Durch Bitcoins verschwinden keine Besteuerungsgrundlagen
Hallo Zara,
Für die Mehrheit bleiben
Münzen, Noten und Konten eben Geld, und sobald man mit Bitcoins überall
bezahlen kann, werden auch Bitcoins im Volksmund zu Geld.
Du wirkst durch solche Sätze ziemlich irritiert auf mich.
Aber ich weiss schon, was Du meinst und ich kann Dich trösten, Ashitaka.
Wir sind Leidensgenossen. Ich versuche auch schon lange, der Welt klar zu
machen, dass Zivilisten keine Menschen sind, kann mich damit aber nicht
einmal in diesem Forum durchsetzen, geschweige denn ausserhalb.
Ich versuche es nicht nur. Ich tu es. Und dazu gehört, dass ich mich von "Volksmundvertretern" (Jeder der Wiesel sieht) oder von den mal eben gehypten Spekulanten nicht aus der Ruhe bringen lasse. Ich sehe meine Teilnahme an diesem Forum als eine Vorkassenzahlung an, ungewiss ob am Ende etwas dabei heraus springt.
Ich definiere ihn nicht, sondern habe nur auf die feine aber nicht
unerhebliche Unterscheidung zwischen der Eigenschaft (Geld) und ihrer
Funktionen (Bezahlung, Wertäquivalent) aufmerksam gemacht.
Ja, das ist Dein Verdienst, auf die Sache mit der Eigenschaft und mit der
Funktion aufmerksam gemacht zu haben. Da hast Du auch meine volle
Unterstützung und Hochachtung.
Nach solchen Sätzen wundert es mich umso mehr, dass der Gedanke daran, die Eigenschaft verständlich erklären zu wollen, durch einen argumentativ einschläfernden Hinweis auf Wieselworte abgedankt wird.
Dass andere den
Begriff weiter fassen, so fängt es an mit den Wieselworten.
Ja, eben. Sag' ich ja: Geld ist ein Wieselwort, bzw. ein Sammelbegriff,
und das schon lange.
Nein, der Begriff Geld ist für den Volksmund eine Nebelwolke im Ozean der Suggestitionen, ein Begriff für etwas, was der Volksmund nicht erklären kann, etwas, dessen Funktionen der Volksmund aber ausgiebig zu träumen, zu denken bzw. zu beschrieben fähig ist. Und dass es auch hier immer wieder Schreiber gibt, die sich dieser geistigen Bankrotterklärung freudig anschließen, dabei aber nicht merken, dass sie zu einem Spielball der Erklärungen werden, das ist schon zum jaulen.
Das ist etabliert. Ein Automobil ist ein Fahrzeug. Da kannst Du doch auch
nicht kommen und der Welt erklären, nur das Automobil sei ein Fahrzeug,
die Derivate jedoch nicht.
Ashitaka kommt keiner Welt daher. Ich platziere hier genau die Vorstellung von mir, die es braucht. Dass es mir nicht um eine anhaltende Wahrnehmung des Ashitaka geht, sondern durch passende Bilder etwas bei wenigen auf Lebzeiten initiert werden kann, das ist ausreichender Antrieb. Warten wir mal ab, wie es in Bild und Ton und mit einer jedem aus dem TV vertrauten Stimme wirken wird.
Wie soll ein Bitcoinsystem für jemanden, der einen Machtkreislauf auf
Bitcoins lautend installiert, verschlechtert werden?Was muss man beimischen? Kann man überhaupt etwas beimischen?
Klar kann man. Da gäbe es unzählige Möglichkeiten. Der Staat könnte
selber eine Bitcoin-Kopie herausgeben, so wie es hundert und mehr Kopien
gibt (ist ja Open Source), bloss haben alle zusammen nur einen Bruchteil
des Wertes, den Bitcoin hat. Der Staat könnte nun richtige Bitcoins am
Markt aufkaufen und seine eigenen Plagiate mit einer Teildeckung versehen.
