Ich bin Heuristiker ...
Die Blockchain überlebt, die Verfügbarkeit leidet - vermutlich ähnlich der von Fiat Money.
Das Problem will mir scheinen, dass, wenn Permanentspeicher (z.B. Festplatten) im Einsatz sind, sowohl Euro/Dollar-etc.-Kontostaende wie Blockchains "ueberleben".
Nur, und das interessiert mich halt schon aus rein praktischen Erwaegungen: mit den Scheinchen, die aus dem Automaten kamen, BEVOR die Bank wegen Netzausfalles dichtmachte, kann ich, solange welche vorhanden sind, einkaufen.
Mit BitCoins (solange) nicht (mehr).
Als meine Mutter erstmals Personalverantwortung uebertragen bekam, hatten Arbeiter meist noch kein Bankkonto, nur die Angestellten. Das ist noch nicht SOOO lange her.
Die hatten Lohntuete und das war's.
Ich kann da eigentlich nur "non solum, sed etiam" antworten. Ich behaupte ja nicht, dass Bitcoin die monetäre Allzweckwaffe für jedes erdenkliche Szenario ist und wundere mich, weswegen dieser Einwand nur bei Bitcoin kommt.
Er kommt ueberall, wo ich Tainter lauern sehe. Aber es war halt mal ein BitCoin-Raub. Waere es ein Raub von Rembrandts durch's offene Kellerfenster gewesen, haette ich auch gelacht. Aber: so doof ist kaum noch jemand. Bei BitCoins schon. Und: die Rembrandts kann man kaum verkaufen. Die BitCoins aber ungestraft schon.
Mal sehen, ob ich so alt werde, um die Langfristperformance von Feuersteinen und Bitcoin vergleichen zu können
Keiner wollte das langfristig. Und ich haette auch lieber goldgedecktes Geld.
Die Frage ist doch aber: geht die Entwicklung "vorwaerts" hin zu sog. Crypto-Currencies oder im Zuge des Fiat-Zusammenbruches rueckwaerts hin zu Feuersteinen? (Nischen immer ausgenommen.) Ich behaupte: IMMER zurueck zum primitiveren Level.
Stimmt. Bei Kokain, Ecstasy, Crystal Meth oder gefälschten Papieren beim Dealer Deines Vertrauens herrschen sicherlich viel höhere Standards als im Darknet " />
Du vergleichst Strauss-Kahn, der sich acht Nutten gleichzeitig leisten kann (und noch nicht mal weiss, dass das was kostet) mit normalen Puff-Gaengern.
Der normale Junkie wird nicht BitCoin-Nutzer werden.
Und Dank SuperStaat kommt sowas ja auch nur im Darknet mit Bitcoin vor, während Raub, Betrug und Diebstahl anderswo ja ausgerottet sind
Noch mehr Strohmaenner. Ich bin Heuristiker: ohne es geprueft zu haben, aber es scheint mir offensichtlich - gemessen an den insgesamt in Umlauf befindlichen sonstigen Zahlungsmitteln sind die Diebstaehle von BitCoins etwa tausend mal so hoch pro Geldmenge!!!
Solange das so ist, ist das nichts fuer mich sondern fuer Leute, die sich eben Luxus leisten. Man kann auch mit Sammlermuenzen einkaufen, aber es ist snobistisch.
Übrigens arbeitet die "Szene" offenbar schon an Alternativen:
Preventing the Next Multi-Million Dollar Theft
Ja, was anderes haette ich nicht erwartet. Und: wenn es dann soweit ist, und ein paar Jahre funktioniert, d.h. der Level der BitCoin-Entwendungen dem sich angleicht, was bei anderen Zahlungsmitteln seit Jahrtausenden ueblich ist, denke ich erneut ueber BitCoin nach.
"With multi-signature, a trusted third party can be nominated by the buyer and seller, giving him the authority to resolve disputes and decide which party is right and should receive funds in case of dispute. The third party arbitrator does not hold funds in escrow and does not control them, and therefore cannot “run away†with them either."
Aber Du verstehst schon, dass jetzt Tainter und ich breit zu grinsen anfangen?
Ich finde das ja schon deswegen spannend, weil es da nach meinem Mickey-Mouse-ökonomischen Verständnis einen Markt (ja, mit Angebot und Nachfrage und so) gibt, ganz ohne Staat.
Absolut. Das gab es auch auf unserm Schulhof. Zu behaupten, es gaebe es nicht, halte ich fuer empirisch widerlegt. Ob es ganz ohne Staat auf Dauer Bestand haette, darueber bin ich mir wiederum nicht sicher. Aber das ist ein Thema, das mindestens ein Buch verdient haette.
Ja, so wie Bargeld. Bitcoin sind diesbezüglich wegen der Verfolgbarkeitvon Transaktionen in der Blockchain sogar riskanter (daher bin ich ja auch ein Freund von Darkcoin/DASH.
