Der Zins ist tot, lang lebe Keynes

Timo, Mittwoch, 07.01.2015, 13:04 (vor 3407 Tagen) @ Zarathustra6021 Views


Fazit: Der Debitismus als Wirtschaftstheorie hat einen

Denkfehler,

weil Zinsen über den Konsum der Gläubiger sehr wohl in Umlauf kommen
können.


Können sie nur theoretisch. Praktisch nicht, denn derart absurd kann eine
Marktwirtschaft in der Realität niemals sein, dass die Verbraucher erstens
nicht nur dahingehend gezwungen (gesteuert) werden könnten, die
Zinseinnahmen nicht nur vollständig zu verbrauchen, sondern darüber
hinaus auch noch dort, wo einem Schuldner grad noch Einnahmen fehlen.

Die Verteilungsfrage ist ein von dem Zins verschiedener Punkt, den wir aber auch gerne vertiefen können. Wenn ich die Argumentation richtig verstehe sind wir uns also einig, dass die Zinsen in Summe schon im System vorhanden sind (danke Beo2) und dass das Problem der Praxis nur in der Verteilung der Geldmittel liegt. Weil wir ja von einer Marktwirtschaft sprechen, gibt es natürlich keinen Zwang zu Konsum und damit keine Garantie, dass derjenige, der Schulden hat, die dafür nötigen Zinsen und Tilgungsraten aus seiner Wirtschaftsleistung erwirtschaften kann. Ist dann aber nicht die Wirtschaft insgesamt ein Nullsummenspiel?
Es gibt kein generelles Zinsloch, dass durch immer neue Schulden gefüllt werden muss, sondern nur eine ungleiche Verteilung
=> Manche werden reicher andere ärmer, was zu immer höheren Schulden der weniger glücklichen führt. Ein Effekt, der sich durch Zins und Zinseszins auch noch selbst verstärkt, denn auch die Zinseszinsen fließen ja von Schuldiger an Gläubiger, bleiben also dem System erhalten.
=> Die zusätzlichen (Staats-)Schulden stammen also gar nicht aus aufgezinsten Vorfinanzierungen, sondern aus der Zirkulation vorenthaltenen Geldmitteln(sprich Ersparnissen)? Keynes, ich hör dich trapsen.


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