Achtung, sehr philosophisch

nemo, Montag, 05.01.2015, 22:45 (vor 3402 Tagen) @ Echo6818 Views
bearbeitet von nemo, Montag, 05.01.2015, 22:58

Ich sehe die Geschichte inzwischen anders. Ich sehe sie so, dass wir
immer, d.h. so lange wie es Aufzeichnungen über unsere Kultur gibt
in schlimmsten Verbrecher-Systemen gelebt haben. Es wird zwar immer
von Kultur und Werten geredet, aber das sind doch meist die Leistungen
einzelner Menschen, während auf der anderen Seite munter gemordet,
unterdrückt und gefoltert wurde. Wir sind stolz darauf, dass in der Schule
nicht mehr geprügelt wird und dass es keine Sklaverei mehr gibt. Aber
das ist ebenfalls Lüge. Wir foltern nun auf subtilere Art und Sklaverei
wird akzeptiert, solange der Mensch damit überleben kann. Gefoltert
wird ebenfalls überall auf der Welt. Manchmal steht es sogar in der
Zeitung.

Die Fähigkeit zum Generalisieren ist wahrscheinlich das Schlimmste,
auf das Menschen hereinfallen können. Es ist eine Form von schwarz/weiß
Denken, das verhindert, die Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind.
Anstatt zu sehen was eine Sache ist, glauben wir es schon zu wissen.
Das ist eine ziemlich üble Form der Ignoranz und Besserwisserei,
ohne wirklich eine Ahnung zu haben worum es geht. Und ohne sich
die Mühe zu machen, tatsächlich hinzusehen.

Ja was nun? Kollektives Erwachen ist eher nur eine weitere Illusion.
Aber es ist wohl eine Gesetzmäßigkeit, dass wenn die Zustände in
zunehmenden Maße immer unerträglicher und absurder werden,
Kriege begonnen werden um danach wieder neu mit dem Wahnsinn
zu beginnen. Und dann wieder. Vielleicht sind wir nur hier, um das
zu verstehen.

Das ist aber kein Grund für Depressionen. Ich sehe es vielmehr als
die Herausforderung des Lebens.

Gruß
nemo


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