Debitismus basiert auf einem Denkfehler

Timo, Mittwoch, 07.01.2015, 11:25 (vor 3407 Tagen) @ Leserzuschrift6038 Views

Hallo Beo2,

ich bin auch neu hier im Forum und plage mich mit dem selben Problem, das du hier angesprochen hast. Deshalb erst mal vielen Dank für deine umfangreichen Ausführungen. Ich finde, dass du überzeugend dargestellt hast, wie in deinem Minimalmodell mit Zeitablauf (Zinsen für Vorfinanzierung sind berücksichtigt), trotz Zinsen ein stabiles Gleichgewicht herrschen kann. Was du vielleicht deutlicher herausstellen hättest können, ist warum du diesen Punkt herausarbeitest. Damit hättest du einigen Antwortenden (\"klappt in Theorie, nicht in Praxis\") gleich den Wind aus den Segeln nehmen können. Ich nehme folgendes an:
* Debitismus versteht sich selbst als Wirtschaftstheorie, muss sich also auch an theoretischen Modellüberlegungen messen lassen. Denn warum sollte eine Erklärung für 1000 Menschen funktionieren, wenn sie schon bei 3 Menschen scheitert?
* Du versuchst eine zentrale Aussage des Debitismus zu widerlegen, nämlich die zwangsläufige Neuverschuldung um die angeblich nicht in Zirkulation befindlichen Zinsen zu finanzieren.
* Dein Minimalmodell ist nur ein theoretisches Gedankenspiel um diesen einen Fehler im Gerüst des Debitismus aufzuzeigen. Natürlich geht es nicht darum, mit deinem Modell die Realität/Praxis vollumfänglich abzubilden und zu erklären.

Fazit: Der Debitismus als Wirtschaftstheorie hat einen Denkfehler, weil Zinsen über den Konsum der Gläubiger sehr wohl in Umlauf kommen können. Interessanterweise hat PCM selbst dieses Loch in seiner Theorie entdeckt und in seinem Buch "Der Kapitalismus" angesprochen (siehe dort "Wie Schulden aus der Welt verschwinden"), hat diese Erkenntnis aber im Rest des Buches konsequent ausgeblendet.

Grüße, Timo


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