An Nachschuldnern kann es prinzipiell nicht mangeln ..
Wenn du keine Nachschuldner findest, hast du kein Einkommen
Selbst in einer klitzekleinen VoWi gibt es doch eine unendlich lange, weil geschlossene Kette potentieller Nachschuldner: Wer gerade tilgt, steht doch wieder hinten in der Kette als potentieller Nachschuldner bereit. Das ist doch das Prinzip der (geschlossenen) Fahrradkette! Der Zweite verschuldet sich und kauft ein; der Erste kann nun tilgen und steht als Nachschuldner für den Zweiten bereit .. immer schön einander abwechselnd.
An Nachschuldnern kann es prinzipiell niemals mangeln, da sie einen geschlossenen Kreis vor dem Bankschalter bilden, zumindest nicht in einer vernünftig funktionierenden VoWi; egal wie klitzeklein oder groß sie ist!
Dies scheinen die Debitisten nicht verstanden zu haben .. wie auch, dass auch der ZINS prinzipiell nicht fehlt und zu keinerlei Schuldenausweitung zwingt, wenn er nur nicht gespart oder nicht (zwecks ZinsesZins) reinvestiert wird. Diese Zusammenhänge habe ich ein für alle Mal hier nachgewiesen:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=334869&page=11&category=0&o...
Dieses Thema ist für mich abgehakt.
Der Debitismus hat das Problem, dass die Leute, nach Beendigung der Startphase, nicht mehr ausreichend konsumieren möchten.
Das verstehe ich nicht: Wieso wollen die erwerbstätigen Bürger auf einmal nicht mehr ausreichend konsumieren? Was ist der Grund?
Jeder Konsum bedeutet zusätzliche Schulden.
Okay, wenn mehr konsumiert werden solle, dann muss zuvor auch mehr produziert werden (vgl. BIP); dies bedeutet wiederum, dass auch mehr systemische Gesamtverschuldung (Geldmenge) benötigt wird. Das ist klar. Aber warum wollen "die Leute nun nicht mehr ausreichend konsumieren"? Welche Leute; und was ist der Grund?
Die Leute durchschauen das System nicht. Jeder versucht, für sich selber schuldenfrei zu werden, ...
Das ist mir neu. Ich lese und höre immer wieder von Menschen, Konsumenten sowie Unternehmern, die lieber sofort per Kredit konsumieren bzw. investieren wollen, anstatt erst Jahrzehnte lang zu sparen. Sie wollen ihr Häusle, Eigentumswohnung, Auto etc. sofort haben. Sie können ja prinzipiell genauso gut auch Tilgungsraten zahlen, wie in gleicher Höhe zu sparen .. was ich als "nachlaufendes Sparen" bezeichne! Wozu da mit Konsum oder Investition warten? Alles was dazu benötigt wird, ist ausreichendes und sicheres Einkommen als Kreditsicherheit, egal ob selbst verdient oder als Geschenk zugesichert.
... ohne zu begreifen, dass das die anderen zwingt, um so mehr Schulden zu machen.
Ich fürchte, Du verstehst die heutige Situation nicht: Wir haben hier Personen (auch Unternehmen) mit erstklassigen Sicherheiten, die keine Kredite benötigen, weil sie hohes Einkommen haben und selbst Anlagemöglichkeiten suchen; und dann Personen, die gerne Kredite zwecks Konsum oder Investition aufnehmen würden, aber keine Sicherheiten aufbringen können. Wir haben also eine erzwungene Nachfrageklemme bei der Kreditaufnahme infolge einer für die Wirtschaft tödlich schiefen Einkommens- und Vermögensverteilung! Das hat doch gar nichts mit den Sozialsystemen zu tun.
Wenn die große Masse der Privaten (Menschen und Unternehmen oder natürliche und juristische Personen) weniger Schulden hat, um so mehr Schulden muss der Staat aufnehmen oder die Schulden externalisieren.
