Aufstand macht frei?

Ashitaka, Dienstag, 06.10.2015, 22:23 (vor 3411 Tagen) @ Leserzuschrift3455 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.10.2015, 22:30

Momentan hat sich die Gesellschaft als Machtsystem organisiert,
weil Machtausübung erlaubt, den Willen Einzelner zu multiplizieren. Diese
Selbst-Organisations-Form ist allerdings nur solange von Bestand,
wie sich die "Masse" davon einen Vorteil verspricht.

Ernst gemeinte und mit der Bitte um ausführliches Überdenken gestellte Fragen:

1. Warum verspricht sich die Masse vom Zenrtalmachtsystem einen Vorteil?
2. Warum versprachen sich akephale, egalitäre Gesellschaften keinen Vorteil von der Zentralmachtordnung, ja, weshalb dachten sie nicht daran?

Und das heißt in der
Praxis, dass jedes Machtsystem zusammenfällt, sobald es den Ohn-Mächtigen
dadurch schlechter geht als bei reiner Subsistenzwirtschaft.

Der Zusammenfall betrifft die Befähigungsebenen der Zentralmachtordnung. Ich lehne es ab, den Zusammenfall mit der Beseitigung der Ohnmacht sich auflösender Massen gleichzusetzen. Einzig und allein die Gemeinschaft in ihrem Willen zum Konsens ist fähig. ich bezweifle die Rückkehr zur Gemeinschaft, da sich kein Lebensraum anbietet, der äußere Machteinflüsse, die zur Zerschlagung der Gemeinschaft führen, verhindern würde.

Die Massen, die Schwärme, sie werden sich aufgrund der äußeren Machteinflüsse und Zerschlagungen immer wieder an einer Zentralmachtordnung festhalten, sich ihr aufgrund äußerer Machteinflüsse(nicht weil diese Organisation so toll ist!) unterwerfen (Herr, du etwas für uns, versprich uns ein Leben in Würde!). Das muss nicht unbedingt der Angst geschuldet sein, sondern kann, wie in Mesop. nachvollzogen werden kann, auch dem Glauben an ein durch Zentralmächte garantiertes Überleben (NUTZEN) in sich ständig verändernden Lebensräumen geschuldet sein.

Dank technologischem Fortschritt sind die Tage dieser macht-basierten
Gesellschaftsform gezählt. Da, wo früher Sklaven den Willen ihres Herrn
ausführten, werden zunehmend Maschinen arbeitet. Und das führt
automatisch dazu, dass der Machtapparat, der einst Motor des Fortschrittes
war und deswegen von der "Masse" akzeptiert wurde, die weitere Entwicklung
der Gesellschaft zu hemmen beginnt. Er wird schneller auf dem Müllhaufen
der Geschichte landen, als Du Dir womöglich vorstellen kannst.

Das bestreite ich. Du vergißt, dass Milliarden Menschen in kürzester zeit vom Erdboden gefegt werden, wenn die Zenrtalmachtsysteme anfangen durch Kriege zu zucken. Die Vernichtung des Menschen ist in den letzten Jahrzehnten optimiert worden. Pervers, aber ehrlich. Und das unheinliche ist, dass es dafür weitaus weniger Waffensysteme und offene Kriege bedarf, sondern nur das Vertrauen in die profitabelsten Industriezweige der Zentralmachtordnung (Wo bekomm ich Wasser her?).

> Du solltest langsam begreifen, dass die Zentralmachtordnung kein
Ereignis, keine Wirkung ist, sondern das genaue Gegenteil (Die Begrenzung
des Potentials der Masse).

Das ist eine Illusion, denn in Wirklichkeit beschränkt sich die "Masse"
selbst.

Eine Gemeinschaft kann sich nicht selbst beschränken und anschließend von sich behaupten, dass sie sie sich schon immer, als Masse, beschränkt hat. Es gibt halt himmelweite Unterschiede zwischen akephalen und egalitären Gemeinschaften und durch Zentralmacht erst denkbare Massen. Du klammerst genauso wie Zarathustra die äußeren Mächte (z.B. Potentiale der Natur) aus, durch die erst eine Abkehr von der Gemeinschaft und ihren Kennzeichnungen möglich wurde.

Und da, wo sie es nicht tut, kann die "Macht" nur noch ohn-mächtig
zusehen.
"Macht" erodiert in dem Maße, wie sich die "Ohn-Mächtigen" nicht mehr
ins Bockshorn jagen lassen.
Wie hieß das doch einmal: "Alle Räder stehen still, wenn Dein starker
Arm es will."

