Die Macht der Knechte
Danke für die Hinweise per Email.
Ich finde es gähnend langweilig mich weiter mit deinen zutiefst
widersprüchlichen Versuchen, das durch Jedermann tagtäglich erfahrbare
Zentralmachtsystem zu leugnen, zu beschäftigen.
Und tust es dennoch. Wie kommt's?
Du hast mir ja vor Kurzem
dankensweise noch selbst berichtet, dass es deiner Vorstellung nach
Zentralmachthalter gibt. Zentralmachthalter ohne Zentralmacht?
Ich habe Dir freundlicherweise berichtet, dass sogenannte Mächte überall sitzen in einem autopoietischen Organismus: sowohl in der Peripherie wie in den Zentralen.
Ja, sowas gibt es nur in Zarathustra's Flipperautomatenwelt.
Im Forum hast du einige mal erklärt, dass du dir ein Abgabensystem ohne
Zentralmacht nicht vorstellen kannst.
Ja, in einem grosskollektivistischen System ist es gar nicht anders möglich, als dass die Masse Schaltstellen und Sammelstellen konstruieren muss, wenn das System denn 'funktionieren' soll.
In den Diskussionen über egalitäre,
akephale Gemeinschaften hast du die "Befehlsgesellschaft" als ein "Herr und
Knecht Kollektiv" bezeichnet ("KNIE NIEDER!").
Ja, und weiter habe ich darauf hingewiesen, dass die Knechte und deren Wille sogar eine Uebermacht repräsentieren. Das ist ja das Traurige an diesem Schwarm.
Auch hast du erklärt, dass
Demokratie ohne ein Zentralmachtsystem nicht denkbar sei.
Nun streitest du die Zentralmacht ab.Du hast hier im Forum von "zentralistisch dirigierten" Eingriffen und
Umverteilungen geschrieben, willst mir aber nun in gähnend langweiligen
Versuchen erklären, dass es die von dir als notwendig beschriebenen
Zentralmachtordnungen/-systeme nicht gibt.
Hmmm. Wo?
http://www.dasgelbeforum.net/search.php?search=zentralistisch+dirigierten&ao=and&am...
Warum? Ich denke, ich hab das alles gut mit notiert.
Schön. Dann solltest Du mich zitieren, und nicht frei interpretieren. Leider schreibst Du abermals nicht in meinen Beitragstext hinein. Ich möchte jedoch gar nicht bestreiten, dass ich vor Jahren einiges anders formuliert und gesehen habe. Einst war ich sogar 'Oesterreicher', wie so manch anderer hier auch. Es ist nicht verboten, gescheiter zu werden.
Nach meinen Notizen wurde es bei dir hektisch, als ich anfing zu
erklären, dass man Geld als eine Machtzession der Zentralmacht begreifen
und sich aus diesem Blickwinkel das System vergegenwärtigen muss. Da kamst
du dann mit dem albernen Geistesblitz um die Ecke, dass Geld nun aber ein
"Produkt" der Privaten sei und die Zenrtalmacht gar keine entscheidene
Rolle spiele, die Privaten das Geld doch schließlich durch
leistungsprozesse herstellen.
Genau so ist es, zumal sich sämtliche Konstruktionen und Institutionen (Arbeiter, Unternehmen, Behörden etc.) im Schwarm durch Private konstituieren. Sie organisieren sich dergestalt. Auch kranke, dem Untergang geweihte Systeme sind autopoietisch.
Es scheint dich irgendetwas gewaltig daran zu stören, wenn man über die
Machttheorie und den Machtkreislauf des Geldes tiefer nachdenkt.
Im Gegenteil. An solchen Diskussionen bin ich ganz besonders interessiert, wie Du unschwer erkennen könntest.
Wenn dann
noch jemand so frech wird und sich in seiner Erklärung auf die
Bewusstwerdung, dass Geld lediglich eine Eigenschaft (Charakter) darstellt,
die einzig und allein durch Zentralmachtakt geschaffen werden kann (durch
geldpolitische Operation), konzentriert, dann dreht sich Zarathustra
"scharfgestellt" 180° um und fühlt sich angezogen, wie aus der Pistole
geschossen das soeben noch selbst verteidigte Zenrtalmachtsystem vergeblich
ad absurdum zu führen.
Das mag für Dich absurd klingen. Deine Sicht erscheint mir vice versa genauso absurd: monokausal, kreationistisch, mittelalterlich.
Ich denke ich muss einfach nur präziser erklären, dass Geld als eine
ausschließich durch Zentralmächte erweckte Eigenschaft
Genau das meine ich mit monokausal, kreationistisch, mittelalterlich: „ausschliesslich durch Zentralmächte erweckte Eigenschaft“
Aus der Perspektive der Systemtheorie sind solche Postulate jenseits von gut und böse.
Allein schon der Begriff 'erweckt' lässt aufhorchen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erweckungsbewegung
eines kuranten
Trägers (Sache, heute Schuldtitel) definiert werden muss, die zwecks
Bewertung/Bezahlung entweder auf der Sache selbst beurkundet bzw. beziffert
wird oder - wie gegenwärtig - da es durch das Zentralmachtsystem
ermöglichte Schuldtitel sind (Schuldtitel nur in zentralistischen
Haftungsräumen denkbar), denen die Eigenschaft Geld durch Zentralmachtakt
(geldpolitische Operation) verpasst werden, auf beliebigen Noten oder
Metallen beurkundet bzw. beziffert werden.
Ja, präzisiere und beschreibe diesen Prozess einmal von Anfang bis zum Ende, dann wirst Du unschwer darauf kommen, dass Geld in einem komplexen gesellschaftlichen Prozess entsteht und nicht in einem Akt, der nur noch die Finalisierung dieses Produktionsprozesses beschreibt.
So langsam aber sicher wird mir klar, dass du, für den Geld in diesem
Forum ansonsten auch ein Kredit war, nun versuchst, mich mit ablehnenden
pseudointellektuellen Selbstreferenzen (alles schafft sich selbst)
Nichts schafft sich selbst, so wie du als autopoietischer Organismus Dich auch nicht selbst geschaffen hast. Autopoietische Systeme organisieren sich lediglich weitgehend selbst, aber selbstverständlich nicht absolut. Abhängigkeiten nach aussen bestehen immer.
und
bereits vor Jahren ausführlich ad absurdum geführten Produktionsprozessen
des Geldes zu verkackeiern. Ich kann dich nicht mehr ernst nehmen und werde
die Widersprüche gerne deutlicher herausarbeiten und sie meinen
Diskussionen mit dir in einer Liste zukünftig anhängen. Das soll Wunder
bewirken.
Auf geht's!
Schlaf schön,
Ashitaka
Beste Grüsse, Zara