Die Grundlage für "Alles" muss die Grundlage für "Nichts" sein.

Bernadette_Lauert, Dienstag, 29.12.2015, 20:03 (vor 3327 Tagen) @ Taurec5487 Views
bearbeitet von Bernadette_Lauert, Dienstag, 29.12.2015, 20:08

Hallo!

Die Fragen sind leider falsch gestellt und lassen vermuten, daß die Welt
hier von der falschen Seite betrachtet, bzw. von den Füßen auf den Kopf
gestellt wird.

"Wo soll der Frosch denn hinhüpfen um den "ganzen Demokratieklimbim"
hinter sich zu lassen?"

Der "Frosch", als das ganze Volk verstanden, hüpft überhaupt nicht,
sondern wird gehüpft. Anders als Demokratiegläubige stets stillschweigend
voraussetzen, sind Völker nicht souverän und verfügen auch über keinen
eigenen Willen, den sie zum Ausdruck bringen könnten, sei es per Wahlen
oder Demonstrationen, die beides demokratisch verankerte Instrumente sind.
In der Geschichte wurde stets nur von einer Minderheit der Masse Wille und
Richtung eingegeben, bzw. die Masse in zuvor bereitete Kanäle strömen
gelassen.
Der Frosch, als Einzelner aufgefaßt, kann sehr wohl irgendwo anders
hinhüpfen, indem er sich mental völlig vom System emanzipiert, was nicht
bedeutet, irgendeine öffentlich (also "res publica" –
republikanisch/demokratisch) sichtbare Opposition einzunehmen, sondern
abseits des Systems einen dritten Weg neben Zustimmung und Opposition
einzuschlagen. Die bedeutet nach außen hin sich so weit am System zu
beteiligen, wie es einem persönlich nützt, ohne dem Strome der Ideen,
Meinungen und freiwilligen oder erzwungenen Positionierungen zu verfallen,
während man privat auf eigene Beine zu kommen anstrebt. Dies bedeutet,
eine Weltanschauung und Lebenshaltung der Männlichkeit und Wehrhaftigkeit
zu entwickeln, die prinzipiell dazu in der Lage ist, in einem Raume der
Rechtlosigkeit (der die Demokratie de facto ist) als eigene rechtschaffende
– rechtschaffene – Gewalt aufzutreten. Dies ist Vorbedingung und
Vorstufe zum Cäsarismus, der im historischen Prozeß zwangsläufig die
zerfallenden Republiken ersetzt. Dann nämlich treten diejenigen auf den
Plan, die zuvor den dritten Weg neben den beiden Polen, die der Masse
zugestanden werden, eingeschlagen haben und stillschweigend "den Tiger
reitend" die Grundlagen für eine politische Präsenz gelegt haben, die in
sich selbst gegründet, männlich-offensiv Gewalt (im ursprünglichen
Wortsinne) anwendend das Leben gestaltet. Es ist die völlige Umkehrung
aller demokratischen Ideale, die stets auf Vermassung und
Verantwortungslosigkeit hinauslaufen. Das Ganze zu leiten, ist stets nur
wenigen vorbehalten, aber jedermann kann im Rahmen seines Umfeldes, in dem
er selbst aktiv gestaltend wirkt, die Keimzelle einer anderen Ordnung
werden, in einer Partnerschaft, als Familienvater, als Unternehmensleiter,
als Anführer einer Gemeinschaft etc. Ziel: Lebensunfähiges, Schädliches
klein halten und ausmerzen, Aufbauendes und Vitales fördern und
kultivieren.

