Persönliche Rückmeldung zu Dir, Silke

Blum, D, Donnerstag, 05.03.2015, 14:49 (vor 3950 Tagen) @ Silke9852 Views

Liebe Silke,

hier am langen Ende eines Threads (in dem sich die allgemeine Wahrnehmung verliert) möchte ich aufgrund deaktivierter PN-Möglichkeit dennoch eine Rückmeldung persönlicher Art an Dich geben.

Wenn Du einmal wenig Motivation haben solltest, hier weiter mit zu wirken, dann könnte dieser Text Dich wieder aufmuntern. Er ist nicht aus einer solchen Motivation heraus geschrieben, aber kann diesen Zweck auch erfüllen. Es kommt also ein Lob, ein naives vielleicht, aber eines, das auch ein Vorbild unterstützt, das Du gibst.

Wenn ich Deine Kommentare zu egal welchem Thema lese, so wird für mich immer eine Haltung sichtbar, die mir sehr gut gefällt. Du verkörperst offensichtlich eine Tugend, die sich in der heutigen Zeit selten zeigt. Um sie zu beschreiben, fehlt mir ein klassisches Wort wie "Klugheit" oder "Gerechtigkeit" oder "Tapferkeit" oder "Mass". Möglicherweise klingen am ehesten die Gerechtigkeit und Tapferkeit an, wenn Du schreibst.

In meiner Wahrnehmung würde ich zusammenfassen:

Du lässt Dich nicht einmal von Dir selbst bestechen.

In Sätzen, die davon für mich ableitbar sind:

Du schaust auf alte eigene Fehler mit Erbarmen, gestehst Dir jedoch Lernen zu.
Du schaust auf anderer Leute Fehler, weist jedoch konsequent auf den Unterschied zu Deiner Lernerfahrung hin, ohne zu verletzen.
Du achtest auf Ausgewogenheit, wo möglich, auf Zerrissenheit zwischen Ideal und Wirklichkeit, auf das Leben im Jetzt und auf eine Richtung, die einzuschlagen persönlich wie gesellschaftlich vernünftig wäre.

Insofern bist Du ein lebendiger, in Bewegung des Lernens befindlicher Philosoph, der sich nicht zu schade ist, eigene Schwäche zu bekennen.

Dazu kommt eine unangestrengte Version der Erklärung debitistischer Zusammenhänge und entsprechend lese ich Deine Beiträge mit Gewinn auch dann, wenn ich nur ein Stück eines Fadens verarbeite. In sich geschlossen sind sie.

Du bringst das Fachliche, was im DGF-Zweck ja dominiert, mit dem zusammen, was psychische Folgen betrifft, die der Debitismus mit sich bringt. Oder Ursachen, die in unserer Menschlichkeit enthalten sind. Eine Anthropologie, die auf das schaut, was da ist, an die guten Wurzeln des Kindes z. B., die wir eher zerstören und dann die schlechte Ernte bedauern. Diese Aspekte sind mir persönlich auch sehr wichtig. Ich glaube z.B. , dass Motive wie Angst vor dem Debitismus und seiner erschreckenden Klarheit ein Hauptgrund für dessen Ablehnung oder Ignoranz im Mainstream ist. Angst, die im persöhnlichen Sicherheitsgefühl von Individuen begründet ist, in einem Gefühl, wo das Entgleiten der Kontrolle über Abläufe mit allen Mitteln zu verhindern ist, und sei es durch konsequente Ignoranz. Diese Angst zu nehmen könnte ein größerer Hebel sein, zur Verbreitung dieses Wirtschaftsmodells beizutragen, als das Wissen über dessen Funktionsweise im Detail. Und damit könnte viel Leid verringert werden, weil viele Entscheidungen nicht oder anders getroffen werden.

Da Du zeigst, wie man "trotzdem" gut und glücklich leben kann, machst Du vielleicht für diese Zielgruppe das Tor zur Akzeptanz des Debitismus-Modells Mut.

Danke also.

Blum

--
It's not what you don't know that gets you into trouble, it's what you know that just ain't so that gets you into trouble. (Satchel Paige)


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.