mit zweierlei Maß messen

Dieter, Montag, 05.01.2015, 22:04 (vor 3402 Tagen) @ Wayne Schlegel4916 Views

Servus Dieter,

vorab: Was ist Mohammedismus in dem Sinne, wie Du ihn hier
verstanden wissen willst? Was ist da anders gegenüber Zionisums und
Islamismus?

Da wir hier in Deutschland sind, nenne ich die Ideologie mit religiösem Unterbau, die von Mohammed propagiert und m.E. erfunden wurde nach dessen Namen. Das ist schon alles. Insofern ist der Name Mohammedismus absolut wertneutral und die Anhänger dessen sind halt Mohammedaner. Daß sich die Anhänger Mohammed'cher Lehren nach dem arab. Sprachgebrauch nennen ist deren Sache.


By the way - Absicht oder Tüdeligkeit, dass Du die Verbreitung des
"Mohammedismus" kritisierst, nicht aber die Verbreitung des Judaismus in
den (christlichen) Kirchen?

Wenn ich das eine kritisiere muß ich doch zur Rechtfertigung nicht mein ganzes Weltbild aufzeigen und alle möglichen Themenkomplexe abarbeiten, die nach meinem gusto ebenfalls kritikwürdig sind. Bei Deiner Argumentation ist das Wegführung vom Thema.


Wer gerne hätte, dass "die Kirche" anders ist, der werde doch einfach in
seiner örtlichen Kirchengemeinde aktiv und bringe dort seine Vorstellung
von Christentum und die Verbreitung christlicher Werte ein. In manchen
Kirchen sind Laienpredigtmöglichkeiten eröffnet, also frisch
voran!

Ich differenziere ja zwischen Christl. Glauben und Christl. Religionen. Vertreter der Religion sind die Kirchen, wogegen der Glauben nun mal eine rein pers. Sache ist. Die Geschichte lehrte, daß die Kirchen mit Ihren Funktionären nicht zwangsläufig die christliche Lehre an 1. Stelle ihres Handelns stellen und geneigt zu ihr dienlichen Interpretationen sind.
Natürlich gibt es in den Kirchen auch ein ehrliches Bemühen um den rechten Glauben, aber nicht nur.
Als Mitglied der luth.-ev. Kirche fragt man sich manchmal ob meine Kirchenvertreter sich mehr als SPDnahe Sozialarbeiter denn als Seelsorger fühlen und handeln und inwieweit mein pers. Glauben und mein pers. Wertegefühl von den Aussagen dieser Kirche noch repräsentiert werden.

Scholl-Latour, der nicht im Verdacht steht, Theologe zu sein, hat in der
ihm eigenen Weise aber zurecht kritisiert, dass die
Glaubens-/Religionslosen den glaubensverbundenen Religiösen per se
unterlegen sind, ohne dass es darauf ankommt, um welchen Glauben es sich
handelt.

Religion ist immer nahe an Ideologie, während Glauben doch etwas ganz anderes ist.


Natürlich verkenne ich nicht, dass sich, genauso wie sich Deutschland
selbst abschafft, auch die autochthonen Religionen sich hier selbst
abschaffen
. Freilich wird da interessengeleitet auch kräftig gehebelt,
nicht wahr Dieter?

Das begründe mir mal, mit dem interessengeleitet.


Eine feste Burg ist unser Gott. Und wenn es in diesem Land mal richtig eng
wird, wird es massig Kircheneintritte - im Sinne von Eintritten in eine
ethikbesitzende Solidar- und Schutzgemeinschaft geben.

Wirklich lebende Gemeinden findet man in den großen Kirchen praktisch nicht mehr, eher in den Randkirchen.


Wer halt krämerseelenartig bilanziert, welche Vorteile/Nachteile
habe ich bei/mit der Kirche, der kann auch fragen, was springt bei einer
Beichte (o.ä.) für mich konkret rum? Das hat mit Glauben/Religion nichts
zu tun und hält sich tatsächlich besser fern.

Da geht es nicht um Vor- oder Nachteile, sondern einzig und allein um die Fragestellung: Kann ich mich noch mit der Politik der Kirche identifizieren, fühle ich mich repräsentiert, wenn ich sehe, daß führende Kirchenvertreter mit zweierlei Maß messen und mich aufgrund ihrer Religionsdefinition zu einem bestimmten Handeln auffordern, welches Ausfluß dieses zweierlei Maßes ist.

Gruß Dieter


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