Nein, m.E. nicht wie Bargeld. Wer an mein am Koerper getragenes Bargeld wollte, erlebte eine boese Ueberraschung. Auf der Bank sind die winzigen Summen, mit denen ich umgehe, ausfallgesichert. Um mehr mache ich mir keine Sorgen.
Aber, gemessen an der umlaufenden Bargeldmenge sind die BitCoin-Entwendungen gigantisch bisher! Als Heuristiker ist das so, als wollte mir jemand ein Auto verkaufen, was zwar sehr sicher sei. Man solle es bloss halt nirgends parken ...
Das kann sein, wobei meine Bitcoin von der Geschichte nicht tangiert wurden.
So, wie mein Bargeld nicht von Raeubern.
Es haben ja nur Leute Bitcoin verloren, die sie auf einem Online-Marktplatz für zumeist illegale Güter gelagert hatten.
Das sag' ich doch. Warum aber passiert das?
Das ist nicht der risikoaverse Otto-Normal-User, würde ich sagen (ich bin z.B. technisch nicht in der Lage so eine Seite überhaupt aufzurufen, ohne mich vorher zu informieren, was ich bislang nicht getan habe).
Ja, aber das sagt doch schon Baende ...
Bzgl. des Ausmaßes: hm. Weiss ich nicht. Was wäre, wenn Fort Knox ausgeraubt werden würde?
Wenn. Wird es aber nicht. Waere aber auch nicht MEIN GEld. Darum ging es doch!
Was würde das an der öffentlichen Wahrnehmung von Gold ändern?
Nichts. Weil es niemandes Privat-Schatz waere. WENN aber jeder so oft ausgeraubt wuerde, wie es relativ an der Zahl der Nutzer gemessen, den BitCoin-Nutzern derzeit passiert, wuerde man schon ueber ein psychiatrisches Gutachten nachdenken muessen ...
Ich vermute mal, dass der Preis fallen würde, sonst nichts (das passiert auch gerade mit Bitcoin).
Ja, alles eben relativ zur Masse. Und da sehe ich BitCoin in schlechtem Licht. Derzeit.
Der Nimbus der vollständigen Anonymität ist schon länger zerstört, daher wie gesagt Alternativen wie Darkcoin/DASH. Ich stelle es mir recht anstregend und zeitraubend vor, 130000 Bitcoin zu waschen.
Auch der kann auffliegen - mir ging es um das Verhaeltnis, das Verhaeltnis, das Verhaeltnis, das Verhaeltnis.
Das ist jetzt ein Strohmann-Argument. Gerade weil die Klientel nicht Bitcoin-faehig ist, wird das so gemacht.
Verstehe ich nicht. Die Strassenjunkies meinst Du? Wer ist da der Strohmann?
Du hast ein Strohmann-Argument gebracht. Du hast zwei Dinge miteinander verglichen.
Ich mach' das jetzt auch mal: Wenn alle Afrikaner im Waldorf Astoria ordentlich essen gehen wuerden, gaebe es in Afrika doch gar keinen Hunger?!
Mir geht es nur darum, dass die Nutzer, die in der Lage sind Bitcoin und die Darkmarkets zu verwenden, sich zumindest diesem Risiko nicht aussetzen müssen.
Richtig. Tun sie aber, weil sie offenbar zu bloede sind (aha: Hightec, die selbst CrisisMaven nicht versteht, zieht Bloede an - wie geht das jetzt wieder?) oder weil sonst die "Transaktionskosten", d.h. die Umstaendlichkeit, zu hoch sind. Das kann man verbessern/aendern. Mir ging es um das derzeitige Verhaeltnis. Bau' einen Anlasser ein und ich denke ueber das Auto neu nach.
Ok, aber was interessiert das die Nutzer, die eben nicht das Risiko eingegangen sind, Bitcoin bei Evolution zu lagern?
Es interessiert genau die, die wie CrisisMaven sich fragen: wenn etwas ein solches Missverhaeltnis zwischen umlaufender Geldmenge und Diebstahl hat - nicht vielleicht noch etwas warten?
Und in Sachen "für alle": sowas zu postulieren ist mir fremd und liegt mir fern.
Ja, aber Bargeld ist halt fuer alle. Wie soll den gesamtgesellschaftliche Arbeitsteilung funktionieren, wenn das Tauschmittel nicht in alle Bereiche vorzudringen geeignet ist?
Ich sehe Bitcoin und andere Cryptocurrencies als beachtenswerte Mitbewerber im (leider weitgehend un)freien Wettbewerb der Zahlungsmittel.
Absolut. Nur: so wie halt Fahrraeder oefter, viel oefter geklaut werden als Autos, muss man sich mal anschauen, ob es das bringt, bzw. wo man seines abstellt ...
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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