Die Autopoiesis des Anaximander
Guten Tag,
obwohl die alten Griechen schon ein bisschen Ahnung hatten
Als pseudointellektueller Spätzünder ist mir kürzlich aufgefallen, dass bereits ganz andere Spezialisten wussten wie der Hase läuft. Ich stieß nämlich auf das berühmte Fragment des Anaximander. Angeblich die erste schriftliche Überlieferung unserer sogenannten abendländischen Denkkultur. Ich habe mich auch ein wenige mit den Legionen von Interpretationen dieses Fragments beschäftigt. Spätestens bei Heidegger gehen bei mir allerdings die Lichter aus. Der Betonkopf hat sich intellektuell offenbar so tief in das Seien hineingefressen, dass er für mich als profanen Daseins-Teilnehmer zu nix zu gebrauchen ist.
In der Übersetzung von Nietzsche lautet das Fragment des Anaximander wie folgt:
„Woher die Dinge ihre Entstehung haben, dorthin müssen sie auch zu Grunde gehen, nach der Nothwendigkeit; denn sie müssen [gegenseitig] Buße zahlen und für ihre Ungerechtigkeiten gerichtet werden, gemäß der Ordnung der Zeit“
Damit es noch debitistischer rüberkommt (am Ende haften alle für jeden), habe mich erdreistet, die Übersetzung um die eckige Klammer zu ergänzen.
Und tust es dennoch. Wie kommt's?
Weil ihr intellektuelle Betonköpfe seit?
Mit freundlichen Grüßen
Schneider