Das deterministische Chaos benötigt keinen einzigen Beobachter für dessen Determiniertheit

Zarathustra, Montag, 16.05.2016, 21:31 (vor 3188 Tagen) @ Centao2769 Views
bearbeitet von Zarathustra, Montag, 16.05.2016, 22:01

Gehen wir einen zeitlichen Schritt weiter, sehen wir,
die Zukunft eines Ereignisses ist in der Regel nicht

vorhersehbar.


Kommt drauf an. Komplexe Ereignisse sind schwer vorhersehbar,

simple

Kausalitäten sind problemlos vorhersehbar. Kausalität ist völlig
unabhängig von der menschlichen Vorhersehbarkeit.


Nein, Dir ist die Wirkung von Lerneffekten und Experiment unbekannt?


Hä?


Um so etwas wie Ursache und Wirkung, mit der Forderung mit einer
Aufeinanderfolge und Nahwirkung zu erkennen, braucht es den Beobachter.

Wie gesagt, Kausalität passiert auch komplett unabhängig davon, ob jemand Nah- und Fernwirkungen genau zu verfolgen vermag. Das deterministische Chaos vermag auch niemand zu berechnen und nachzuverfolgen, was dessen Determiniertheit aber keinerlei Abbruch tut, und deshalb nennt man es auch deterministisches Chaos. Kaum ein Chaosforscher käme auf die Idee, hier die Deterministik zu leugnen, bloss weil man mit der Nachverfolgung überfordert ist.

Die
Entwicklung und Erforschung den Zusammenhanges von "kausalen" Ketten mit
Ursache und Wirkung ist eng mit dem Experiment und dem Erkennen von Mustern
genau dieser Abfolge verknüpft. Wirkungen die Du nicht kennst, verschweigt
der extreme Determinist, ein purer Mechanist eben oder schränkt das System
eben stark ein.

Wer verschweigt hier was?

Dabei ist die Fernwirkung selbst für die Wetterentstehung,
ein Forschungsgebiet der Sonderklasse.

Ja, die Sonne wirkt aus der Ferne. Und jetzt? Was wollen uns Deine Worte sagen? Von Fernwirkung spricht man doch wohl, weil man es mit Wirkungen zu tun hat. Nicht wahr?

Du nimmst also Kausalität für
Abfolgen vorweg, zu denen 90% aller Wissenschaftler für ihr Fachgebiet
eine andere Meinung haben, weil sie es eben nicht sicher wissen.

Dann zeig mir mal ein paar von diesen 90%, die ein akausales Ex nihilo-Wetter postulieren, also eine andere Meinung haben. Das ist doch wohl ein Witz. Wir können ja mal den Kachelmann anschreiben und fragen, ob es stimmt, dass 90 Prozent seiner Berufskollegen die Wetterereignisse nicht als Wirkungen von Ursachen definieren, wir es also mit Meteorologioten zu tun haben. Den Schmetterlingseffekt nennt man Effekt, weil ein Effekt eine Wirkung ist und nichts FIAT-mässiges.

Die Kausalität des

Wetters ist auf einen Tag hinaus hundertmal besser berechenbar als

auf

10

Tage hinaus. Der Grad an Kausalität und damit an Prädestination

bleibt

jedoch absolut gleich, auch auf eine Milliarde Tage hinaus,

nämlich

exakt

100 Prozent.

Wenn man von bestimmten Dingen wie Wetterbildung keine tiefere (bzgl.
Allgemeinheit) Ahnung hat, sollte man andere Beispiele nehmen. Gerade

die

Wetterentstehung ist ein typisches Beispiel nicht zwingend kausaler

(weil

eher phänomenologischer) Zusammenhänge.


Auweia! Wetter entsteht akausal? Durch Hokus Pokus vielleicht? Oder

Fiat

Wolke?
Hätte ich nicht gedacht, dass von Dir so etwas kommt.


