"Einwandfrei funktionierende Volkswirtschaften"

Zarathustra, Sonntag, 20.12.2015, 13:10 (vor 3336 Tagen) @ Beo24807 Views

Haben wir eine „GUTHABENKRISE"?


Natürlich nicht, wenn wir keine Schuldenkrise hätten. Andernfalls haben
wir eine, denn es gilt in der VoWi bzw. global:
Geldschulden = Geldguthaben (Geldvermögen)

Ja, das ist wohl allen klar.

Weiter gilt, wenn wir einfachheitshalber die Auslandssalden außer Acht
lassen bzw. diese sowie die Brutto-Staatsguthaben "≈ 0" setzen:
Netto-Staatsschulden = private Brutto-Guthaben minus private
Brutto-Schulden = private Netto-Guthaben

Nun die entscheidenden Fragen:

__ 1) Sind die Staatsschulden zu hoch? Ich sage: JA. Warum: In
einer einwandfrei funktionierenden VoWi werden nicht mehr als 25%
Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP benötigt.

Einwandfrei funktionierende Volkswirtschaften mit idealen Schulden/Guthaben-Relationen gibt es nachweislich nur vorübergehend und weltweit gesehen als Sonderfälle. Im übrigen ist 'eine einwandfrei funktionierende Volkswirtschaft' ein Euphemismus für eine einwandfrei funktionierende Zerstörung der Flora und Fauna.

Dies lässt sich
empirisch anhand der Nachkriegsdaten (1950-75) in mehreren europäischen
Ländern nachweisen.

Eben. Nachweislich nur als Sonderfälle (Wettbewerbsgewinnler) und als vorübergehender Zustand.

__ 2) Wachsen die Staatsschulden zu schnell? Ich sage: JA. Warum:
Es ist weder notwendig noch unschädlich, dass die Staatsverschuldung
schneller wächst als das BIP.

Es ist nachweislich notwendig, denn alles was geschieht, geschieht notwendigerweise.
Alles andere ist Fiktion. Ein lieber Staat ist genauso eine Fiktion wie ein lieber Diktator.
Die Ursachen, warum sogenannt ideale Volkswirtschaften immer nur ein vorübergehendes Phänomen sein können, bzw. ein Sonderfall unter vielen dysfunktionalen Normalfällen, liefern die Thesen des Debitismus.

__ 3) Sind die privaten Brutto-Schulden zu niedrig? Ich sage: NEIN.
Warum: In einer einwandfrei funktionierenden VoWi wird nicht mehr als 25%
Brutto-Privatverschuldung im Verhältnis zum BIP benötigt. Auch dies
lässt sich empirisch anhand der Nachkriegsdaten (1950-75) in mehreren
europäischen Ländern nachweisen.

Um eine einwandfrei funktionierende VoWi weiterwachsen zu lassen, werden empirisch nachweislich immer höhere Schulden-/Guthabensummen generiert. Warum dies so ist, wird in den Thesen des Debitismus erklärt.

Klar, nun kann man hergehen und behaupten, Kollektivismus müsste – obwohl es noch nie funtkoniert hat - eigentlich funktionieren. Aber mit welchem moralischen Recht postuliert man eine solche Utopie, wenn sie seit ihrer Erfindung nachweislich immer nur Tod und Verderben zur Folge hatte?

ERGO: Wir haben tatsächlich eine "Guthabenkrise" bezüglich der
Privatguthaben. Die privaten Geldguthaben (Geldvermögen), brutto! sowie
netto!, sind zu hoch relativ zum BIP
; sie sind also zu schnell
gewachsen, was sie immer noch tun (vgl. die BIP-Wachstumsraten).
Aus dem obengesagten folgt weiter: Die Netto- bzw. Brutto-Privatguthaben
brauchen in einer einwandfrei funktionierenden VoWi nicht 25% bzw. 50% des
BIP zu überschreiten (weil wir ja die 25% der Staatsverschuldung dazu
rechnen).
Dieses ist machbar!

Das kann jeder behaupten. Ich könnte auch behaupten: nächstes mal funktioniert der Maoismus.


.. allerdings nicht ohne staatliche Regulierung, was

gemeinhin Wirtschaftspolitik und Gesetzgebung genannt wird.

Davon gab es mehr als genug; in der Geschichte der verstaatlichten Menschen in allen erdenklichen Varianten. Funktionierte lustigerweise aber kein einziges mal.

Im übrigen,
ohne staatliche Regulierung und Gesetzgebung kann es gar keine Wirtschaft
geben.

Ja, was ein Segen für die Menschheit war; bis es damit vorbei war und der Wirtschaftszwang erfunden wurde.

Entschuldigung für diesen Minimalkommentar. Ich hoffe aber, der Inhalt
entschädigt .. und schafft wieder Klarheit.

Leider nicht.

Mit Gruß, Beo2

Grüsse, Zara


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