Futter
Du hast mir ja vor Kurzem
dankensweise noch selbst berichtet, dass es deiner Vorstellung nach
Zentralmachthalter gibt. Zentralmachthalter ohne Zentralmacht?
Ich habe Dir freundlicherweise berichtet, dass sogenannte Mächte überall
sitzen in einem autopoietischen Organismus: sowohl in der Peripherie wie in
den Zentralen.
Du beschreibst den Willen, keine Mächte. Es ist der Wille zur Realisation des Gewollten der überall verortet werden kann. Es gibt keine Willenszentrale, so wie es auch keine die Macht haltende Zentrale gibt (kein ewig hintergründiger Machthalter). Was jedoch real ist und jeden in seiner Willensrealisation begrenzt, ist eine Machtordnung, ein Machtsystem, dessen Befähigungsebenen sich zentrisch angeordnet über die Anzahl aller Personen erstrecken. Eine Behörde ist z.B. durch Zentralmacht autorisiert Abgabenforderungen gegen eine Anzahl von Personen festzusetzen. Sie hat damit Zentralmacht. Die Anzahl der Personen ist ihr gegenüber ohnmächtig.
Im Forum hast du einige mal erklärt, dass du dir ein Abgabensystem ohne
Zentralmacht nicht vorstellen kannst.
Ja, in einem grosskollektivistischen System ist es gar nicht anders
möglich, als dass die Masse Schaltstellen und Sammelstellen konstruieren
muss, wenn das System denn 'funktionieren' soll.
Mit Schaltzentralen und Sammelstellen musst du die Befähigungsebenen der Rechtsräume meinen. Wie stellst du dir diesen Moment der "Konstruktion" ganz konkret vor? Das würde mich mal interessieren, statt nur nebulöse Umschreibungen einer Selbsterschaffung geliefert zu bekommen. Immer dran denken, dass die Masse ohne Zentralmacht (bei dir Schaltzentrale) nicht existent war. Du setzt die Kommunikation einer Anzahl von Menschen (Masse) voraus, die den Menschen aufgrund der akephalen und egalitären Gemeinschaften nicht möglich war. Es gab keine über die Gemeinschaft hinaus gehende Masse im kommunikativen Sinne.
Oder glaubt Zarathustra daran, dass sich die Gemeinschaften per Remote Viewing zusammen fanden, um sich willentlich zu zerschlagen (War es die Sehnsucht nach Schmerz?)? Woher kommt dieser von dir behauptete Wille der Menschen, die egalitäre, akephale Gemeinschaft aufzugeben, gewaltsam zu zerschlagen und deiner Meinung nach eine "Schaltstelle" zu konstruieren, die fähig ist, die nun vorhandene Masse gewaltsam zu unterwerfen, Tribut gegenüber Extern und Abgaben gegenüber Intern zu verlangen?
In den Diskussionen über egalitäre,
akephale Gemeinschaften hast du die "Befehlsgesellschaft" als ein "Herr und
Knecht Kollektiv" bezeichnet ("KNIE NIEDER!").
Ja, und weiter habe ich darauf hingewiesen, dass die Knechte und deren
Wille sogar eine Uebermacht repräsentieren. Das ist ja das Traurige an
diesem Schwarm.
Nochmal: Wille (das Wollen) präsentiert weder Macht (die Fähigkeit), noch ist Wille mit Macht gleichzusetzen. Das ist einfach albern. Du solltest dir darüber tiefgreifendere Gedanken machen, statt nun zu versuchen, deine bisweilen im Forum vertretene Auffassung, dass es Zentralmachtsysteme bedarf, für Selbstbefriedigungen ins Gegenteil umzukehren.
Auch hast du erklärt, dass
Demokratie ohne ein Zentralmachtsystem nicht denkbar sei.
Quelle: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=284866
Du hast hier im Forum von "zentralistisch dirigierten" Eingriffen und
Umverteilungen geschrieben, willst mir aber nun in gähnend langweiligen
Versuchen erklären, dass es die von dir als notwendig beschriebenen
Zentralmachtordnungen/-systeme nicht gibt.
Hmmm. Wo?
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=170816
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=282216
Wenn ich all deine Texte zur Zentralmacht und der Zwingherrschaft lese, dann denke ich, geht es dir in Wahrheit gar nicht um die "Beobachtung der gegenwärtigen Ordnung", sondern um das "früher oder später", um die Tatsache, dass jedes Zentralmachtsystem aufgrund seiner Vorfinanzierungsproblematik in Zukunft untergehen und zugleich in einer neuen Organisation aufgehen wird. Weil dies zwangsläufig so ist, versuchst du Rückschlüsse zu ziehen und die Zenrtalmachtsysteme bereits gegenwärtig als gescheitert (ohne Zentralmachtebenen) darzustellen.