Aber das ist doch das Ergebnis einer verfehlten Wirtschaftspolitik, wenn die Einen sich nicht verschulden können und die Anderen sich nicht zu verschulden brauchen, weil sie in Geld schwimmen. Jeder, der ein ausreichendes und sicheres Einkommen hat, egal ob selbst verdient oder geschenkt bekommen, zieht doch sein Konsum oder seine Investition gerne per Kreditaufnahme vor. Wozu warten und zuerst sparen? Warum konsumieren die Leute also "nicht ausreichend"?
Sozialstaat ist nichts ansderes als Zwangskonsum, der Produzent konsumiert nicht selber, sondern ist gezwungen, sich noch weiter zu verschulden als er eigentlich vorhatte, um den ganzen Rattenschwanz an Transferempfängern mitzuschleifen,
Wer wird denn da gezwungen, mehr zu konsumieren?
Vermutlich gehörst du zu den Menschen, die noch niemals eine Steuererklärung ausgefüllt haben oder noch niemals steuerpflichtig waren. Alles, was an Steuern und Abgaben erhoben wird, ist Zwangskonsum; Geld, das der Steuer- und Abgabenpflichtige, wie auch immer erworben hast, aber nicht selber konsumieren darf, sondern das zwangsweise für den Konsum Dritter verwandt wird.
Okay, das wissen wir doch längst, dass hier ein Solidaritätsprinzip zum Tragen kommt: Die Erwerbstätigen verzichten auf einen Teil ihres Einkommen und Konsums, damit Nicht-Erwerbsfähige, Arbeitslose, Jugendliche usw. konsumieren oder ausgebildet werden können. Hier findet also ein Ersatzkonsum, kein "Zwangskonsum", eines Dritten statt. Soweit klar. Findest Du es also sinnvoll oder nicht?
Deswegen und nur deswegen brauchen wir auch Zuwanderung, deswegen und nur deswegen sind wir solidarisch mit Griechenland usw: Diese verkonsumieren ersatzweise das, wo sich die Produzenten weigern.
Wieso weigern sich die Produzenten, mehr zu konsumieren?
Siehe oben, weil jeder Konsum ihre persönliche Schuld erhöht.
Du gibst mir wieder ein Rätsel auf: Wieso verschulde ich mich, wenn ich mein selbst verdientes oder geschenktes Geld (evtl. Rente) verkonsumiere? Im Gegenteil, als Geldbesitzer habe ich doch Anspruch auf eine reale Gegenleistung, egal ob selbst verdient oder stellvertretend für meinen Sponsor (der seinen Anspruch an mich solidarisch abgetreten hatte).
Sie wissen nicht, dass sie in unserem System automatisch zwangssolidarisch sind mit anonymen Dritten - oder sie verleugnen es vor sich.
Nein, das lernt doch jeder Hauptschüler in der Sozialkunde! JedeR weiss es.
Auch China wird nichts anderes übrigbleiben, als sich zum Sozialstaat zu entwickeln.
Du meinst also, dass die Sozialsysteme insgesamt zu mehr Konsum und Wirtschaftswachstum führen .. und sind deshalb sinnvoll? Oder es wäre besser, die Nicht-Ewerbsfähigen und die Arbeitslosen elendig hungern zu lassen?
Ja. 1000 chinesische Milliardäre können niemals 1 Milliarde Autos fahren, aber 1,3 Milliarden chinesische Fahrradfahrer können es. Nur deswegen, wegen des Sozialstaats, wird unser Globus zerstört.
Was hat das mit den Sozialsystemen zu tun? Diese könnten doch den ärmeren Chinesen kostenlose öffentliche Verkehrsmittel oder eine Bahncard finanzieren, statt Autokäufe auf Kosten der Umwelt zu subventionieren. Du schmeißt da einiges Durcheinander.
Mit Gruß, Beo2