Zum Beispiel.
Was nützt es dem Staat, wenn Bitcoin-Kopien produziert werden. Wie stärkt das seine Machtposition und wie müsste ein Bitcoinsystem ausgestaltet sein, damit es den Menschen Zeit verschafft (d.h. Fristen verlängert / refinanziert). Es führt kein Weg an der Frage vorbei, wie ein Bitcoin-System die Zeitachse und den Termindruck in den Griff bekommt.
Wie schafft man es, Bitcoins durch Schuldverhältnisse auf Bitcoins lautend entstehen zu lassen? Darauf wird keine erklärende Antwort kommen. Denn das vermag kein Bitcoin-System.
Dass die Zentralbanken Staatsanleihen im Rahmen ihrer gewöhnlichen
Refinanzierungsgeschäfte ankaufen ist keine Verschlechterung.
Keine Verschlechterung, wenn sie die Kreditkontraktion in der
Privatwirtschaft mit gigantischen QE-Aktionen kompensieren und die Bilanz
aufblähen? Die Qualität der Bilanz wird laufend verschlechtert.
Das sind auch keine gewöhnlichen Refinanzierungsgeschäfte, sondern die im folgenden Absatz erklärten "Anfänge der Verschlechterung". Dass jedes zwanghafte System aufgrund der Vorher-/Nachherproblemati und dem nicht mehr aushaltenden Nachschuldnerdruck ex- und anschließend implodieren wird, ist uns doch wohl bewusst.
Die
Verschlechterungsphase fängt gerade erst an (direkte Ankaufprogramme ->
Staaten(schein)finanzierung).
Gelesen?
Streite ich auch nicht ab. Aber nach der kommenden Zäsur, wird das mit
sich an den PC setzen und mittels Bitcoinproduktion die Wirtschaft wieder
anstellen sehr schwer. Denn der neue Machthalter muss schon vorher einen
Schuldtitel anbieten, bevor solche Systeme überhaupt wieder denkbar
werden. Bitcoinsysteme sind letztenendes nur durch etablierte Macht- und
Geldsysteme infrastrukurell installierbar und überhaupt erst
finanzierbar.
Sehe ich ähnlich. Ich glaube auch nicht, dass die Gesellschaft einfach
einen Reset hinlegen und dann weiterwirtschaften kann.
Wie kannst du dann Bitcoins als Gold 2.0 ansehen? Edelmetalle können, indem sie durch einen Machthalter zur Abgabe erklärt werden, auch in tausenden Jahren wieder dafür sorgen, dass Machtsysteme etabliert werden. Sobald bekannt ist, was einen von seiner Abgabenschuld befreit, dreht sich alles zu dieser Gültigkeit hin, sucht alles Parität in dem einzig Gültigen. Egal was es ist, Bitcoins wird nach dem Zusammenbruch niemand mehr als gültig erachten. Überhaupt, sind sie denn heute in irgendeinem Abgabensystem für jedermann gültig? Nein, im Gegenteil, sie sind für 99,9% ungültig, um Zahlungsfunktionen zu erfüllen.
Wenn es den Herrschaften nicht gelingt, die Kryptografie
(Zahlungsmittel/unzensurierbares Informationsmittel/Erpressungsmittel) im
Internet zu unterbinden (De Maizière und Cameron schwant bereits Böses),
dann können sie einpacken.
Nein. Denn das ändert nichts an der Besteuerung. Dir muss klar werden, dass Bitcoins kein unabhängiges System darstellen, sondern in den etablierten Währungen gerechnet und versteuert werden. Nur weil die Bezahlung in Bitcoins erfolgt, verschwinden nicht die umzurechnenden Besteuerungsgrundlagen, die auf Euro / Dollar etc. lauten. Das ist zu kurz gedacht. Wer das glaubt, der wird bluten. Längst Thema in den Hochburgen, auf OFD-Ebene und beim BMF.
Herzlichst grüßend,
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.