Debitismus verstehen ist der Lösungsansatz – dabei ändere ich mich immer mehr, das steckt an

Silke, Mittwoch, 13.05.2015, 22:58 (vor 3514 Tagen) @ Kurz_vor_Schluss6091 Views
bearbeitet von Silke, Mittwoch, 13.05.2015, 23:29

Shalom Silke,

Schalömle,
Lieber K_v_Sch,

Danke für Dein umfangreiches Teilen von Gedanken.

lese Deine Beiträge gerne

Ich Deine auch.

– der Kern wird anderorts so gern umkreist,
hier im Gelben wird er angebohrt – Staat – Waffe – Zwang – Abgaben
– Staat – Waffe – Zwang – Abgaben etc.

Auch im Forum wird immer wieder umkreist. Darum bin ich froh um die, welche neben sicher wertvollen bzw. hilfreichen andersartigen Infos am "es ist alles gesagt" anknüpfen, weil ich diese Aussage für zu pauschal halte.

Wie aber auch die Emmentaler Fraktion bewiesen hat
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=353305&page=1&category=0&or...
und immer wieder von Foristen zu lesen und zu vermuten ist sind genügend Leute hier schon mit sehr, sehr sinnvollen persönlichen Lösungsansätzen unterwegs, um mit unserer Situation auf ihre Art konstruktiv umzugehen.

Was mir noch bei diesem Fegefeuer der Erkenntnis fehlt – die Lösungen!

Die kommen doch schon bei verschiedenen Foristen und Lesern:
Einige treten aus dem Hamsterrad heraus, um sich das alles einmal in Ruhe von außen zu betrachten (was tue ich hier eigentlich?).
Einigen sabotieren um die Mächtigen zu behindern, erkennen ihre Rolle im System, versuchen sich neu zu positionieren.
Einige behindern den medialen Zwang und Dunst durch Offenlegung/ Richtigstellung/ Infrage stellen, Bücher, öffentliche Schriften, Quellen
Einige kämpfen um Aufmerksamkeit/ Verständnis der Mitmenschen vor Ort gegen Rattenfänger, Spin-Doc’s und Lügner.
Einige versuchen wichtige Erkenntnisse/Informationen aus Wissenschaft/ Forschung/ Religion/ Geschichte usw. hier und im Umfeld zu verbreiten.
Einige finden persönlich zueinander um sich zu bestärken, sich zusammenzutun, sich zu ergänzen, sich auszutauschen, sich Mut zu machen oder konstruktiv kritisieren.
Einige entwickeln neue Geschäftsmodelle und Lebensinhalte, die von früheren Wegen abzweigen wie Gaby in GR

Die Handlungsalternativen! Dass immer alles Zwang und Sklaverei war – das
mag so sein, indes wird’s hier und da Unterschiede gegeben haben. Die es
lohnen dürfte, zu studieren – nicht die Stammesgesellschaften, sondern
friesische Freibauern, Münsteraner Bürger (Ehr is Dwang nog!), Reformen
des Freiherrn vom Stein etc., Ansätze kleiner Gemeinschaften innerhalb
größerer Gemeinschaften.

Ganz genau. Kleine teilabgegrenzte Systeme, die nach innen nach eigenen Regeln agieren und nach außen so, wie es Staat halt erzwingt.
Verwandtschaft, Nachbarn, Gemeindeteile, Vereine, Interessengruppen - das ist zwar alles zäh und geht sehr langsam, ist aber erträglicher als Jammern, Nichtstun und Schuldzuweisungen oder große (für mich) sinnlose Heldentaten .

Das Andere: Nehmen wir an, da käme einer daher und setzte debitistisches
Wissens ganz oben um. Der neue Bundeskanzler heisst Dottore – oder hat
einen Berater namens Ashitaka. Nur ein Traum, wir lassen die Realität mal
beiseite, die alten Strukturen bringen ihn nicht direkt um. Er darf
regieren – das Wunder geschieht – und sein Wissen in neue Gesetze und
Bestimmungen gießen.

Dein erster Denkansatz klingt sinnvoller:
Das System laufen lassen - es ist nicht zu retten.
Daneben ein eigenes System stellen, das durch eine halbdurchlässige Membran operiert. Die Säugetiere haben die Dinos überlebt, weil sie anders agiert haben, noch während die Dinos die Herrscher waren. Dann war Yukatan-Day und die Kleinen wurden ganz groß.

Was wäre dann? Wenn ihn (ein Traum) die Macht nicht verlockt hat – die
USA ihm nicht den Krieg erklären – die wütenden Bürger, die schreien
„wir wollen Arbeit und I-Phones!“, nicht aufknüpfen – er nicht als
Irrer gemollath wird – oder gebarschelt – kurz, er nicht zwischen den
Mühlsteinen der Moderne zermahlen oder mit den tausenden Vertragswerken
der EU erschlagen würde...

Angriffsfläche als Einzelner für zum Scheitern verurteilte Aktionen vermeiden, aber jede Gelegenheit nutzen um sein Lebenskonzept so umzubauen, dass sich Inseln um einen herum bilden können (Wissen, Aufmerksamkeit, Empathie, Liebe - Leute infizieren mit Gewaltfreiheit). Besitz reduzieren - Neid, Hass, Gier, Angst abbauen - fit machen körperlich/geistig/sozial, Kranksein reduzieren usw.

