Du hast „Protestwählen“ nicht verstanden, wie mir scheint...

ohne eisen, Samstag, 05.03.2016, 22:46 (vor 3265 Tagen) @ Christian7633 Views

Wir nehmen einfach mal an, dass parlamentarische Demokratie funktioniert, woran viele Wähler noch glauben.

Kaum jemand will die Linke an der Regierung, und nur wenige die AFD. Bin ich nun sozialistisch eingestellt, und habe den Eindruck, die SPD ist zu milde, dann muss ich die Linken stärken, damit zwinge ich die SPD Ziele der Linken zu übernehmen, damit die SPD ihren Einfluss behält, die SPD hat dann Angst, überholt zu werden. Also übernimmt sie Ziele der Linken, etwa Mindestlohn, und verfolgt diese.

Bei den rechten ist es genauso. Bin ich konservativ, halte ich den unkontrollierten Flüchtlingszufluss für nachteilig, wähle ich weiter rechts, und zwinge somit die CDU rechte Ziele zu übernehmen, damit etwa die AFD nicht zu mächtig wird.

SPD und CDU wollen ihre Machtposition behalten. Die SPD hat Angst Wähler an die Linken zu verlieren, deshalb verfolgt sie einige Ziele der Linken. Die CDU will keine Wähler an AFD oder andere noch rechtere verlieren, also wird sie einige Ziele derer übernehmen.

Verfolgt man Gysis Reden, in denen er immer wieder aufmerksam macht, dass die Linken das schon immer wollten, und jetzt endlich die SPD das auch erkannt hat, wird man darin bestätigt.

Und es hat nichts mit auf Rattenfänger hereinfallen zu tun, wenn ich eine rechte Opposition ins Parlament hieve. Erst wenn die AFD an die Regierung kommt, dann muss man sich neu Gedanken machen. Aber 10% Linke in den Landtagen verwandeln unser schönes Land ebenso wenig in eine kommunistische Kolchose wie 10% AFD daraus ein viertes Reich erwachsen lässt.


Dies zumindest in der Theorie von einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie sind die Mechanismen, mit denen man als Protestwähler die Illusion hat, Einfluss zu nehmen.

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