Kein Sinneswandel, du bringst eine Sehnsucht zum Ausdruck!

Ashitaka, Sonntag, 30.10.2016, 12:48 (vor 2891 Tagen) @ Zarathustra4942 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 30.10.2016, 13:52

Hallo Zarathustra,

zunächst einmal folgender Hinweis. Die Zitate, in denen du die Zentralmacht als real vorhanden erklärst, sind alle nach Froschs Beitrag am 02.03.2011 geschrieben worden. Aufgrund der Vielzahl deiner Beiträge lässt sich das aber noch deutlicher bis hin zu unseren diese Behauptungen als Hauptargument aufgreifenden Diskussionen nachweisen.

Deine Beiträge lassen aufgrund eines jahrelangen Widerspruchs erkennen, dass Frosch in dir vielmehr eine Sehnsucht verstärkt hat. Du vergisst nämlich, dass du in der Folgezeit in vielen deiner Beiträge aus dem von mir benannten Grund mit allerlei Argumenten die Zentralmachtordnung als Beeinflussungsfaktor der Handlungen verteidigt hast. Schau dir dazu bitte vor allem deine Gedanken zum Thema Bitcoins an.

Wollen wir uns das mal genauer ansehen, d.h. noch mehr Beiträge zu Tage bringen, in denen du neben deinem Ekel vor dem Festhalten an einer Zentralmachtordnung die Zentralmachtordnung zugrunde legst?

Ein Sinneswandel ist nicht zu erkennen, sondern vielmehr eine froschartige Sehnsucht, die dich in vielen Beiträgen bis heute schwanken lässt. Es sind sehr viele Beiträge und sehr viele Stellen, an denen auf du die im Hintergrund die Handlungen beeinflussende Zentralmachtordnung verweist.

Zum geringen sachlichen Anteil deiner Antwort:

Dein soeben geschriebener Satz "Machtbereiche gibt es im Zentrum wie in der Peripherie. Ganz normaler Organismus." ist irreführend. Er suggeriert eine Landkarte, auf der die Machtbereiche mit den Handlungsbereichen der Individuen gleichgesetzt werden.

In der Gesamtsystembetrachtung gibt es aber keine zentralen oder peripheren Machtbereiche, sondern nur eine Zentralmachtordnung, zentralinstanziell geordnete Machtverhältnisse. Die Behauptung, es säßen Machthaber in der Wirtschaft, ist in Bezug auf das Gesamtsystem eine Simulation. Die Ursache der Machtpositionen innerhalb dieser Ordnung (zedierten Potentiale) wird eben nicht durch kartografische Lokalisierungen erklärbar, sondern erst dadurch, dass man sich der zentralinstanziellen Ordnung als Ganzes bewusst wird.

Weshalb die Wirtschaft auch keine in Bezug auf das System allgemeingültige Machtposition begründet, sondern einzig und allein aufgrund der zentralinstanziellen Potentialzession überhaupt existiert. Sie gab es vorher nicht. Jede Funktionseinheit im System ist in Bezug auf ihre Möglichkeiten (Potentiale) instanziell/institutionell berechtigt sein, muss somit ein für alle Funktionseinheiten geltendes Machtverhältnis ertragen. Diese auf die zentralinstanzielle Ordnung blickende Herkunftsfrage des Potentials gilt es zu berücksichtigen, nicht auf die dadurch erst entstehende Funktionsebene als Ursächlichkeitsebene auszuweichen.

Das ergibt einen Zirkelbezug.

Der Satz "Die Mächte in der Peripherie setzen die Macht in der Zentrale ab und delegieren neue, ihnen genehme Repräsentanten." versucht wieder nur die Macht kartografisch und als Willenszentrale zu lokalisieren (eine Simulation). Deine abzusetzende Machtzentrale mit ihren Haltern ist eine bloße kartografische und auf die aktiven Potenzen (Handlung -> Austausch der Führungspositionen) blickende Annahme, nicht real.

Die Zentralmachtordnung wird durch keine Veränderung der Besetzung erschüttert, sondern einzig und allein dadurch, dass sich die Funktionseinheiten von ihrer zentralinstanziellen Abgabenpflicht frei sprechen und sich nicht mehr in ihrem Potential und scheinbar innerhalb dieser Begrenzung zu bestaunenden Schwarmbewegungen (aktiven Potenzen, z.B. Wahlaufforderung) begrenzen lassen.

Die Erklärung "Es gibt keine Zentralmacht in Deinem Sinne. In meinem Sinne gibt es diese schon, nämlich dergestalt, dass es eine von mehreren Mächten im System ist." ergibt wieder nur einen Zirkelschluss. Denn dir wird nicht bewusst, dass deine die wahre Macht begründen sollende Wirtschaft, oder gar die Privaten, in Wahrheit ohne zentralinstanzielle Ordnung (eine sie überspannende Zentralmachtordnung) gar nicht existieren können. Weder gäbe es irgendein Recht, noch gäbe es die Möglichkeit (das Potential), die Rechte der Funktionseinheiten zu garantieren, zu verteidigen. Alle Aktivitäten im Zentralmachtsystem, sind Produkte (aktive Potenzen), die nur innerhalb eines die Funktionseinheiten in der Ordnung festhaltenden Zentralmachtsystem möglich sind. Sobald die zentralinstanzielle Ordnung von den Massen durchbrochen wird, verschwindet sie. Indem du diese zentralinstanzielle Ordnung der Potentiale als nicht vorhanden suggerierst, schützt du das System.

Du argumentierst mit deinen Zirkelschlüssen ganz klar gegen die von Paul C. Martin erklärte und detailliert nachvollziehbare Machttheorie, in der erst durch Zentralmachtordnung die Funktionseinheiten (Abgabepflichtigen), sowie alle ihre Handlungen ermöglicht wurden (Ermöglichung = Machtzession durch Rechte, Titel, Eigentum). Deine Vorstellung eines Schwarms, der sich ohne zentralinstanzielle Machtordnung bewegen würde, ist eine fiktive Ideologie, eine Simulation. Du blendest den machttheoretischen Hintergrund aus, blickst genau aus diesem ausradierendem Grunde nur noch auf die Handlungen der Funktionseinheiten (Richtungen).

Die Ohrfeige, die du Paul C. Martin verpasst, lautet: Die Individuen erheben selbst ihre Steuern, sie produzieren selbst das Geld und die Wirtschaft begründet die wahre Macht im System.

Zarathustra am 21.09.2016: "Die Funktionäre in den staatlichen Organisationen und Institutionen sind die Delegierten der Machthaber, und die sitzen nun mal in der Wirtschaft."

Kurz gesagt: Zarathustra glaubt an herumsitzende Machthalter in der Wirtschaft (Macht als etwas haltbares), die die staatlichen Organisationen und Institutionen kontrollieren. Die Tatsache, dass es diese Sitze in der Wirtschaft, so wie die ganze Wirtschaft erst und nur solange gibt, wie es Abgabepflichtige in einer sie zur Abgabe zwingenden Zentralmachtordnung gibt, sie wird gerne mit allerlei Postulaten vernebelt.

Zarathustra schrieb am 09.11.2015: "Die allerwenigsten würden für eine Partei votieren, die sich für die Abschaffung der Steuern einsetzt, weil dies die Abschaffung der Gesellschaft bedeutet."

Umkehrschluss: Die Individuen (die Einzelnen) sind ohnmächtig gegenüber der sie in einer Vorteile versprechenden Simulation (d.h. auch ohne Hinweis auf den tödlichen Abbruch des Systems, Krieg) gefangen haltenden Zentralmachtordnung.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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