Dabei muss man genau aufpassen, denn diese Rückschlüsse sind falsch. In Wahrheit ist einzig und allein der Wille, die Zentralmacht in immer fortlaufenden Ebenen zu halten, eine Illusion. Ein "gegenwärtig" vorhandenes Zentralmachtsystem scheitert schließlich "zukünftig". Das aber ist kein Argument, um die gegenwärtige Zentralmacht als nicht existent wegzuwischen.
Warum? Ich denke, ich hab das alles gut mit notiert.
Schön. Dann solltest Du mich zitieren, und nicht frei interpretieren.
Leider schreibst Du abermals nicht in meinen Beitragstext hinein. Ich
möchte jedoch gar nicht bestreiten, dass ich vor Jahren einiges anders
formuliert und gesehen habe. Einst war ich sogar 'Oesterreicher', wie so
manch anderer hier auch. Es ist nicht verboten, gescheiter zu werden.
Ich denke, du machst einen Fehler, der durch den Versuch einer Rückkoppelung auf die Ausgangsbasis begründet ist. Du trittst di Flucht nach vorne an und beschreibst damit meiner Meinung nach nicht mehr das System der Gegenwart und seiner Anfänge.
Nach meinen Notizen wurde es bei dir hektisch, als ich anfing zu
erklären, dass man Geld als eine Machtzession der Zentralmacht begreifen
und sich aus diesem Blickwinkel das System vergegenwärtigen muss. Da kamst
du dann mit dem albernen Geistesblitz um die Ecke, dass Geld nun aber ein
"Produkt" der Privaten sei und die Zenrtalmacht gar keine entscheidene
Rolle spiele, die Privaten das Geld doch schließlich durch
leistungsprozesse herstellen.
Genau so ist es, zumal sich sämtliche Konstruktionen und Institutionen
(Arbeiter, Unternehmen, Behörden etc.) im Schwarm durch Private
konstituieren.
Zirkelschluss: Jeder der ein wenig hier im Forum studiert hat oder sich sonstwo mit der Entstehung der "Privaten" beschäftigt hat weiß, dass diese nicht den Anfang machen, dass sie und ihre Rechtsräume ohne vorherige Rahmensetzung (Institut) nicht definierbar sind.
Es scheint dich irgendetwas gewaltig daran zu stören, wenn man über die
Machttheorie und den Machtkreislauf des Geldes tiefer nachdenkt.
Im Gegenteil. An solchen Diskussionen bin ich ganz besonders interessiert,
wie Du unschwer erkennen könntest.
Diejenigen, die mir per Email schreiben, mit denen ich sonstwo diskutiere geben mir Recht, dass du die Diskussion durch eine Flucht nach vorne ("alles wird scheitern") erschwerst. Du beschränkst dich, wie man an deiner Vorstellung, dass die Privaten Rahmen und Regeln setzen, durch die sie ja erst selbst entstehen, erkennen kann. Und da dann auch noch Wille und Macht miteinander verwechselt werden kommen so ulkige Ansichten zustande, dass die Masse durch eine Masse (durch sich selbst) erschaffen wurde.
Nein Zara, die Nummer, dass du in der Vergangenheit und Gegenwart keine Zentralmacht mehr zu erkennen glaubst, zieht bei mir nicht. Du hast hunderte Beiträge verfasst, in denen du die Zentralmachtordnungen und ihre Zwänge (erweckten Ohnmächte) beschreibst. Dir gefällt nicht, dass ich die Gedanken zum Thema "Wie definiert man Geld?" auf die Machtzession der Zentralmachtordnung lenke, dass ich Geld als eine durch Zentralmacht erweckte Eigenschaft eines kuranten Trägers definierte. Dich stört so sehr, dass du nach Jahren in denen du Geld als Kredit (Schuld) erklärt hast nun eine 180°-Kerhtwende vollziehst und Geld als ein Produkt der Privaten zu suggerieren versuchst.
Ich denke ich muss einfach nur präziser erklären, dass Geld als eine
ausschließich durch Zentralmächte erweckte Eigenschaft
Genau das meine ich mit monokausal, kreationistisch, mittelalterlich:
„ausschliesslich durch Zentralmächte erweckte Eigenschaft“
Aus der Perspektive der Systemtheorie sind solche Postulate jenseits von
gut und böse.
