Nicht überzeugt ;-)
Hallo Orlando,
hier meine Sicht der Dinge.
Vorab noch mal meinen Dank an dich. So schön hat hier noch keiner den Future-Markt erklärt.
Allerdings schilderst du die Sache, wahrscheinlich zwangsläufig, da du ja kein Händler bist, etwas zu theoretisch.
Wie es in der Praxis auch aussieht, dazu haben wir ja in letzter Zeit einige glaubhafte Berichte gelesen. Dazu später mehr.
Stichwort: Open Interest.
Im Gegensatz zur Aktienbörse werden an der Futuresbörse nicht nur
bestehende Kontrakte gehandelt, sondern auch neue Kontrakte abgeschlossen - > an der Aktienbörse können die Makler und Händler keine Aktien erzeugen.
Prima, wie ich bereits sagte, neue Kontrakte werden erzeugt" />
Trader meinen nun, aus den Veränderungen des Open Interests in Verbindung
mit Preisänderungen Hinweise auf zukünftige Preisentwicklung entnehmen zu
können, etwa weil ein Anstieg Zustrom von außen und ein Verringern Abfluss > nach außen anzeige.
Also eine zukünftige Preisentwicklung daraus abzuleiten, ginge mir etwas zu weit, aber die Zahlen sind sicherlich interessant bezüglich der Nachfrage oder des Interesses und auch bezüglich des noch ausstehenden Umsatzes.
Denn alle offenen Kontrakte müssen ja spätestens am letzten Tag der Laufzeit geschlossen oder ausgeglichen worden sein.
Was aber interessant ist in dem Zusammenhang ist der Commitments of Traders Report.
Wen das näher interessiert, findet eine schöne Erläuterung in diesem Link:
http://www.godmode-trader.de/know-how/commitment-of-traders-report-cot-report,3884038
Aus diesen Daten lässt sich erkennen, wie sich die Positionierung der drei großen Gruppen der Markteilnehmer (Commercials, Large Speculators und Small Speculators) von Woche zu Woche verändert.
Und noch detaillierter, nämlich bezüglich 4 großer US-Banken und 20 großer nicht US-Banken lässt sich die Positionierung hieraus erkennen:
http://www.cftc.gov/marketreports/bankparticipationreports/index.htm
Und aus diesen Daten geht hervor, dass diese Banken seit Jahren im Future- Markt für Gold zum Teil ganz erheblichen und ganz überwiegend Netto-Short unterwegs waren.
Bei dem, was wir in den letzten Jahren an Skandalen im Bankbereich gesehen haben, ist es sicherlich nicht unangemessen, sich der Fragestellung mal kriminalistisch zu näheren und zwar mit den 3 großen Überschriften, die ein Ermittler einer Straftat immer vor Augen hat.
1. Motiv
2. Gelegenheit
3. Mittel
Nun, was das "Motiv" angeht, wirst du mir sicherlich zustimmen, dass jemand, der massiv Netto-Short positioniert ist, ein starkes Interesse an fallenden Preisen hat.
Über die "Gelegenheit" brauchen wir auch nicht zu diskutieren. Die Banken sitzen direkt vor Ort, laut Gerüchten sogar einige im Direktorium der COMEX.
Bleiben noch die "Mittel".
Wahrscheinlich sind viele Market Maker gleichzeitig Broker oder gehören > > > zu einer größeren Organisation, die beide Funktionen unter einem Dach
vereint.
Und da sind wir direkt bei dem Punkt, denn das ist so.
Damit werden die Möglichkeiten bezüglich der Mittel erheblich vergrößert.
Ich hatte hier darauf hingewiesen:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=403075
@Hasso hat das frühzeitig erkannt und ist dafür hier völlig unsachlich verlacht worden, wodurch man auch mal sehen kann, dass die viel gerühmte Sehwarmintelligenz wohl auch ihre Grenzen hat. Vor allen Dingen natürlich dann, wenn eine ergebnisoffene Diskussion gar nicht gewünscht ist.
Welchen Einfluss auf den Preis hat denn, deiner Meinung nach, diese
Tätigkeit der Market Maker?
Keinen, da sie immer Käufer und Verkäufer von außen finden müssen,
diese bestimmen den Preis.
Dieser Aussage kann ich nicht zustimmen.
Hier muss ich ausnahmsweise " /> mal @Elli zitieren:
„Die so genannten „Papiermärkte“, also der nicht-physische Handel, macht (nicht nur beim Gold) natürlich den größten Anteil aus und hat deshalb auch dem größten Einfluss. Auch der DAX wird überwiegend durch den Future bewegt. Ist doch nichts Neues.“
Und wie der Goldpreis über den Future-Handel im Detail verändert werden kann, wurde uns ganz ausführlich in dem Barclays -Fall erläutert.
http://www.goldreporter.de/protokoll-der-goldpreis-manipulation-so-wurde-in-london-getr...
Daraus:
Londoner Gold Fixing am 27. und 28. Juni 2012: Kurs zum Vortag mit Verkaufsauftrag über 60.000 Unzen um 1 Prozent gedrückt.
