Market Making
Hi Bill,
was verstehst Du unter "'normalem' Market Making"?
Ich habe ehrlich gesagt nie wirklich darüber nachgedacht, sondern habe hin und wieder mit Market Makern zu tun gehabt. Für mich sind das Martkteilnehmer, die z.B. vom Emittenten eines Wertpapiers den Auftrag bekommen haben, für Liquidität zu sorgen, sprich Geld und Briefkurse zu stellen. Alles ohne eigenes Risiko, sprich exposure zum jeweiligen Wertpapier.
Für mich ist die entscheidende Frage, ob das hier stimmt oder nicht:
"In short, as a measure of controlling the paper prices of gold and
silver, The Bullion Banks that operate on The Comex act as de facto
market
makers of the paper derivative, Comex futures contract.[/i]
Wieso "de facto"?
In meinem Universum ist jeder, der Preise für beide Seiten (bid/ask)
stellt ein market maker.
[Warum würde man überhaupt für BEIDE Seiten Preise stellen?!? Wie kann
das profitabel sein?!? --> wer diese Fragen nicht beantworten kann, kann
aus meiner Sicht market making nicht verstanden haben und von diesem
Verständnis ist in dem Artikel nichts zu finden, s.u.]
Wie genau der MM damit Geld verdient, weiss ich auch nicht. Im Zweifel wohl billiger kaufen als verkaufen plus ev. ne Gebühr für die Dienstleistung?
Kenne zB den Market Maker für das Bitcoin Zerti. Werde den mal fragen.
This gives them the
nearly unlimited ability to simply conjure up new contracts from thin
air
whenever demand for these contracts exceeds available supply
Available supply.
Ja wovon denn?
Mein Verständnis des Artikels (ohne zu behaupten, dass es stimmt):
Die bösen Manipulateure verkaufen zB Juli 2017 Gold ungedeckt leer, obwohl sie niemals soviel Gold werden liefern können (Deckung). Sie hoffen, dass das den Kurs so weit drückt, dass sie sich billiger wieder eindecken können.
Es geht hier um market MAKER (Dealer!), keine bloßen Broker. Hier liegen
aus meiner Sicht dramatische Verständnislücken vor.
Bei mir auf jeden Fall. Ich wundere mich immer wieder, wie Markteilnehmer, die es eigtl. besser wissen sollten, groben Unfug schreiben können, bei Themen von denen ich glaube etwas zu verstehen.
Vielleicht ist es da genauso, nur hab ich mit Terminmärkten kaum praktische Berührung gehabt und bin daher erstmal aufgeschlossen, wenn so ein "Profi" mir eben etwas erzählt.
and, almost
without exception, these Banks issue new contracts by taking the short
side
of the trade versus a Spec long buyer.
"almost without exception"
Ohne die tatsächlichen Zahlen zu kennen, das - sorry - KANN
schlechterdings nicht richtig sein.
Oder ich raff halt nix.
Das ist auch immer möglich.
Ist folgendes falsch?
Legitim wäre als Market Maker auf eine Long-Nachfrage zu reagieren.
Manipulativ ist es möglicherweise dann, wenn der Markt mit Verkaufsangeboten "geflutet" wird?
Never do these Banks put up actual
collateral of physical metal when issuing these paper derivative
contracts.
Wozu denn auch? Und bei wem denn?
Müsste eigtl. alles der Autor beantworten, ich kann nur raten...
Bei der COMEX? Um sicherzustellen, dass da nicht jemand "naked short" gehen kann?
Instead, they simply take the risk that their "deep pockets" will allow
them to outlast the Spec longs and, without the risk of having to make
physical delivery, The Banks almost always win."
Sollen die "Spec longs" doch einfach physisch liefern lassen.
Ach halt...
Die wollen ja gar kein Gold.
Sondern die wollen AUCH bloß Profite... und die werden in kurzfristigen
Bankverbindlichkeiten gehalten. Ach ne!?Go f*$&ing figure!
Ok, aber da bleibt doch die Frage, was denn passieren würde, wenn die Spec Longs es sich liefern lassen würden. Ginge das dann? Oder würde der Preis explodieren? Und wenn letzteres der Fall ist: hat der Autor dann nicht doch recht?
Dürfen Short-Kontrakte eröffnet werden, ohne dass irgendeine Relation
zum tatsächlich verfügbaren Gold besteht, oder nicht?
Welche Relation schwebt Dir denn vor?
Kennst mich ja lange genug, um meinen Ding-Fetisch zu kennen
Wenn ich X "Ding" verkaufe, sollte auch X Ding existieren?
Irgendeine Relation scheint ja nötig zu sein, sonst könnte man sich doch diese COMEX Lagerhäuser sparen, die ja angeblich immer leerer werden.
Wenn Ja: das wäre doch in der Tat problematisch, genau wie bei Aktien
oder Bonds?
Gibt es FTDs (Fail to deliver) für phsyisches Gold?
DAS hielte ich in der Tat für sehr diskussionswürdig. Davon steht aber
nichts im Artikel.
Ist das nicht erst der Fall, wenn the shit den fan gehitted hat? Siehe oben (Was wäre, wenn die Spec Longs liefern lassen)?
In dem Artikel lese ich eigentlich kaum mehr als ein Geweine von einem
Gold-Permabulle, der eigentlich selbst auch kein Physisches sondern (mehr)
Cash will und sich darüber beschwert, dass die "Spec longs" ebenfalls so
ticken und sich nicht genügend physisch liefern lassen um die market maker
(net shorts) endlich brennen zu sehen.
Ja. Kann auch sein.
Dann gibt es noch ein bißchen ein Geträume darüber wie sich reine
"supply and demand" treffen würden und dann - logisch - die Preise für
Gold viel höher stünden. Dass Gold - weil selbst auch international kein
Geld mehr - ohne market making noch viel volatiler (und damit u.U. noch
unattraktiver) wäre bleibt unerwähnt. Und das aus meiner Sicht deshalb,
weil die Motivation, die market maker haben Märkte zu "machen", d.h.
Preise für Kauf und Verkauf zu stellen, und was das bedeutet schlicht
nicht verstanden ist."There is money to be made in market making. They're not doing it for
their health." (frei nach Mehrling)
Wenn das so ist, sehe ich auch kein Problem.
Schöne Grüße
Fabio
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“We are on strike against the dogma that the pursuit of one’s happiness is evil. We are on strike against the doctrine that life is guilt." John Galt
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