Beim Geldbegriff herrscht nicht mal unter 'Hardcore-Debitisten' Konsens
Guten Morgen Zara,
Hallo Ashitaka
Die Diskussion darüber, ob es 'Geld' sein kann, erachte ich als
sinnlos,
weil Geld ein Wieselwort ist. Kredit werden Bitcoins jedenfalls nie
sein,
so wie auch Gold nie Kredit war. Die Kreditpyramiden kommen immer
obendrauf
(siehe BillHicks).
Geld ist doch kein Wieselwort.
Doch, das ist es, und deshalb hat @tar – ein Debitismus-Versteher der Extraklasse - schon einmal vorgeschlagen, den Begriff nicht mehr zu verwenden in solchen Diskussionen.
Es ist nur so schwierig, es sich
vorzustellen, weil alle Welt von einer Dinglichkeit des Geldes auszugehen
gelernt hat. Dabei ist Geld eine Eigenschaft, eine Systemeigenschaft, die
der Initiator des Systems (Machthalter) bestimmt. Geld ist etwas
(anfänglich Sachen, heute Schuldverhältnisse) nur dann, wenn der der
Machthalter diese Eigenschaft bestimmt.
Das ist Deine persönliche Definition. Andere fassen den Begriff nicht so eng wie Du. Du verfügst auch nicht über die Hohheit zur Definition des Begriffs.
Diese Diskussion wird nirgends hinführen, da selbst Debitisten hier unterschiedlicher Meinung sind. Das ist, wie wenn einer behauptet, die I-Watch sei keine richtige Uhr. Da kann man ewig diskutieren.
Der Gelderfindungsprozess entwickelt sich nicht über Zeiträume, sondern
schlagartig. Die Eigenschaft entsteht sofort mit der Schuld ex nihilo. Die
"Eigenschaft Gültigkeit" wird auch nicht geschöpft bzw. geschaffen (keine
Produktion), sondern die "Eigenschaft Geld" wird vom Machthalter/Zwingherrn
vorgeschrieben. Bereits mit der Publikation im Gesetzesblatt ist allen
klar, was gerade die "Eigenschaft Geld" bietet, welche Paritäten bestehen,
was inwieweit die Funktion als Steuerzahlungsmittel erfüllt.Heute wird mittels der Zentralbank (durch Refinanzierungsgeschäft) die
Eigenschaft Geld aufgetragen (das ganze Prozedere ist ja bekannt).
Schuldtitel werden an die ZB über eine Laufzeit verkauft, die kürzer sein
muss als das zugrunde liegende Hauptgeschäft (z.B. Kaufpreisschuld
Immobilie = Finanzierung).
Das mag ja alles sein, aber das ändert nichts daran, dass Du den Begriff nicht nach deinem Gusto einschränken kannst auf einen Dir genehmen Kern. Ist ein BigMac eine Mahlzeit?
Bitcoins als Abgabe zu erklären ist ein Witz, da es sich wie damals mit
den zur Abgabe erklärten Edelmetallen bzw. Abfallprodukten der
Waffenmetalle verhalten wird.
Auch wenn es Deiner Meinung nach ein Witz war: Es war real.
Es ginge nur über eine Verschlechterung, was
bei Bitcoins schon vom System her ausgeschlossen ist.
Warum sollte das ausgeschlossen sein? Das dachte man beim Gold vermutlich auch; bis den Machthabern etwas dazu einfiel. Aber Verschlechterung funktioniert halt nicht auf Dauer.
ZBG wird ja auch laufend weiter verschlechtert. Auch hier funktioniert's halt, solange es funktioniert: Ohne Ende bis zum Ende.
Nichts führt daran
vorbei, dass die Abgaben an den Machthalter aufgrund wachsender
Verschuldungen (Vorfinanzierungs- bzw. Vorher/Nachherproblem, siehe
Dottore) steigen müssen.
Bei Dottore ist das ein bisschen differenzierter. Zwar steigen sie systembedingt an, aber zyklisch wird immer wieder ausgebucht. Der Anstieg wird auf diese Weise immer wieder rückgängig gemacht.
Diese Ausbuchungen versuchen die Machthaber – der Wiederwahl willen – halt so lange wie möglich zu verhindern. Je besser ihnen dies gelingt, desto grösser die darauf folgende Zäsur.
Und weil dem niemand nachkommen kann, genau
deshalb führt kein Weg daran vorbei, das Schuldverhältnis selbst
(stellvertretend und immer abrufbar) zur Abgabe zu erklären. Ich denke,
dahingehend sind wir beide uns völlig einig.Dass du ein Verfechter der Bitcoins bist, liegt doch wohl darn, dass sie
eine explosive Blase schaffen könnten, mittels der das gesamte
Geld-/Abgabesystem zum Einsturz kommen könnte.
Kryptografie ist aus meiner Sicht die Waffe, mit der das System sich selber aufheben wird:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=328212
Grüsse, Zara