@Zarathustra

Ashitaka, Donnerstag, 12.03.2015, 15:41 (vor 3618 Tagen) @ Zarathustra4214 Views

Hallo Zara,

Geld ist doch kein Wieselwort.


Doch, das ist es, und deshalb hat @tar – ein Debitismus-Versteher der
Extraklasse - schon einmal vorgeschlagen, den Begriff nicht mehr zu
verwenden in solchen Diskussionen.

"Doch, das ist es", und ein "eh,eh!"-Verweis auf andere Forenmitglieder reicht mir bei weitem nicht. Zumal tar meine Gedanken über das Geld als eine Eigenschaft von Sachen (Naturalien, Metalle etc.) und Schuldverhältnissen (Krediten, Anleihen etc.) nachzuvollziehen bereit war bzw. ist.

"Wieselwort", das klingt für mich, und bitte nicht falsch verstehen, da nicht auf dich bezogen, wie ein jeden abschreckendes "Zweifelst du etwa den Holocaust an?"

Es ist nur so schwierig, es sich
vorzustellen, weil alle Welt von einer Dinglichkeit des Geldes auszugehen
gelernt hat. Dabei ist Geld eine Eigenschaft, eine Systemeigenschaft, die
der Initiator des Systems (Machthalter) bestimmt. Geld ist etwas
(anfänglich Sachen, heute Schuldverhältnisse) nur dann, wenn der der
Machthalter diese Eigenschaft bestimmt.


Das ist Deine persönliche Definition.

Nein, das Geld das ist, was der Machthalter als Abgabe fordert, was durch seinen installierten Machtkreislauf kurant wird, ist nicht meine persönliche Definition, sondern hier im Forum seit der "Aufklärungsphase" Dottores verständlich geworden.

Andere fassen den Begriff nicht so
eng wie Du. Du verfügst auch nicht über die Hohheit zur Definition des
Begriffs.

Ich definiere ihn nicht, sondern habe nur auf die feine aber nicht unerhebliche Unterscheidung zwischen der Eigenschaft (Geld) und ihrer Funktionen (Bezahlung, Wertäquivalent) aufmerksam gemacht. Dass andere den Begriff weiter fassen, so fängt es an mit den Wieselworten.

Diese Diskussion wird nirgends hinführen, da selbst Debitisten hier
unterschiedlicher Meinung sind. Das ist, wie wenn einer behauptet, die
I-Watch sei keine richtige Uhr. Da kann man ewig diskutieren.

Wenn du das sagst und anhand solcher Beispielnahmen untermauern kannst.

Der Gelderfindungsprozess entwickelt sich nicht über Zeiträume, sondern
schlagartig. Die Eigenschaft entsteht sofort mit der Schuld ex nihilo. Die
"Eigenschaft Gültigkeit" wird auch nicht geschöpft bzw. geschaffen (keine
Produktion), sondern die "Eigenschaft Geld" wird vom Machthalter/Zwingherrn
vorgeschrieben. Bereits mit der Publikation im Gesetzesblatt ist allen
klar, was gerade die "Eigenschaft Geld" bietet, welche Paritäten bestehen,
was inwieweit die Funktion als Steuerzahlungsmittel erfüllt.

Heute wird mittels der Zentralbank (durch Refinanzierungsgeschäft) die
Eigenschaft Geld aufgetragen (das ganze Prozedere ist ja bekannt).
Schuldtitel werden an die ZB über eine Laufzeit verkauft, die kürzer sein
muss als das zugrunde liegende Hauptgeschäft (z.B. Kaufpreisschuld
Immobilie = Finanzierung).


Das mag ja alles sein, aber das ändert nichts daran, dass Du den Begriff
nicht nach deinem Gusto einschränken kannst auf einen Dir genehmen Kern.
Ist ein BigMac eine Mahlzeit?

Festzustellen, dass neben Geld auch Waren Zahlungsfunktionen bieten können, kann keine Einschränkung auf einen Kern sein. Die Abgrenzung Geld/Ware ist vielmehr als eine Negativabgrenzung bzw. als ein Umkehrschluss zu verstehen. Dass ich das Geld als die Eigenschaft scharf stelle, ist doch nichts, was im Widerspruch zu den Erklärungen des Debitismus steht. An was mögen die Debitisten glauben, wenn sie von "gelt, gültig" sprechen. Ist die Gültigkeit keine Eigenschaft? Ist die Bezahlung keine Funktion des Geldes?

Und als Debitist darf ich schon noch zwischen Waren (Bitcoins, Metallen, M&Ms) und Geld (von der Macht durch Machtkreislauf, ergo der Abgabenschuld besichert) unterscheiden.

Bitcoins als Abgabe zu erklären ist ein Witz, da es sich wie damals mit
den zur Abgabe erklärten Edelmetallen bzw. Abfallprodukten der
Waffenmetalle verhalten wird.


Auch wenn es Deiner Meinung nach ein Witz war: Es war real.

Ja, Zara, zu einer Zeit, in der sich noch kein Machthalter vorstellen konnte, wie real ein Machtkreislauf auf solchem Geld andauernd, dass nichts anderes als ein Schuldverhältnis darstellt.

Es ginge nur über eine Verschlechterung, was
bei Bitcoins schon vom System her ausgeschlossen ist.


Warum sollte das ausgeschlossen sein? Das dachte man beim Gold vermutlich
auch; bis den Machthabern etwas dazu einfiel. Aber Verschlechterung
funktioniert halt nicht auf Dauer.

Wie soll ein Bitcoinsystem für jemanden, der einen Machtkreislauf auf Bitcoins lautend installiert, verschlechtert werden?

Was muss man beimischen? Kann man überhaupt etwas beimischen?

ZBG wird ja auch laufend weiter verschlechtert. Auch hier funktioniert's
halt, solange es funktioniert: Ohne Ende bis zum Ende.

Dass die Zentralbanken Staatsanleihen im Rahmen ihrer gewöhnlichen Refinanzierungsgeschäfte ankaufen ist keine Verschlechterung. Die Verschlechterungsphase fängt gerade erst an (direkte Ankaufprogramme -> Staaten(schein)finanzierung).

Nichts führt daran
vorbei, dass die Abgaben an den Machthalter aufgrund wachsender
Verschuldungen (Vorfinanzierungs- bzw. Vorher/Nachherproblem, siehe
Dottore) steigen müssen.


Bei Dottore ist das ein bisschen differenzierter. Zwar steigen sie
systembedingt an, aber zyklisch wird immer wieder ausgebucht. Der Anstieg
wird auf diese Weise immer wieder rückgängig gemacht.
Diese Ausbuchungen versuchen die Machthaber – der Wiederwahl willen –
halt so lange wie möglich zu verhindern. Je besser ihnen dies gelingt,
desto grösser die darauf folgende Zäsur.

Streite ich auch nicht ab. Aber nach der kommenden Zäsur, wird das mit sich an den PC setzen und mittels Bitcoinproduktion die Wirtschaft wieder anstellen sehr schwer. Denn der neue Machthalter muss schon vorher einen Schuldtitel anbieten, bevor solche Systeme überhaupt wieder denkbar werden. Bitcoinsysteme sind letztenendes nur durch etablierte Macht- und Geldsysteme infrastrukurell installierbar und überhaupt erst finanzierbar.

Grüße dich herzlich,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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