Ironie an: Ein System das funktioniert! Ironie aus.
Hallo Zara,
__ 1) Sind die Staatsschulden zu hoch? Ich sage: JA. Warum: In
einer einwandfrei funktionierenden VoWi werden nicht mehr als 25%
Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP benötigt.
Einwandfrei funktionierende Volkswirtschaften mit idealen
Schulden/Guthaben-Relationen gibt es nachweislich nur vorübergehend und
weltweit gesehen als Sonderfälle.
Es gibt zu keinem Zeitpunkt eine einwandfrei funktionierende Volkswirtschaft, sondern nur die Simulation einer solchen. Es ist die zwischenzeitlich breite Verteilung der beleihbaren Sicherheiten, die den suggerierten Wohlstand als willentlichen Stillstand ermöglicht. Denn Wohlstand ist Wohlschuld. und noch während wir ihn erlangen bzw. uns daran erfreuen wird er uns wieder schleichend entrissen. Daran lässt sich nichts ändern. Der das System schaffende Abgaben- und Schuldendruck, die zu besichernde Vorfinanzierung, sie ist ursächlich. Steigende Schuldenlasten und damit einhergehende Konzentrationen der Sicherheiten auf einen immer kleiner werdenden Teil der Masse lassen sich nicht verhindern, sondern sind unabdingbarer Teil des Systems. Wir können die Befreiung nur durch staatlich befristete Hilfen simulieren. Würde man sie gegenwärtig kappen wäre morgen früh Feierabend.
Es ist nachweislich notwendig, denn alles was geschieht, geschieht
notwendigerweise.
Alles andere ist Fiktion. Ein lieber Staat ist genauso eine Fiktion wie
ein lieber Diktator.
So ist es. Fiktion, Simulation. Wir haben es reihenweise mit Simulanten zutun.
Die Ursachen, warum sogenannt ideale Volkswirtschaften immer nur ein
vorübergehendes Phänomen sein können, bzw. ein Sonderfall unter vielen
dysfunktionalen Normalfällen, liefern die Thesen des Debitismus.
Das Ideal ist nicht real, sondern nur Fiktion. Es ist niemals ideal, sondern nur aufgrund der Simulationsdichte und Ausblendung bzw. fehlenden Wahrnehmungen der zerstörerischen Entwicklungen annehmbar.
Das kann jeder behaupten. Ich könnte auch behaupten: nächstes mal
funktioniert der Maoismus.
Dottores Buchtitel "Kapitalismus - Ein System das funktioniert" ist an Ironie kaum zu überbieten. Es funktioniert in den Köpfen der Simulanten so gut, dass man sich niemals aus den Fängen des "sich nur etwas vor machen!" befreien will, sondern im Gegenteil, an die Lösbarkeit eines nicht vorhandenen Problems glaubt. Das System ist auf seine Implosion und den Abbruch vorporgrammiert. Das Vorher-/Nachherproblem ist ein nicht umschreibbarer Code.
Herzlichst,
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.