Präzisiere das mal. Was passiert mit einer Masse, wenn sie sich nicht mehr ins Bockshorn jagen lässt. Steht dann die Heiligwerdung und Abkehr vom Glauben an die Zentralmachtordnung bevor? Oder fällt die Masse zurück in Ohmacht und lässt sich der Hoffnung wegen wieder nur bemächtigen ("Sehet, ihr erhaltet nun mehr Rechte!")?

> Wer das Recht hat, der ist durch Zentralmachtordnung (Regelwerk)
befähigt, ist darüber hinaus ohnmächtig.

"Recht" funktioniert nur, solange sich alle - eventuell bis auf ein
paar Ausnahmen - daran halten.

Das subjektive Recht ist eine Befähigung des Subjekts (Machtzession). Die Machtzession wird automatisch zurückgefahren, da Machtzession vorfinanziert werden will. Da Rechte nicht mehr finanzierbar sind, ist die Dysfunktionalität vorprogrammiert (Militärdiktatur im Wartezustand).

Die DDR-Grenzer konnten einzelne Mauerflüchtlinge bekämpfen - als aber
am 9. November 1989 plötzlich Tausende vor den Toren standen, blieb ihnen
lediglich die Kapitulation.

Ziel: Adoption durch Zentralmachtordnung. Hört doch bitte auf euch an den Haltern, der Administrative, zu orientieren. Achtung Fearporn: In 9 Jahren wird Deutschland durch Krieg geteilt und von Russland und einem Überbleibsel der EU adoptiert (in Ohnmacht gehalten und mit Rechten versorgt). Was richten die Massen also gegen die Zenrtalmachtordnung aus? Nichts, außer dass sie ihre Administrativen austauschen und dabei im Elend oder Wohlstand versinken.

Ein bewaffneter Raubüberfall alle paar Wochen lässt sich möglicherweise
aufklären - ein Dutzend am Tag sind nur noch ein Fall für die Statistik.
Ein paar Falschparker kann man mit Strafzetteln abschrecken - wenn aber in
einer Großstadt täglich zigtausende Pendler ihre Autos ohne Rücksicht
auf die "Regeln" da abstellen, wo sie gerade eine Lücke finden, dann kann
die "Macht" nur noch wegsehen, will sie nicht einen Volksaufstand
riskieren.

Volksaufstand, um nach einer Veränderung der Zentralmachtordnung zu rufen? Nein, um nach einem Austausch der Halter und neuen Versprechen zu rufen.

Und wenn plötzlich hunderttausende Flüchtlinge nicht bloß höflich an
die Pforten Europas anklopfen, sondern ungefragt das Grundstück betreten,
dann zeigt sich einmal mehr, dass es mit der "Zentralmacht" nicht so weit
her ist.

Fearporn: Separationen, Warlords, egal welche Führer sich anbieten. Auch dieses Forum schreit schon jetzt nach einer starken Hand. Ganz unabhängig von den derzeitigen Geschehnissen: Stell dir vor, es ist soweit und das Eigentum ist nicht mehr garantierbar. Zugleich versuchen sich Millionen daran, ihre Herrschaftsansprüche zu verkünden, indem sie z.B. dich vom Grundstück verjagen, deine Frau bestialisch vergewaltigen und deine Kinder, weil sie schreien, erschlagen oder mit stumpfen Messern enthaupten. Das ist doch so in etwa der Zombieterror, der in den ganzen "Furchtlingen" (gelbesForum - Börse & Wirtschaft & Furcht) und den perversen Ideologien der Fearpornindustrie tief unten vergraben sind. Das darf man sagen.

Bleiben wir bei dieser weit verbreiteten Angst, die subliminal seit 20 Jahren erweckt wird. In diesem kranken Chaosglauben werden die Menschen das Töten lieben lernen und des tötens wegen nach einer starken Hand (Führung) rufen. Die Zentralmacht verabschiedet sich nicht, sondern sie zeigt ihr formloses Gesicht: Gewalt, Massentötung, Kleinkriege und ein Kampf unterschiedlichster Zentralinstanzen. Vorausgesetzt, die äußeren Machteinflüsse beenden das Chaos nicht schon sehr früh durch Eroberungskriege.

Von der Zentralmacht kommen die Zerschlagenen so nicht los. Es gibt kein "Ruhe im Karton!" wenn wir nicht unseren Verstand verlieren.

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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