Damit ist auch diese Frage beinahe geklärt:

Du behauptest hier sehr viel, baust auf das Behauptete auf und so geht das durch bis zum Schluss.
Beispiel: "in einem Raume der Rechtlosigkeit (der die Demokratie de facto ist)" Ach komm schon. Ach komm schon!!! Wie "rechtelos" sind wir um Vergleich zu failed States wie Somalia, Tyrannenstaaten wie Saudi Barbarien oder "neuen Lebenkonzepten" wie den IS!?!?!?!?Dein Recht dort ist zu spuren, oder Kopf ab. Diebstahl -> Hand ab. "Blasphemie" -> Steinigung etc.
Verstehst DU, was ich sagen will? Du übertreibst maßlos und nutzt Schwächen der Demokratie für eine absolute Verteufelung. Das ist deswegen zu undifferenziert, weil Du damit auch die hart erkämpften, guten Aspekte in den Dreck ziehst. Ein erster Schritt wäre zwischen Regierungshandeln und Staat zu unterscheiden. Aber Dein Text hat auch Passagen, denen ich zustimme.

Das Ganze zu leiten, ist stets nur
wenigen vorbehalten, aber jedermann kann im Rahmen seines Umfeldes, in dem
er selbst aktiv gestaltend wirkt, die Keimzelle einer anderen Ordnung
werden, in einer Partnerschaft, als Familienvater, als Unternehmensleiter,
als Anführer einer Gemeinschaft etc. Ziel: Lebensunfähiges, Schädliches
klein halten und ausmerzen, Aufbauendes und Vitales fördern und
kultivieren.

Gefällt mir ganz gut, passt aber nicht zu den maßlosen Übertreibungen oben.

"Willst Du dem Staat behalten und anders organisieren oder Demokratie
samt Nationalstaat abschaffen?"

Der Staat in seiner jetzigen Form ist nicht erhaltenswert, da er
natürliche Lebensentfaltung verhindert, wo auch immer er tätig wird.

Alter, schau Dich doch mal um, wie´s uns geht und dann blicke in die failed States dieser Welt. Was ist denn das für eine "ar*verletzte Flennerei" während dem Champagnertrinken hier in Deutschland?

Kulturvölker sind zwar stets in Form von Staaten organisiert, doch sind
Nationalstaaten bereits eine erste Verfallserscheinung, da hier eine Masse
zum "Ding an sich" erklärt wird. Die jetzige Demokratie, in der selbst der
Nationalstaat zugunsten der "Menschheit" abgelehnt wird, ist doppelt
verächtlich und schädlich. Am Ende des Verfalls angelangt, gehen die
Demokraten nun daran, ihr eigenen Grundlangen abzuschaffen und damit auch
sich selbst. Diese in sich nicht lebensfähigen Pseudo-Staats-Gebilde
lösen sich als letzter Akt des Dramas selbst auf oder verwehen in den
Stürmen, die sie entfesselt haben.
Es kann also nur darum gehen, diese Aberration eines echten
Staates, die man gemeinhin im Kopf hat, wenn man heute das Wort "Staat"
vernimmt, durch eine natürliche/organische Ordnung zu ersetzen. Diese
folgt dem "Führerprinzip" und ist hierarchisch gestaffelt, so daß jedem
Manne im Rahmen des Ganzen eine Verantwortlichkeit zukommt, die seiner
Befähigung und Stellung im Leben entspricht. Ein solcher Staat würde
tatsächlich im Gegensatz zu allen demokratischen Systemen, in denen
maximalste Unfreiheit herrscht, in das Privatleben der
Volkszugehörigen vergleichsweise wenig eingreifen. Der Zweck eines solchen
Staates ist zuvörderst Außenpolitik zur Bewahrung des Ganzen, während
das Innere durch selbstverantwortliches Gestalten der freien Männer nach
natürlichen Gesetzmäßigkeiten sich hierarchisch-organisch ordnet.
Führung/Verantwortungsübertragung von und an diejenigen, die für eine
Aufgabe geschaffen sind. Staat/Außenpolitik und in seiner konkreten Form
das Militärische sind eine Funktion innerhalb des Ganzen, sind
ein Feld männlicher Betätigung – alles Ordnung und Struktur
Schaffende, alles Aufbauende, konkret Rechtsprechung, Polizei, Handwerk,
Zünfte bis hin zur ernährenden und kultivierenden Tätigkeit der Bauern,
sind andere. (Man könnte auch getrost das Ganze "Staat" nennen, wobei es
sich beim Staate dann nur im die äußere Form sich selbst erhaltender
Lebensprozesse handelt.)