Das ist quatsch. Dich nervt es so sehr dass jemand Geld als eine ohne Zentralmachtakt nicht definierbare Eigenschaft erklärt, dass du die Tatsache, dass das Zentralmachtsystem mit seinen Machtbegrenzungen das Fundament aller kommunikativen Organisationen erklärt, vergißt. Du wirfst nur mit leeren Verpackungen um dich, tust so, als würdest du aus der Perspektive der Systemtheorie die Vergangenheit und Gegenwart beschreiben. In Wahrheit aber greifst du nur die brauchbaren Stücke heraus und willst die Leser durch dein "aus sich selbst heraus" in die Referenzlosigkeit ziehen. Das endet dann in solch albernen Vesuchen, die Privaten als die Erschaffer der Körperschaften, Verwaltungen etc. zu verklären.
Allein schon der Begriff 'erweckt' lässt aufhorchen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erweckungsbewegung
Nein, es ist nur ein Begriff. Schaffen, erwecken, schöpfen ... es ist egal mit welchen Begriffen man die Zentralmacht als Notwendigkeit der Eigenschaft Geld erklärt, du reißt die Begriffe gezielt durch deine Bezugnahmen (jetzt "Erweckungsbewegung", sonst "Allmacht bzw. Götter") aus dem Kontext. Darum geht es dir doch, den Kontext und das hier erst ansatzweise in Diskussionen klar werdende Bild zu zerschneiden. Ich muss einfach deutlicher werden und vor allem auf deine Versuche, Begriffe aus dem Kontext herauszureißen und ihnen ein eigenes Gewicht zu verleihen, aufmerksam machen.
eines kuranten
Trägers (Sache, heute Schuldtitel) definiert werden muss, die zwecks
Bewertung/Bezahlung entweder auf der Sache selbst beurkundet bzw. beziffert
wird oder - wie gegenwärtig - da es durch das Zentralmachtsystem
ermöglichte Schuldtitel sind (Schuldtitel nur in zentralistischen
Haftungsräumen denkbar), denen die Eigenschaft Geld durch Zentralmachtakt
(geldpolitische Operation) verpasst werden, auf beliebigen Noten oder
Metallen beurkundet bzw. beziffert werden.
Ja, präzisiere und beschreibe diesen Prozess einmal von Anfang bis zum
Ende, dann wirst Du unschwer darauf kommen, dass Geld in einem komplexen
gesellschaftlichen Prozess entsteht und nicht in einem Akt, der nur noch
die Finalisierung dieses Produktionsprozesses beschreibt.
Der gesellschaftliche Prozess den du als eine "Zutat" des Geldes erachtest ist in Wahrheit ein "gezwungen sein" durch Zentralmacht. Es ist falsch anzunehmen, dass es sich die Privaten in einem Zentralmachtsystem aussuchen könnten sich zu verschulden (sie fähig bzw. mächtig wären, sich in ihrer Gesamtheit zu entschulden). Die Entwicklung (der Prozess) ist einzig und allein auf die den Zwang und die Rechtsräume schaffende Zentralmacht zurückzuführen. Ohne Zentralmacht wäre das Aufschulden der Privaten nicht möglich, da die Haftungsräume niemand anders verteidigen kann (Institutsgarantie: Titel, Vollstreckungen etc.).
So langsam aber sicher wird mir klar, dass du, für den Geld in diesem
Forum ansonsten auch ein Kredit war, nun versuchst, mich mit ablehnenden
pseudointellektuellen Selbstreferenzen (alles schafft sich selbst)
Nichts schafft sich selbst, so wie du als autopoietischer Organismus Dich
auch nicht selbst geschaffen hast. Autopoietische Systeme organisieren sich
lediglich weitgehend selbst, aber selbstverständlich nicht absolut.
Abhängigkeiten nach aussen bestehen immer.
Könntest du vielleicht einmal konkret werden und die "Abhängigkeiten der Gesellschaft nach aussen" beschreiben? Ich fände das ganz toll, wenn du statt der obigen Kreisdrehungen im Detail auf diese äußeren Abhängigkeiten eingehen würdest. Gib dir viel Mühe, um die von mir erklären, äußeren Machteinflüsse als Ursächlichkeit der Zerschlagung der Gemeinschaften und gewaltsamen Schaffung einer "Masse" durch Zentralmachtordnung auszuschliessen.
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.