Es ist wohl das Resultat einer Ent-Täuschung

Leserzuschrift, Sonntag, 08.11.2015, 13:43 (vor 3378 Tagen) @ SUCRAM5738 Views

> Ich habe den Eindruck, dass er, nachdem er den Debitismus und seine Geschichte, teilweise auch brillant, zu erklären und beschreiben verstanden hatte, nun einige seiner Schlüsse als Dogmen fixiert, @dottore bei allem und jedem für sich vereinnahmt und den Despotismus nicht nur meint durchschaut zu haben, sondern ihn mittlerweile selbst lebt, zumindest im Meinungsaustausch.

Ähnliches habe ich schon mehrmals erlebt, wenn zutiefst religiöse Menschen in ihrem Glauben erschüttert wurden.

Sich im Innern ohn-mächtig fühlende Menschen stellen sich meist höhere (Zentral-)Mächte vor (Götter, Götzen, Regierungen, Berater-Zirkel), denen sie ihr Wohl und Wehe anlasten können.
Dummerweise haftet jedem Glauben der Zweifel an, was man umgangssprachlich leicht erkennt. Eine Aussage "Ich glaube, morgen wird es Regnen" enthält eben die Unsicherheit, dass es auch anders sein könnte. Wer also beispielsweise "glaubt, dass einen Gott gibt", drückt damit indirekt auch den Zweifel an dieser These aus. Wäre er sich sicher, dann würde er "wissen, dass dieser Gott existiert".

Glauben ist demnach eine ziemlich tückische Sache. Religiöse Menschen erhoffen sich ja von ihren Dogmen gerade Gewissheit - und bekommen genau das Gegenteil. Das hält der menschliche Geist anscheinend nur aus, wenn er den im Glauben latenten Zweifel permanent verdrängt. Zunächst in sich selbst, und später auch bei anderen. Religiöser Fanatismus ist dann eine Art "Immunreaktion": alles, was die eigenen Zweifel wieder bewusst machen könnte, wird attackiert.

Für die Staats-Gläubigen hier im Forum dürfte es eine ziemliche Ent-Täuschung sein, ansehen zu müssen, wie ihre Götzen einer nach dem anderen versagen.
Dass das dann zu Panik-Anfällen und Flucht in Verschwörungstheorien führt, ist nichts Neues, das kann man schon in der Bibel nachlesen.


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