Mir wird echt ganz schwindelig und ich verstehe nicht, warum du diese Sätze hier schreibst. Ist das Deine Vorstellung einer heilen Welt? Kurznachricht an Dich: Du bist nicht Gott und wie sich diese Welt entwickeln wird, hängt von sehr vielen Faktoren ab.
Diese Faktoren in das Denken einzubeziehen bedeutet, sich an der Realität zu orientieren.
Diese Faktoren nicht in das Denken einzubeziehen, bedeutet... Naja, das muss ich Dir ja nicht erklären...

Es kann nicht darum gehen, von der Basis her, aus dem Volke
eine weitere "demokratische" Bewegung anzuzetteln, einen weiteren "Kampf um
die Köpfe" zu entfesseln und damit missionarisch und ideologisch tätig zu
werden. Damit würde man nur seinen Teil zur allgemeinen Zerstörung des
menschlichen Lebens und seiner Grundlagen beitragen. Man würde wiederum
eine diffuse Masse Mitmenschen ins Zentrum rücken und zum vermeintlichen
Souverän erheben. Wer so denkt und handelt, ist aus Sicht des wahren
Lebens im besten Falle ein unerheblicher welt- und lebensfremder Spinner,
im schlimmsten Falle ist er schädlich, nämlich wenn er es schafft, eine
solche Masse ihm folgen zu lassen, daß er sich selbst zu den Futtertrögen
emporhieven kann, während die Mehrheit in einer als Mündigkeit
mißverstandenen Unmündigkeit verharrt.

Du bist wie Monterone. Hasst die Demokratie. Vielleicht auch den Nationalstaat. Aber bleibst extrem vage, wenn es um die Alternativen geht und etwaige Prozesse dorthin sind nicht mal im ANsatz ein Thema. So wird das nichts. Runter vom Elfenbeinturm und aktuelle Forschung studiern; dann auf die Wirklichkeit beziehen. "Die granulare Gesellschaft"

Es kann nur darum gehen, bei sich selbst anzusetzen, sich
selbst zu entwickeln, sich aus der Herde und vom Herdendenken zu lösen,
Eigenständigkeit, Selbstverantwortlichkeit, seinen eigenen Weg, seine
eigene Aufgabe zu finden. Auch "Alphamännchen" sind Herdentiere, weil sich
ihre Identität im Bezug auf die Herde bildet statt auf sich selbst.

Okay. Und weiter?

Das ist die Grundlage für alles.

"Alles".

Wenn Du alles liebst, liebst Du nichts.
Wenn Du alles hasst, hasst Du nichts.
Eine Grundlage für "Alles" ist eine für "Nichts".

Den Mitmenschen mit seinen
unerheblichen Meinungen muß man dabei außen vor lassen, da dieser bei
sich das selbe tun muß. Nur, wer es schafft, seine Sklavenfesseln zu
lösen, mit dem ist eine Zusammenarbeit möglich. Wer es nicht schafft und
in Phlegma, Trägkeit, unbeweglicher, todesähnlicher Passivität von
Schafen erschlafft, kommt für eine organische Lebens- und
Gesellschaftsordnung nicht in Frage. Wahrscheinlich gehören zur letzteren
Gruppe heutzutage die Allermeisten, weswegen es bis um Ende Diskussionen
über die Durchsetzung demokratischer Ideale geben wird.

Fazit insgesamt:
Du verwendest viele Metaphern. Manchmal schön zu lesen. Manchmal schlichtweg eine absolutistischen Übertreibungen, gewürzt mit Kampfbegriffen. Dabei fehlt mir in weiten Teilen der Wirklichkeitsbezug.
Aber: Einzelne Passagen beinhalteten inspirierende Gedanken. Danke dafür.


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