An der Pest war ein Floh schuld, nicht Gott.

re-aktionaer, Sonntag, 06.03.2016, 13:22 (vor 3267 Tagen) @ Christian6809 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 10.03.2016, 14:35

Was wäre, wenn alle Entwicklungen, die manchen Angst, anderen Sorge
bereiten und wieder andere hilflos oder wütend machen, NICHT auf einer
großen Verschwörung von Eliten beruhen, um unser Volk klein zu halten,
sondern diese einfach geschehen - aus geopolitischen Ursachen heraus, als
postkolonialistische Nachwehen, aus bevorstehenden Umverteilungsprozessen,
aus Gründen des Klimawandels und auch aus religiösen Radikalisierungen in
unaufgeklärten Gesellschaften?

1. Geopolitische Ursachen - Geopolitik wird gemacht. Von Menschen. Damit gibt es Verantwortliche.
2. Postkoloniale Nachwehen? Nein! Zuchterfolge in der 3.Welt und viel zu geringe Kindersterblichkeit aufgrund der medizinischen Errungenschaften der letzten 100 Jahre. Das sind keine Postkolonialen Nachwehen sondern eher Postkoitale Nachwehen!
3. Bevorstehende Umverteilungsprozesse... das passiert einfach so? Wie? Nein - wir lassen uns ausrauben. Das hat mit dem Klimawandel nichts zu tun. Das hat etwas mit einer Ethik der Selbstzerstörung zu tun, die unterbindet, dass wir uns dagegen wehren. Wenn wir es nicht hinnehmen wollen, werden wir auch nicht umverteilen müssen. Ich fühle mich weder einem Araber noch einem Afrikaner verpflichtet. Diese Länder sind an ihrem Elend selbst schuld. Wenn man seine eigene Bevölkerung verdoppelt, ohne die Lebensgrundlagen zu schaffen, dann ist es nicht unser Problem.

Ich lese (hier) sehr häufig, dass die Misere, in der sich Europa und vor
allem Deutschland befindet, eben Ziel und Ergebnis einer großen
Verschwörung sei. Viel eher gehe ich aber davon aus, dass wir es mit
Prozessen und Entwicklungen zu tun haben, die einfach in Gang gekommen sind
und derzeit auch umumkehrbar. Merkel und Co. können in diesem Zusammenhang
also gar nicht agieren (unter der Voraussetzung, dass sie die Prozesse
nicht bewusst herbeigeführt haben), sondern nur reagieren. Das erklärt
auch die große Hilflosigkeit.

Pillepalle. Sorry. Orban konnte, sogar unser Schwachmatenkanzler in Österreich KONNTE reagieren. Jetzt ist die Balkanroute dicht. Man könnte noch viel heftiger reagieren und viel effektiver. Schlauchboote abdrängen oder sogar versenken, kriminelle Asylanten in Straflager stecken usw...
Man will nicht. Man fischt sie aus dem Meer, in libyschen Hoheitsgewässern und bringt sie hunderte Kilometer nach Italien statt wenige Kilometer nach Libyen zurück. Was soll das?
Man kann irgendwelche Marokkaner nicht heimschicken, weil sich Marokko weigert, gleichzeitig aber Millionen Wirtschaftshilfe bekommt? Das soll nicht Absicht sein? Dann ist es kretinöse Dummheit. Und davon gehe ich eben nicht aus.

Ich denke, wenn wir den aus meiner Sicht heikelsten Punkt - nämlich die
Unterstellung, alles folge einem großen Plan zur Zerstörung unseres
Landes - einfach mal ausklammern, kann es viel leichter fallen,
Lösungsansätze zu diskutieren und tatsächlich Ideen im Sinne unserer
Gesellschaft zu sammeln.

Nein. Denn wenn man diese Option nicht mitdenkt, rennt man wie ein Blinder herum und sucht Lösungen, die nicht funktionieren können, weil sie nicht die Ursache sehen. Das ist genauso wie mit den ewigen Erklärungsmustern, warum Schwarze so arm sind - Apropos postkoloniale Nachwehen...
Filmtipp aus den 60ern:
https://www.youtube.com/watch?v=0gTue4k_RwE

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