Sie beeinflussen den Preis natürlich streng genommen dadurch, dass die
Börsenpreise sekündlich veröffentlicht werden,
Vollkommen richtig und zwar sind die Möglichkeiten auch dort ganz erheblich, wie in diesem Artikel geschildert wird.
http://www.goldreporter.de/goldpreis-manipulation-zwei-trader-vom-futures-handel-ausges...
Daraus:
"Die CME Group will bei den beiden Tradern Handelspraktiken identifiziert haben, die für den „Flash-Crash“ an der Wall Street im Jahr 2010 verantwortlich gemacht wurden.
Dabei werden mehrere fingierte große und kleine Aufträge lanciert, um Kontrahenten anzuziehen. Diese Orders tauchen in den elektronischen Handelsbüchern auf. Sobald ein anderer Händler auf eine kleine Order anspringt, werden die restlichen großen Orders sofort aus dem Rennen genommen. Auf diese Weise können an den Future-Börsen mit kleinen Hebeln größere Kursbewegungen ausgelöst werden."
Auch der Barclays-Händler Plunkett hatte bei seinen Aktionen vorab eine fingierte Short-Order aufgegeben.
Ich komme somit zu dem Schluß, dass der alte Spruch, grau, grau ist alle Theorie wieder mal zutrifft und man die Hinweise über eventuelle, unzulässigen Beeinflussungen über den Papiermarkt durchaus ernst nehmen muss.
Wobei es schon sehr verwunderlich ist, dass nun ausgerechnet hier im Gelben, wo z. B. Chemtrails und Perpetuum Mobile ohne Eingriff der Forumsleitung rauf und runter diskutiert werden können, nun ausgerechnet bei diesem Thema aus der Richtung die allergrößten Empörungsschreie zu vernehmen sind. Ich denke mir zwar mein Teil, warum das so ist, aber ich sage nichts " />
Aber wenn selbst auf das Sinn verfälschen von Postings zurückgegriffen werden muss, um den eigenen, nicht mehr haltbaren, Standpunkt noch irgendwie aufrecht zu erhalten, dann muss die Not aber schon ganz erheblich sein.
Damit bist du natürlich in keiner Weise gemeint.
Ich bleibe also ziemlich skeptisch und bin dabei in guter Gesellschaft:
Wenn durchaus ernst zu nehmende Börsenexperten, wie z. B. ein Robert Halver das sagen:
"Gold bleibt aufgrund einer Finanzwelt, die langfristig unter Überschuldung, rekordniedrigen Zinsen und Renditen leidet, zwar grundsätzlich ein sicherer Anlagehafen, eine dramatische Kurserholung werden die Notenbanken aber konterkarieren. Denn die Rettung der westlichen Finanzmärkte funktioniert über Geld. Insofern besteht kein Interesse, eine Alternativwährung in Form von Edelmetallen zuzulassen, die diese monetäre Rettung verhindern würde. Ihr Vorhaben ist den Notenbanken auch geglückt, indem sie mit sintflutartigen Liquiditätsmaßnahmen den Goldpreis über die Terminmärkte gedrückt haben."
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Interview-Exklusiv-Robert-Halver-ist-Putin-ein...
…oder ein Dirk Müller das sagt:
"Gold ist derzeit Spielball der unterschiedlichen Marktinteressen. Der physische Markt ist dabei nicht das Problem, die Goldnachfrage der asiatischen Investoren und Notenbanken ist extrem hoch. Das Problem sind die Papiermärkte: Hier haben große Marktteilnehmer aufgrund ihrer eigenen Positionierung ein Interesse daran, den Goldpreis künstlich niedrig zu halten."
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien-Interview-exklusiv-Dirk-Mueller-34-Ein-Crash-i...
…oder ein Folker Hellmeyer das sagt:
"Wird der Goldpreis nach unten manipuliert? Für Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt bei der Bremer Landesbank, gibt es daran kaum einen Zweifel „Der Rückgang des Goldpreises in den vergangene drei Jahren ist erstaunlich“, sagt er. Seine Erklärung: „Die Manipulation des Goldpreises ist für die Notenbanken ein opportunes Mittel geworden.“
Das Motiv: Der Goldpreis ist ein Krisenbarometer. Notenbanken haben kein Interesse an Krisenstimmungen. „Also sorgen die Zentralbanker dafür, dass das Barometer nicht funktioniert“, sagt Hellmeyer. Nach seiner Ansicht spielt der Gold-Future-Markt dabei die Hauptrolle. "Dieser Terminmarkt für Gold-Derivate bestimmt das Preisniveau - und nicht die tatsächliche physische Nachfrage.
Nur ein Handvoll Banken mit engen Kontakten zu Zentralbanken teilten sich den Terminmarkt. „In umsatzschwachen Randzeiten lassen sich die Preise dort leicht durch Verkäufe nach unten drücken – wodurch wichtige Preismarken durchbrochen werden“, erklärt Hellmeyer. Dies wirke als Signal für andere Händler, auf weiter sinkende Preise zu setzen. Eine Abwärtsspirale."
http://www.focus.de/finanzen/boerse/gold/goldpreis/notenbanken-im-verdacht-von-wegen-si...
(dick unterlegt jeweils von mir.)
dann kann ich jedenfalls nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und sagen, alles Käse.
Aber dafür haben wir ja einen anderen hier " />
LG
siggi