Simulierte Krise
Hallo Robert, hallo Forum!
Auch mir war dein Text etwas zu lang geraten, und ich habe nur soweit gelesen, bis ich feststellen konnte, dass deine Ausführungen in die falsche Richtung laufen.
Das wichtigste Verständnis in diesem Zusammenhang betrifft erst einmal den Zins. Hier gilt es zu begreifen, dass der Zins nicht etwa erst von den Banken in die Welt getragen wird. Der Zins ist nicht nur das, was auch als Zins deklariert wird. Vielmehr gilt es zu erfassen, dass alles – ausdrücklich individuelles – Wirtschaften auf dem Geben und dem Nehmen von Zinsen beruht. Im Prinzip sollte nicht von Geld-, sondern allgemein von Zins-Strömen ausgegangen werden. Jeder an der Volkswirtschaft beteiligte nimmt und gibt Zinsen.
Als nächstes gilt es zu begreifen, dass der Staat im Gegensatz zu dem oben angesprochenen Individuellen Wirtschaften nun wiederum ausdrücklich das Kollektive Wirtschaften repräsentiert. Der Staat ist nicht jeder, sondern alle, und repräsentiert das Allgemeinwohl. Aus diesem Grunde ist der Staat vom ausdrücklich individualistischem Zinsprinzip nun wiederum ausdrücklich ausgeschlossen.
Aus diesem Gegensatz ergibt sich erst der hier im Forum allgemein bekannte Tzatziki-Effekt. Bei diesem Effekt handelt es sich um den wiederum allgemein bekannten Zinseszins-Effekt – aber auf der Negativ-Seite. Solch ein Zinseszins-Effekt kann wiederum nur der Staat überhaupt erst auf der kollektiven Ebene induzieren, während solches auf der individuellen Ebene strafbewehrt ist, und zeitnah ausgeschieden wird. Es ist nun dieser Tzatziki-Effekt, welcher seinerzeit das Deutsche Wirtschaftswunder beendete, weil die zeitlich akkumulierende Zinslast die staatliche Versorgung mit Zahlungsmitteln mehr und mehr aufzehrte. Ohne diesen Effekt hätte sich dieses s.g. Wunder bis zum heutigen Tage fortsetzten können.
Die in @Roberts Text thematisierten Schulden- vs. Guthaben-Krisen gehen am eigentlichem Thema vorbei, weil das Individualistische (buchhalterische) Wirtschaften solche Symptome von selbst ausscheidet. So versäumt der Autor den essenziellen Hinweis darauf, dass es um die kollektive Sphäre (die staatliche) geht, welche diese dem Tzatziki-Effekt entsprechenden Symptome überhaupt erst ermöglicht – und welche übrigens auch keine akkurate (doppelte) Buchführung betreibt. Ob nun Guthaben- oder aber Schulden-Krise, es geht um keine allgemeine Krise, sondern um eine auf den staatlichen Sektor bezogene.
Eher wäre auch von einer Zins-Krise zu sprechen, welche vom hier im Forum allgemein bekannten Wirtschaftsjournalisten Paul C. Martin (dottore) nun auch treffend „Verrentung“ genannt wurde. Dieser gesamten Symptomatik wäre nun mit Leichtigkeit zu entgehen, wenn sich der Staat bei seiner eigenen Notenbank zinsfrei mit Zahlungsmitteln versorgen würde, anstatt dieses aber kurioserweise auf dem Privatsektor zu erledigen. Die gesamte Staatsverschuldung ist ein Schwindel im Rahmen einer zwischenzeitlich weitgehend aufgedeckten globalen (u.a. BR(in)D-) Staatssimulation. Bestünde kein geheimer Bilderberg und Co Über- (oder Schatten-) Staat, dann gäbe es keine Staatsverschuldung, keine Verrentung und weder eine Guthaben- noch eine Schuldenkrise. Dieses bliben Symptome auf der individuellen Ebene, welche mittels unseres Kontrollsystems des Rechnungswesens ausgeschieden werden. Dieser Mechanismus wirkt zunächst über den beständig drohenden u.u.U. dann auch exekutierten Bankrott. Schuldenkrisen würden wie seit allen Zeiten gewohnt auf dem Privatsektor stattfinden. Wie damit in einem sozial reformiertem Staatswesen umzugehen wäre, ist ein anderes Thema. Solches müsste für den Einzelnen aber keines Falls eine physisch existenzielle Bedrohung bedeuten. Einen Staatsbankrott kann es wiederum im eigentlichen Sinne nicht geben. Im Übrigen ist jedes Staatswesen auf eine sachkundige Führung angewiesen, was aber auch für jedes Fahrzeug des Straßenverkehrs genauso zutrifft. Eine Staatsführung hätte also auch die Sicherheit und den allgemeinen Komfort im Auge zu behalten, wie aber auch jeder Busfahrer. Die heutige Situation erinnert aber eher an die in einem entführten Flugzeug. Möge die Geiselhaft der globalen Menschheit bald überwunden sein, denn die Chancen stehen dank dem Internet heute besser als je zuvor.
Schöne Grüße
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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...