Versuch einer Veranschaulichung

vegan, Freitag, 28.10.2016, 10:01 (vor 2893 Tagen) @ Ashitaka5271 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.10.2016, 10:35

Hallo Ashitaka,

nachdem Du meine "marginale Ohnmachtsaushebelung" dezent umlesen hast, folgt hier noch ein für mich abschließender Versuch, Deine Zentralmacht bildlich darzustellen.

Wenn richtig verstanden, würde ich Deine Teilnehmer eines Staates als lebende Puppen sehen, die an gering elastischen Strippen hängen. Auch verpuppte Puppen sind dabei lebende Puppen.

Die Strippen einer Puppe führen allerdings nicht zu einem Strippenzieher, sondern sind mit den Strippen jeder anderen Puppe verknotet. Das führt zu einem extrem strammen, verknäulten Geflecht aus Strippen, sodass die einzelnen Puppen sich in dieser Abhängigkeit auf der Suche nach Nahrung fast gar nicht mehr bewegen können.

Während Zarathustras Schwarmorganismen elegant dem ganzen Universum mit ihrem unfreien Willen Gestalt zu verleihen in der Lage sind, ruckeln und zuckeln Deine armseligen Puppen auf dem unglaublich schmutzigen Boden umher. Jede zieht an ihren Strippen wie sie will, vielleicht ein ganz kleines Stück in die geplante Richtung, doch im gleichen Moment werden alle Verknoteten von der hieraus entstandenen, umfassend starken Strippendynamik unfreiwillig gezogen. Somit wären die Strippen selbst die zentrale Macht und nicht die Puppen. Bezieht man die Puppenvermehrung gedanklich mit ein, würde das aus der Ferne vielleicht wie ein Pilzgeflecht anmuten.


Was Du erstaunlicherweise nicht anzuerkennen scheinst, ist Deine eigene Signatur: "Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie die Welt im Innersten funktioniert."


Mit anderen Worten, die lebenden Puppen können natürlich untereinander kommunizieren und sich im Zugmoment absprechen. Je größer Hunger und Überlebenswille sind, desto effektiver werden sie es tun. Für die meisten Puppen wird es dann genügen, überhaupt nicht zu ziehen. Jene Puppen, welche sich nahrungsnah glauben, werden wie verrückt ziehen. Aufgrund des fehlenden Aktionismus der passiven Puppen wird die Zugkraft der Aktiven sich über die Kraft der inhärenten Strippendynamik hinwegsetzen. Das ist der Augenblick, in welchem Deine willensabsorbierende und willenstransformierende Strippen-Zentralmacht durch gezielte Absprache vom Willen der Verknoteten übermannt wird... und die ganze Chose extrem an Fahrt gewinnt.


So, das war meine Wald-und-Wiesen-Beschreibung, wie ich Deine Texte interpretiert habe, zugegeben mit erweitertem Fazit. Es gälte sich demnach bei der Natur zu beschweren, dass Puppen nicht von Luft und Liebe leben können. Stelle Dich selber auf die Probe und verweigere die Essensaufnahme, beobachte Deine Dynamik. Für den Begriff Ohnmacht sehe ich keinen Raum. In anderen Organisationsformen wäre Nahrungsbeschaffungszwang natürlich genauso vorhanden, er würde nur anders in Erscheinung treten.


Gruß
vegan


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