– dann würde es immer noch schief gehen,
SOFERN….
Sofern wir/er/Ich/DU nicht zum eigentlichen Kern vordringen – der da
wäre: Wir brauchen ein neues Bewusstsein!

Ganz genau. Nicht das Rad neu erfinden, aber wenigstens mal sortieren, was in meinem Leben bisher geschehen ist und welche Optionen ich nutzen kann, um die widerlichen Sachen nicht zu wiederholen.

Ich mag das Wort nicht, es ist
mir zu esoterisch abgeschmackt, aber mir fällt kein Besseres ein.

Das hängt von Deinem Gesprächspartner ab. Ich finde es treffend - sich BEWUSST SEIN über sich und seine Taten.

Alle
Revolutionen in der Vergangenheit brachten keine grundlegende Veränderung
der Herrschaftsverhältnisse – bzw. ist es so, wie Sergio Leone es in 2
Minuten besser erklärt hat, als sämtliche Politologen in tausenden von
Büchern: https://www.youtube.com/watch?v=jjpxh_t_nD4

Stimmt jedes Wort. Wenn die "armen Teufel" nicht selbst anfangen mit selbst lesen und selbst machen…eigenverantwortlich.

Wenn da also plötzlich eine RDF, eine Rote (oder
Rechte)-Debitisten-Fraktion entstünde, nicht unterwandert/gesteuert wie
alle anderen (wie gesagt – ein Traum) – und diese Fraktion tritt den
Marsch durch die Institutionen an, erringt nach 30 Jahren die Herrschaft
– dann ist sie bis dahin längst eingemeindet, das System ist stärker.

Noch einmal.
Nicht das System verändern.
Ein Anderes (und sei es noch so klein) daneben stellen. Ich kann nur mich verändern, so gut es eben geht. Leute bekämpfen mich, Leute akzeptieren mich, Leute unterstützen mich. Während dessen bin ich mit Infizieren beschäftigt.

Wenn die Gedanken sind: Wir gegen das Schweinesystem! Wir müssen kämpfen
um unsere Rechte! Etc. Dann klingt das ja alles gut, aber bisher wurden
alle Menschen, die das versuchten, zu dem, was sie bekämpft hatten. Die
Revolutionäre von 1789 errichteten ein wirkliches Terrorregime auf
schönen Worten, kein eingebildetes, wie vorher. Die Bolschewisten lösten
den "Blutsäufer" Nikolai ab und soffen nicht Blut, nein, sie schufen
Flüsse, Meere von Blut. Je mehr Fortschrittsglauben und Idealismus (wir
haben die Lösung!) - je mehr Opfer.

Fast alles nachvollziehbar.
Wer sich der Machtverklumpung hingibt wird ihr erliegen.
Ich habe mir selbst gegenüber das Recht, dieses System zu unterstützen, zu behindern oder es zu ignorieren (ver rückt werden).
Von vielen Verweigerern hörst und siehst Du medial gar nichts. Sie gehen z.B. nicht mehr wählen, sie haben bereits gewählt. Sie tauschen sich in kleinen Foren/Gruppen aus oder machen kleine Aktionen, die in größeren Aktionen auf- oder untergehen.

Wer vom System profitieren will kann keine Alternativen suchen.
Kein Selektionsdruck - kein neues Handeln und Bewusstsein.
Wir meinen, uns geht es ganz gut in BRD und materiell mag das stimmen. Aber wenn der Ekel halt zu groß wird und Dummheit nicht mehr ausreichend schützt…tief in uns sind wir ja immer noch ein Stück Mensch neben dem gezwungenen Zivilisten.

Wenn sämtliche klugen Leute in diesem Lande plötzlich Debitisten würden
und den perfekten Staat nach debitistischem Muster schüfen (die kleine
Fraktion der Zarathuisten, die forderte: Tötet den Staat! Zurück zur
Stammesgesellschaft! würde per Parteitagsbeschluss überstimmt) – es
würde DOCH wieder auf den alten Brei hinauslaufen. Denn wir sind ja nun
mal alle Gefangene – des eigenen Denkens wie des Systems. Was irgendwie
ein Spiegel unseres Denkens ist. Unseres Verständnisses.

Alternative ist Anarchie/ Akephalie, Zerfall in Kleingruppen/Solidargemeinschaften und Verweigerung der Macht gegenüber bis sie machtlos ist. Kein Parteitag sondern Übernahme von Verantwortung durch jeden Einzelnen in seinem Subsystem.
Vielleicht Segmentäre Gesellschaft unter gleichgesinnten Patchworkern?
http://de.wikipedia.org/wiki/Segment%C3%A4re_Gesellschaft
Einzige Verteidigung wäre dann aber innere oder örtliche ausreichende Entfernung zur Zivilisation, da Staaten und andere mafiöse Konstrukte durch Gewalteinsatz immer mächtiger sind, solange sie Gewalt wirkungsvoll einsetzen können.
Oder örtlich voneinander getrennt lebende aber gemeinsam agierende Ideenträger und Kleingruppen/ nah in Geist, Überzeugung und Wertvorstellungen. Kein wesentliches Besitzstreben, kein wesentliches Erpressungspotential, keine Angst mehr vor dem Tod - hab noch nicht weiter gedacht.

