Er simplifizierst sich seine Welt, wie sie ihm gefällt.

Ashitaka, Sonntag, 04.10.2015, 10:20 (vor 3413 Tagen) @ Zarathustra3789 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 04.10.2015, 10:27

Du gehst wohlweislich gar nicht mehr auf meinen Text ein, sondern betest
nun kontextfrei Deinen Sermon runter, Deine Vorstellungen über meine
Vorstellungen.

Ich erkläre, dass deine Beobachtung des Systems leider nur auf Ereignisketten reduziert ist, dass du Zentralmachtordnungen gar nicht als das wahr zu nehmen bereits bist, was sie sind (Fähigkeiten, Potential | dagegen stehend: Unfähigkeiten, Kein Potential). Diese Zustände (keine Ereignisse) sind nun einmal real.

Du hast vielleicht ein Chaos in deinem Oberstübchen. Die Ordnung ist –
wie in Deinem Organismus auch - autopoietisch: frei von Zentralmacht.

Bei mir ist alles geordnet, keine Panik. Die Zentralmachtordnung ist real. Deine Wechselwirkungen sind Ereignisse. Macht wird nicht durch Ereignisse definiert, sondern durch die Fähigkeit. Deine Vorstellungen sind viel zu stark auf Ereignisketten und dem Versuch diese Blindheit durch Vergleiche mit anderen Systemen ("ach schau nur deinen Körper an!") auszublenden beschränkt.

Das ist ein Gemeinschaftswerk des gesamten Organismus. Das gilt
für kranke und gesunde Organismen. Glaubst Du im Ernst, Dein Organismus
verkörpert ein Zentralmachtsystem?

Der Vergleich ist gar nicht möglich, da die Masse der Menschen nicht ohne äußere Mächte (was in der gewaltsamen Unterwerfung und dem Ende akephaler Gemeinschaften endete) definierbar ist. Aus der akephalen Gemeinschaft selbst wird die zur Zerschlagung notwendige Fähigkeit nicht erweckt. Weil du nur die Handlung bzw. das Ereignis beobachtest (Menschen kloppen auf Menschen) wird dir das nicht bewusst.

Die Masse ordnet sich im Gegensatz zur akephalen Gemeinschaft immer zentrisch unter und lässt sich in Rechtsräume einsperren. Diese Rechtsräume sind Ohnmachtsräume, in denen der Masse nur noch zentrisch bestimmte Mächte abgetreten werden (Recht = Befähigung). Wenn du glaubst, dass Rechtsräume mit einer Freiheit in Bezug auf die Fähigkeiten der Masse einhergehen, dann irrst du gewaltig.

Die Ohnmacht der Masse versuchst du aus dem Weg zu räumen, indem du behauptest, dass die Masse ja ihren Willen hat und letztendlich alles in Ursache-Wirkungs-Ketten miteinander in Verbindung steht. Du verstehst nicht, dass die Wahl (Angebot) nicht ansatzweise mit dem Willen (Das eigene Gebot) gleichsetzbar ist.

Aber wie bereits erklärt: Der größte Zirkelschluss ist es anzunehmen, dass Mächte mit Ereignissen gleichgesetzt werden können. Macht ist kein Ereignis, sondern Potential (das Vermögen, Fähigkeiten).

Dasselbe gilt für einen Polizisten,
der die Macht hat dich zur Kontrolle anzuhalten, es aber nicht tut (kein
solches Ereignis wünscht!). Deine alberne Darstellungen der
Ursache-Wirkungssysteme sind nicht zuende gedacht, sondern für die
Mülltonne.


Auch ein Polizist tut, was er kann und kann, was er tut. Ein Polizist ist
ein Delegierter des Schwarms für spezielle Funktionen; nicht mehr und
nicht weniger. Würde die Masse keine Polizisten dulden, gäbe es keine. In
Deinen Adern Deines Organismus tummeln sich auch 'Polizisten' zuhauf. Sie
reagieren halt auf Reize. Es ist deren Funktion.

Das Machtverhältnis zum Polizisten definiert sich nicht dadurch, dass der Polizist reagieren muss. Er besitzt auch seine durch Zentralmachtordnung bereitgestellte Macht, wenn er nicht handelt (nicht tut, was kann). Wie gesagt, du bist auf einem Ereignistrip, der dir eine klare Sicht auf die gegenwärtige Realität versperrt.

Darauf pfeiffend simplifizierst du dir deine Welt, wie sie dir gefällt.

Und so passiert es, dass die Masse in Zara's Welt das Geld produziert, mit der Wahl ihre Willensfreiheit zum Ausdruck bringt und allein schon deshalb eine Zentralmachtordnung als nicht gegenwärtig betrachtet werden kann, weil die Machthalter zukünftig durch die Masse ausgetauscht werden könnten. Dabei ist der Machthalterwechsel in Wahrheit völlig schnuppe.
Die Zentralmachtordnung berührt das nicht, da die Masse durch ihren Wechselwillen schließlich an ihrer Ohnmacht festhält, einen neuen Machthalter auswählen wird.

Ach Zara, bleib am besten gedanklich auf Pandora kleben. Da kannst du in nicht realer Umgebung von der absoluten Freiheit (HEIL Zarathustra) und deinem Flow träumen, der alle Ordnungen relativiert und der Masse ihr Happy-End ohne Ohnmacht verspricht.

Und wenn du hier bleibst, dann filme doch bitte einmal eine Masse, die die Fähigkeit hat Geld zu produzieren und deren täglicher Geldbedarf (der Abgabe wegen) nicht auf eine vorherige Entmächtigung bzw. anhaltende Ohnmacht aufgrund der Zentralmachtordnung basiert.

Einen schönen Sonntag im Walde wünscht,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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