokausalen Superdeterminismus wie den akausalen Wahnsinn gleichzeitig postulierst.

in der
erst durch Zentralmachtordnung die Funktionseinheiten (Abgabepflichtigen),
sowie alle ihre Handlungen ermöglicht wurden (Ermöglichung = Machtzession
durch Rechte, Titel, Eigentum).

Deine Ordnung ex nihilo ist ein Witz. Menschen konstruierten die Ordnung.

Deine Vorstellung eines Schwarms, der sich
ohne zentralinstanzielle Machtordnung bewegen würde, ist eine fiktive
Ideologie, eine Simulation.

Ein Schwarm bewegt sich so, wie er sich organisiert. Wenn sich ein Schwarm organisiert wie die Regenwaldkommunen, dann bewegt er sich anders als wenn er sich so organisieren will, wie wir es mehrheitlich wollen.

Du blendest den machttheoretischen Hintergrund
aus, blickst genau aus diesem ausradierendem Grunde nur noch auf die
Handlungen der Funktionseinheiten (Richtungen).

Wieviele male muss man eine Aussage wiederholen, damit Du sie zur Kenntnis nehmen kannst und Dich nicht mehr dazu determiniert siehst, sie zu ignorieren?

Das Zusammenspiel von Charakter und Handlungen der Involvierten determinieren rückkoppelnd die Evolution der Charaktere und deren Handlungen. Gilt sowohl für Deine Familie wie für den Gesamtschwarm auf einer 'höheren' fraktalen Ebene. Es ist ein Universalprinzip, das in die Unendlichkeit zurückreicht.

Die Ohrfeige, die du Paul C. Martin verpasst, lautet: Die Individuen
erheben selbst ihre Steuern, sie produzieren selbst das Geld und die
Wirtschaft begründet die wahre Macht im System.

„Ihr wollt doch ...“ PCM

Der einzige, der hier Ohrfeigen kassiert, bist Du.

Zarathustra am 21.09.2016: "Die Funktionäre in den staatlichen
Organisationen und Institutionen sind die Delegierten der Machthaber, und
die sitzen nun mal in der Wirtschaft."

Kurz gesagt: Zarathustra glaubt an herumsitzende Machthalter in der
Wirtschaft (Macht als etwas haltbares), die die staatlichen Organisationen
und Institutionen kontrollieren. Die Tatsache, dass es diese Sitze in der
Wirtschaft, so wie die ganze Wirtschaft erst und nur solange gibt, wie es
Abgabepflichtige in einer sie zur Abgabe zwingenden Zentralmachtordnung
gibt, sie wird gerne mit allerlei Postulaten vernebelt.

Wir repetieren:

Das Zusammenspiel von Charakter und Handlungen der Involvierten determinieren rückkoppelnd die Evolution der Charaktere und deren Handlungen. Gilt sowohl für Deine Familie wie für den Gesamtschwarm auf einer 'höheren' fraktalen Ebene. Es ist ein Universalprinzip, das in die Unendlichkeit zurückreicht.

Zarathustra schrieb am 09.11.2015: "Die allerwenigsten würden für
eine Partei votieren, die sich für die Abschaffung der Steuern einsetzt,
weil dies die Abschaffung der Gesellschaft bedeutet."

Umkehrschluss: Die Individuen (die Einzelnen) sind ohnmächtig gegenüber
der sie in einer Vorteile versprechenden Simulation (d.h. auch ohne Hinweis
auf den tödlichen Abbruch des Systems, Krieg) gefangen haltenden
Zentralmachtordnung.

Die Zentralmachtordnung ist die Folge des Willens des Schwarms, und nicht umgekehrt.

Grüsse, Zara


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