Wir Menschen können nicht mehr zurück.
Wir werden keine Stammesgesellschaften mehr sehen. Da sind wir evolutionär leider durch.
Denkbar wären für mich nur Solidargemeinschaften – verbunden im Geist und nicht mehr nur im Blut . Ich kann ein fremdes Kind genauso lieben wie ein eigenes. Ich kann einen Fremden mehr schätzen lernen als manche Verwandte.

Der weltweite Ausbruch von Zivilisation war doch kein Zufall sondern ein Verbreiten der damals erfolgreichsten Daseinsform von Leben zu dieser Zeit unter den damaligen äußeren Bedingungen (Eiszeit->Verwüstung/Saharasia und Periodizität der Wasserversorgung/Überschwemmung der großen Flussläufe weltweit).
Auch große gesellschaftliche Veränderungen der letzten Jahrtausende gingen mit Veränderungen der inneren und äußeren Bedingungen einher, wie man z.B. bei der Besiedlung Australiens schön sehen kann, oder beim Ausbruch der Laki-Vulkangruppe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Laki-Krater#Der_Ausbruch_von_1783_bis_1784:_M.C3.B3.C3.B0u...
Das Ende der uns bekannten Zivilisation wird also zukünftig schmerzhaft für die Masse der Einzelnen, aber die Evolution wird weiter gehen.

Wer immer da also nun sagen würde: Ich habe die Lösung – folgt mir!
Und auch wenn er sie hätte - er würde sich doch selber im System genauso
einrichten wie alle anderen zuvor. Mit der Macht. Mit dem Geld. Der
Verantwortung. Etc. Und was wäre nach ein paar Jahrzehnten?
„Keynesianer in den Knast! Umverteiler ins Umerziehungslager!“ Etc.

Nein – wie rühre ich an den wirklichen Kern der Veränderung?
Vielleicht: Inden ich Innenschau betreibe, mich anschaue, mich entwickle
– MEIN Bewusstsein ändere. Das Dumme ist - die Worte dazu sind so
abgeschmackt, so tausendfach verdorben, verbogen, verlogen gradezu….. die
Methoden dazu so unklar.

Ich weiss noch nicht, wie ich das ausdrücken soll….. einen Hauch,
Ansätze von dem, was ich suche, finde ich in alten Schriften. „Und wenn
ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und
hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe
nicht, so wäre ich nichts.“

Das hast Du alles aber schon sehr schön formuliert, so kurz vor Schluss...

Aber wie – WIE dahin kommen? Und dann noch gemeinsam?? Das ist die
Frage, zu der ich noch keine Antwort habe. Im Kleinen schon – hier und da
– aber wie das Große leben? Das Große tun?

Das Große wird nur noch ein Nebeneinander von vielen Kleinen werden können.
Es geht gar nicht anders. Auch der auf der Durchsetzung der Abgabeforderung fußende Debitismus wird kollabieren müssen - eine Pyramide verjüngt sich bis es nicht weiter geht.
Wenn das Hochbuchen auf das CpD Staat überhaupt noch weiter so machbar bleibt robben wir uns vielleicht noch zur letzten großen Imperatur nach O.Spengler (die allseits beschworene NWO) deren Zerfall samt Völkerwanderung II eine Chance für die Etablierung neuer autopoietischer Systeme darstellt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Autopoiesis,

Naja – sind so Fragen, die ich mir mal am Abend stelle. Jetzt weiter die
Bayern.
Schönen Abend
K_v_S

Vielen Dank und
Liebe Grüße
Silke

PS.
Vielleicht saust Apophis 2029 oder ein Kollege eben nicht an uns vorbei, sondern trifft…
http://de.wikipedia.org/wiki/%2899942%29_Apophis
Vielleicht erleben wir ein Superplume-DejaVu am Ol Doinyo Lengai oder am Yellowstone…
http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Afrikanischer_Grabenbruch
Vielleicht kommt eine Mischung aus Ebola und Influenza, effektiv wie früher die Pest und die Entvölkerung Südamerikas?
Oder wir erleben einen GAU oder Genozid, oder,oder,oder.
Was es sein wird ist eigentlich ziemlich egal.

Unsere Nachkommen werden danach nach Jahrtausenden vielleicht, wie die Aborigines, von der Traumzeit und vom „Gesetz“ berichten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Traumzeit
Sie werden nach Jahrtausenden vielleicht gemeinsam singen, dass das Wertschätzen der anderen Lebewesen, das Leben in menschlichen Solidargemeinschaften und das Verhindern von Machtkonzentration und von Götterzwängen einige der wichtigsten Tabus sind und bleiben werden um nie wieder weinen zu müssen wie die Ahnen. Sie werden den Bauplan des Lebens, das Wissen der Menschheit und die Verbundenheit mit dem Ganzen weitertragen.


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