So ein Quatsch. Es ist dagegen anmaßend zu beschreiben Wetterentstehung
ist kausal, solange die Modelle nicht 100% die Wetterenstehung beschreiben.
Da du weder Kernphysiker, noch Astrophysiker noch Wetterfrosch bist, steht
Dir dieses Urteil - in welchem Namen auch immer, gar nicht zu.

Was für eine Logik! Da kein Philosoph einen Spezialberuf ausübt, stünde demnach keinem Philosophen ein Urteil auf irgend einem Gebiet zu.

Der Begriff
kausal erfordert im strengen erkenntnistheoretischen Sinne von Ursache und
Wirkung hier schon ein bisschen mehr.

Was denn? Es bedeutet schlicht und einfach, dass Wirkungen immer Ursachen haben. Es handelt sich um eine der ältesten Erkenntnisse und Postulate in der Physik und Philosophie, bis im 20. Jahrhundert ein paar Kopenhagener Quantenesoteriker ursachenbefreite Wirkungen an die Wand zu malen sich erdreisteten.

»die Einsicht in die strenge Notwendigkeit der menschlichen Handlungen ist die Grenzlinie, welche die philosophischen Köpfe von den andern scheidet.«

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=403514

Allein die Wolkenbildung entzieht
sich dem Begriff kausal, sobald wir in den Bereich harter

Wissenschaft

gehen.


Akausale Wolkenbildung? Also dazu fällt mir nichts mehr ein. Wenn Du

so

etwas glaubst, dann glaubst Du wohl noch manches.

Die "trivialen" lokalen Vorhersagen der Wetterfrösche aufgrund von
Satellitenbildern und Wetterstationen sind pure Erfahrungsabbilder..

nach

Entscheidungsmodellen. Das sind eben nicht kausale Lach- und
Sachgeschichten mit der Maus.


Jaja, Wetterphänomene entstehen ex nihilo oder durch Zaubersprüche,
gell! Wolken entstehen mitnichten durch Sonnenwärme beispielsweise,
sondern indeterminiert, ganz ohne Grund und Ursache.


Nö, aber die Unfähigkeit komplexe Modelle komplett als Wirkungskette zu
beschreiben, macht diese eben nicht gleich determiniert oder kausal.

Umgekehrt. Die Unfähigkeit, deterministisches Chaos im Detail nachzuverfolgen, macht es eben nicht gleich zu einem indeterministischen, ursachebefreiten Ex Nihilo-Event. Da könnte ja jeder kommen.

Je
komplexer der Sachverhalt umso schwieriger die Vorhersage.


Ja, das bestreitet doch keiner, tut der Kausalität jedoch keinen
Abbruch.


Die mechanistische von Dir verwendete Kausalität im Zusammenhang mit

dem

"Einschränkung der Willensfreiheit" gibt es für keinen höheren

Vorgang,

er ist pure Systemmodellierung.


Da ist Einstein aber anderer Meinung, und von mechanistischer

Kausalität

spreche ich nirgends; dies jubelst Du mir einfach so unter, obwohl

jedem

Deterministen klar ist, dass Determinismus biologisch, thermisch,

chemisch

oder eben vergleichsweise simpel mechanistisch vonstatten geht.


Nun seit Einstein sind wir 100 Jahre weiter. Mechanistische Kausalität
gibt es nur im Bereich einfacher Prozesse die wir in einem geschlossenen
System beschreiben können.

Kommt drauf an, was man unter mechanistisch versteht. Mechanismen haben nicht nur mit Maschinen und harter Materie zu tun. Letztlich ist jedes Naturgesetz ein Mechanismus.

https://de.wiktionary.org/wiki/Mechanismus

Und selbst Einstein meinte damit wohl eher
primär Modellbildung, als die selbstherrliche Beschreibung der
"Wirklichkeit" die von Dir kommt. Es gibt eine Menge hervorragenden
Materials (auch in Englisch..), die die mechanistische Kausalität
wissenschaftlich stark bezweifeln, oder eben wie Du und @Prophet als
einziges Modell stehen lassen wollen..

