Die korrekte Saldenmechanik ..

Beo2, NRW Witten, Montag, 21.12.2015, 10:31 (vor 3335 Tagen) @ Beo24435 Views

Nochmals in aller Klarheit die korrekte Saldenmechanik in der VoWi-Theorie:

Bezeichnen wir doch den Staat mit "S", die Privaten (Banken, Unternehmen, Konsumenten) mit "P", das Ausland mit "A", Schulden mit "S" und Guthaben mit "G", und weiter: Schulden des Staates mit "SdS", Guthaben des Staates mit "GdS" usw.. Dann lautet die vollständige saldenmechanische Formel folgendermaßen:

(GdS - SdS) + (GdP - SdP) + (GdA - SdA) = 0

Setzen wir nun einfachheitshalber das Auslandssaldo "(GdA - SdA) = 0". Tun wir dasselbe mit den Guthaben des Staates "GdS = 0", da dieser all seine Einnahmen sofort wieder ausgibt (meistens noch am selben Tag). Die obige Formel lautet dann:

GdP - SdP = SdS .. d.h. mit Worten:
Brutto-Staatsschulden (SdS) = Netto-Privatguthaben (GdP - SdP)

Daraus folgt unmittelbar, dass WENN die Staatsschulden zu hoch sein sollen (relativ zum BIP), DANN müssen logischerweise auch die Netto-Privatguthaben zu hoch sein. Ich sage und habe dies oft begründet: JA, die Staatsschulden sind zu hoch, weil sie 25% des BIP übersteigen (heute ca. 80% in DE).
Und weiter: WENN die Netto-Privatguthaben zu hoch sind, DANN müssen entweder die Brutto-Privatguthaben zu hoch oder die Brutto-Privatschulden zu niedrig sein (oder beides zugleich). Letzteres schließe ich für die gegenwärtige Situation in DE aus, da diese 25% des BIP übersteigen.
Daraus folgt: Sowohl die Brutto- als auch die Netto-Privatguthaben sind gegenwärtig zu hoch, relativ zum BIP.

Wir haben also eine "Schulden- & Guthabenkrise". Wie wir sie kleiner bekommen bzw. deckeln können, habe ich hier beschrieben:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=387188

Mit Gruß, Beo2


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