Da bliebe eigentlich nur das Hörmann-Modell - Kooperativer Individualismus

Robert, Dienstag, 29.12.2015, 18:34 (vor 3327 Tagen) @ Fidel5518 Views

Wenn Sozialismus bis 100% Gemeineigentum wünscht und Kapitalismus bis
100% Privateigentum ist die Haltung von Führern klar, die ihre
"gemeinwohle" Politik mit Geldmitteln (anderer) finanzieren müssen.

Bei der Frage von 100% Privateigentum muss man erklären, welche Macht
überhaupt berechtigt ist einem Individuum -ein- Eigentum zu erlauben. Da
sind wir dann beim Machtmonopolisten / Zwingherrn etc. angekommen und der
Debitismus entlarvt die privatrechtlichen Träumereien.

Bekannte Autoren dringen gar nicht so weit vor und verhaspeln sich damit
zu erklären wie der Übergang vom Jetztzustand zur
Privatrechtsgesellschaft klappen soll. Man müsste (unehrlich) erworbenes
Eigentum respektieren, damit auch die Marktmacht des Eigentümers um über
Fehlentscheidungen + Wettbewerb der Zeit die Gelegenheit zur Umverteilung
geben. Selbst ohne Kooperatismus würde das Generationen in Anspruch nehmen
bis -eine- Chancengleichheit zunimmt.


http://www.informationsgeld.info/individualismus.html


Ziel dieses gar nicht neuen Gesellschaftskonzepts ist die maximale individuelle Freiheit bei gleichzeitiger freiwilliger Kooperation aller Individuen, weil diese dann erkannt haben werden, dass sie alle Güter und Leistungen, die sie verwenden bzw. besitzen wollen, auch gemeinsam herstellen müssen. In der globalen Kooperation können im Vergleich zu heute unglaubliche Synergien genutzt werden, weil dann die besten (Produktions-)Ideen sofort im Internet für alle veröffentlicht werden, anstatt wie heute patentiert, "vor der Konkurrenz versteckt" und hinter verschlossenen Türen weiter entwickelt zu werden. Dazu versuchen wir so schnell wie möglich Überfluss für alle Güter und Leistungen zu erzeugen, aber auf ökologische und nachhaltige Art und Weise, ohne Ausbeutung von Mensch und Natur. Eine Voraussetzung dafür, dass dies gelingen kann, ist die geldlose, kooperative, globale Produktion.

Frage mich nur, wie das ohne Zwingherr funktionieren soll bzw. wie wir jemals zu diesem Gesellschaftszustand hingelangen können.

Für mich ist Tatsache, dass je größer das unfreiwillig
zusammengetragene Gemeineigentum wird, um so gefährlicher das
Klumpenrisiko (z.B. Krieg) aus Einzelentscheidungen für alle Mitglieder des
Gemeineigentums ist.

Weil ich die Welt nicht retten kann, würde ich es vorziehen die Preise
für uns Gezwungene so hart wie möglich zu verhandeln, d.h. das
Klumpenrisiko runter zu fahren.

Ich vermute, dass die großen Verbände von Staaten (z.B. Austria-China)
weder tragfähig noch kulturell wünschenswert sind. Dass wir dennoch daran
festhalten liegt an den Konzeption unserer Gemeinschaften. Wer nicht
kampfähig ist, geht unter. Die erfolgreichen Aggressiven haben uns die
Probleme eingebrockt.

Lösung ohne Zwang/Gewalt/Führung? - unmöglich

Richtig.

Die Erwartung, man müssen die Menschen nur von äußeren Zwängen befreien (Sozialisten: vom "Kapital", Anarchokapitalisten: vom "Staat"), dann würden sie schon von selber "produktiv", "innovativ" und würden Wohlstand in ungeahntem Ausmaß produzieren - die scheint mir frommer Glaube zu sein, der auf einem bestimmten Menschenbild beruht und auch von der Evolutionsideologie flankiert wird, sich aber in der Realität als Irrglaube herausstellt.


Dazu auch ein altes Zitat von @Mephisto:

Herrschaft gehört zu den evolutionären Universalien wie das Auge oder der Tastsinn oder das Gehör.
Das sind soziale, aber auch biologische Errungenschaften, die immer wieder genutzt werden, weil sie sich als universelle Problemlösung herausgestellt haben.
Diese Unviversalien sind die Voraussetzung für weitere Evolution.
Wendet man sich zu den sozialen Universalien, so gehören dazu Sprache und Schrift, Religion, Handwerk, aber auch Städtegründung, Bürokratie, Staatenbildung und eben auch Herrschaft.

Alle diese Entwicklungen erhöhen die Anpasungsfähigkeit sozialer Gebilde an ihre Umwelt enorm.
Wo sie fehlen, droht Gesellschaften der Untergang, oder sie werden von einer Gesellschaft mit der Errungenschaft "Herrschaft" übernommen. Herrschaft ist somit ein a Priori jeder menschlichen Gemeinschaft.

Gruß


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