Du liest also nicht, was ich schreibe. Dann hat eine Diskussion natürlich keinen Zweck. Weder hat der Prophet noch ich von einer mechanistischen Kausalität gesprochen. Das hatte ich Dir bereits erklärt und Du kommst jetzt dennoch erneut daher mit dieser Unterstellung. So schrieb der Prophet:

„So ist es hier auch. Es gibt nur ein Prinzip: Ursache und Wirkung. Verantwortlichkeit ist eine Idee, ein Hirngespinst des zivilisatorisch geprägten Menschen. Sozusagen eine moderne Form von "Schuld und Sühne" die bar jeder naturwissenschaftlichen Erkenntnis ist. Offensichtlich hat man vergessen, diese mittelalterlichen Vorstellungen auszumerzen.“

Von Mechanistik ist nirgends die Rede, auch wenn letztlich jeglichem Geschehen ein Mechanismus zugrunde liegt, auch den chemischen und thermischen Prozessen.

Determinismus muß streng genommen in der
faktischen Unendlichkeit der Wirkungsräume als Bestimmheitsmaß

versagen.

Zum Glück nicht.


Doch bei Fernwirkung immer. Denn Du / der Beobachter wirst diese nahezu
nie erkennen.

Du verwechselst schon wieder Erkennen mit Geschehen. Wie ist so etwas möglich? Als ob eine Kausalkette nur abläuft, wenn man sie beobachten kann! Was sind das bloss für anthropozentrische Vorstellungen!?

Und die Praxis lehrt, das er dies auch tut.


Wo denn? Beim Wetter ganz bestimmt nicht. Nämlich nirgends, wie nicht

nur

Einstein überzeugt war.


Gravitation, Kristallisation, Beugung, Thermodynamik, Krankheiten etc.,
Verhaltensforschung, Chemie, Selbstorganisation

Bei Kristallisation, Krankheit, Chemie etc. sollen Wirkungen als frei von Ursachen (nicht determiniert) postuliert werden? Wie kommst Du bloss auf sowas?

Hier mal wikipedia.. dazu:

Der Determinismus (lat. determinare „abgrenzen“, „bestimmen“)

ist

die Auffassung, dass alle – insbesondere auch zukünftige –

Ereignisse

durch Vorbedingungen eindeutig festgelegt sind.[1] Die Gegenthese
(Indeterminismus) vertritt, dass es überhaupt (oder in einem

bestimmten

Bereich der Realität) Ereignisse gibt, die auch hätten anders

eintreten

können.

Genau. Eine vollkommen sinnfrei Sicht, à la: Wenn der Weltenlauf ein
anderer hätte sein können, dann hätte er ein anderer sein können.

Was

soll das?


Nicht weniger sinnfrei, als zu behaupten alles sei vorherbestimmt.

Das ergibt sich nunmal automatisch aus dem Gesetz von Ursache und Wirkung.

Du bist
hier eindeutig klerikal. Und dieses Denksystem mit BitCoin, Transhumanismus
und endzeitbestimmter Vorhersehung ist eben nichts meines, sondern das
eines Priesters. Und im übrigen nicht besser als die Liga des
intelligenten Designs, nur haben die mehr Phantasie und nunja Beweise...

Du bringst hier wieder alles durcheinander. Bitcoin begrüsse ich als Tool gegen den Transhumanismus, der längst Tatsache ist, als Tool zur Aufhebung des Transhumanismus, und was Du mir in puncto endzeitbestimmter Vorhersehung unterjubeln willst, ist offenbar durch Deine Projektion determiniert. Ich weiss jedenfalls nicht, wann das Ende des 'Aufwärts ohne Ende bis zum Ende' ansteht. Insofern kann ich Dich also beruhigen.


Gruss nach Absurdistan, Zara


Gruß an das mechanistische Gehirn auf dem einsamen Berg,
CenTao


Gehirne funktionieren durch chemische und elektrische Prozesse. Man kann es bedenkenlos als Mechanismen bezeichnen.

Beste Grüsse, Zara


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