Ja, fachliches Verstehen ist nicht das Problem - Everyday Rebellion ist schwierig
Lieber Centao,
Die Unmöglichkeit größere Entscheidungen in ihren Folgen selbst
mittelbar abzuschätzen, ist den "besseren" Fachleuten oft 'bewusst', so
das jene i.d.R. die Fachebene ohne unmittelbare Verantwortung bevorzugen.
Ich wüsste nicht, wo ich selbst sinnvoll in unmittelbare Verantwortung eintreten könnte außer durch Veränderung meines Lebensstils und meiner Überzeugungen und durch sprechen mit den Leuten im Bekanntenkreis, in Gesprächsrunden und auf Demos.
Alerdings setzt der Fachmann immer die Grundlage des potemkinschen Dorfes.
Ausnahmen sind rar..
Kann ich ihm schlecht übel nehmen. Wenn ich vesuche, einem Menschen seinen Anteil an seinem Krankheitszustand, seinem Lebenszustand, seinen sozialen Zwängen zu spiegeln wird das oft schnell unangenehm und wir einigen uns doch bald beide auf Pharmazeug und unspezifische Verbesserungsmassnahmen. Kausale Zusammenhänge nicht nicht jedermanns Interesse.
Über die Expertenebenen in einer Zivilisation ist ja schon einiges hier
im DGF fabuliert worden (@Lisa, @CM etc.).Entscheider für volkswirtschaftliche Ebenen haben in der Neuzeit ja kaum
mehr "Freiheitsgrade", es braucht also hier ergo sum auch kein
"Fachwissen", sondern allein die Abwegung des politischen oder monetären
Profites.
Der Wille der Masse sucht seinen Weg, auch wenn die Masse stark beeinflußt ist.
Für (theoretisch mögliche) Out-of-the-Box Entscheidungen kann systemisch
wohl nur "Bewusstheit" und "vernetztes Denken" sorgen, aber das ist ja ein
anderes Blatt.
Ansätze gibt es...
http://www.arte.tv/guide/de/045748-000/everyday-rebellion?autoplay=1
Eine neue Protestgeneration ist erwacht. Es ist der alte Kampf David gegen Goliath, aber die Methoden haben sich gewandelt: Moderne Aktivisten organisieren sich weltweit in sozialen Netzwerken. Ihre Aktionen sind unkonventionell – aber vor allem gewaltfrei und überraschend kreativ. Mit: Occupy, Femen, The Yes Men, Indignados 15-M, Everything is OK und vielen anderen mehr.
Kann jeder selbst entscheiden.
Der Dottore meinte einmal, "das ist gut gemeint, bringt aber nichts".
Schuldner und Gläubiger müssen sich einigen um nicht zusammen unterzugehen.
Ich denke jeder kann auf seine Art Rebellieren - und sollte es auch - wenn er sich stark genug fühlt. Sippenhaft und gesellschaftliche Ächtung wegen Vorurteilen und Angst sind aber übel.
Liebe Grüße
Silke