Befristete Kreditgeschäfte und Refinanzierungen der Kredittitel als Basis des Geldsystems

Ashitaka, Sonntag, 10.05.2015, 21:14 (vor 3297 Tagen) @ paranoia6246 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 10.05.2015, 21:30

Solange Du nicht in der Lage bist, zu meinen Kritikpunkten Stellung zu
nehmen und das Einzige, was Dir zum Thema USD-Interventionen einfällt,
dass die Bundesbank T-Bills, Notes und T-Bonds kauft und angeblich keine
USD (Womit bezahlt die Bundesbank eigentlich?) ist bei Dir Hopfen und Malz
verloren, weil Du den Kern der Schaffung unbefristeter Liquidität nicht
wahrhaben willst, weil es Dir nicht in den Kram passt.

Ich habe nicht geschrieben, dass sie keine US-Dollar kauft, sondern dass unter den Fremdwährungsreserven bei deinem US-Beispiel eben US-Staatstitel auf der Aktiva schlummern, die vom ausländischen Markt aufgekauft wurden. Weder das Eurosystem noch das FED setzt den Ankauf von Fremdwährungsforderungen aktiv zur Schaffung von Zentralbankgeld ein. Das ist eine völlige Verdrehung der Praxis. In DE hauptsächlich zuletzt aktiv wegen des Festkurssystems von Bretton-Woods.

Schau dir dazu doch mal Dottores Hinweise aus dem alten Forum an, der erklärt, was für Konsequenzen eine solche Zentralbankgeldschöpfung im großen Stil hätte und verkauf mich nicht mit deinem Düsseldorfer Hügel-Geschwafel und blitzartigen Beleidigungen auf diesen Beitrag für dumm.

http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=44075

Noch mehr Beispiele aus der Kategorie Devisenmarktinterventionen:
Schweizer Notenbank kauft EUR und gibt CHF um den Franken zu drücken.
Chinesische Notenbank kauft den Exporteuren USD ab und druckt dafür
Rinmimbi.

Lass mich raten: Und die CHF wurden in deiner Vorstellungswelt aus dem Nichts geschaffen, weil das ja einfach so ohne inflationäre Auswirkungen geht und die Geldschöpfung in der Schweiz ja längst unbefristet läuft, ganz ohne Repos von Schuldtiteln (Kredittiteln). Ist das so in etwa stimmig?

Scheissegal, ob die Chinesen oder Schweizer mit der gekauften Kohle
Aktien Renten, Gold oder Land kaufen:
Entscheidend ist die unbefristet zur Verfügung gestellte eigene
Währung.

Warum haben die angekauften Assets unter den Devisenreserven dann Laufzeiten? Was passiert, wenn die ausländischen Titel fällig werden? Und da sie über den Markt erworben wurden, schafft sich der Markt das Geld auch einfach aus dem Nichts? Oder sind nicht vielmehr an der Basis Kreditgeschäfte und hinterlegte Kredittitel dafür notwendig, damit überhaupt eine Nachfrage nach Staatstiteln entstehen kann und aufrecht erhalten wird? Anscheinend ist das alles egal, da in deiner Vorstellungswelt einfach Geld geschöpft wird und schon seit Jahren Staatstitel von den Zentralbanken nach belieben angekauft werden.

Und der Staat schafft es plötzlich umlaufende Liquidität mit seinen
Staatsanleihen einzusammeln, aber der armen Bank gelingt das nicht. Die
muss immer zur Zentralbank rennen. Wieso kann die Bank angeblich nicht, was
jeder Private, und jedes Unternehmen kann?

Kann sie nicht?

http://www.finanzen.net/anleihen/Deutsche-Bank-Anleihen

Warum sich Banken nicht vollständig über Anleihen refinanzieren? Weil sie damit nur bereits vorhandene Gelder einsammeln können. Was es braucht, wozu die geldpolitischen Operationen dienen, ist aber immer und immer wieder neues Geld mit immer neuen Laufzeiten der Refinanzierungsgeschäfte und den zugrunde liegenden Schulverhältnissen (Kreditgeschäften) an der Basis (Kreditinstitut <-> Kreditnehmer). An der Basis sind es immer die Kreditforderungen, deren Titel von den Kreditinstituten über Pools bei den Zentralbanken hinterlegt werden.

Und dann rennt die Bank für jeden Scheisskredit zur Zentralbank. Wieso
bloß sind dann die weiter gefassten Geldmengenaggregate a la M3 größer
als die Zentralbankmenge? Wie konnte das passieren?

Tja, wenn Repos mitgezählt werden und man sich an solchen Geldmengen halt erfreut. Ich bleib lieber richtigerweise bei Geldsummen und begreife die Einlagen als das was sie nun einmal tatsächlich sind (Guthaben auf Geld). Wird alles, und da wären wir wieder beim Beitrag über Stelter klar, wenn man verstanden hätte, dass die Kreditinstitute kein Geld schöpfen, sondern lediglich Guthaben einräumen, transferieren und für Geschäftsbesorgungen (Cash her) verwalten.

Guck' Dir doch mal die Passivseite Deiner Bilanz an, dann weisst Du, wo
die Kohle herkommt. Passt aber gar nicht zu Deinen Thesen.

Die Kohle kommt nicht woher (es gibt keine Quelle des Geldes; mein O-Ton), sondern notenbankfähige Sicherheiten (an der Basis Kredittitel) werden im Rahmen geldpolitischer Operationen durch die Zentralbank refinanziert. Das passt wunderbar, weil es nun einmal tagtägliche Praxis ist.

Fragen über Fragen, aber keine Antworten vom Systemhügel.

Ich antworte eigentlich immer und werde gerne eines besseren belehrt. Aber irgendwie scheint etwas dran zu sein, dass in diesem Forum bereits alles gesagt wurde. Schau dir bei unserer letzten Unterhaltung, die du hier verlinkt hast an, wer auf einmal nur noch Bahnhof verstehen will und keine Antworten liefern konnte. Auch hier geisterst du nur im Nebel rum, suggerierst ein Ende der Befristungen als Systemalternative, statt dich damit abzufinden, dass Staatstitel nicht systamtisch und aktiv von Zentralbanken mit aus der Luft herbeigezauberten Zentralbankgeldern bezahlt werden, sondern erst einmal durch den Markt wandern müssen und sich die Käufer der Anleihen über Kreditgeschäfte (über Zeit bis Termin) finanzieren. Das notwendige Geld wird über geldpolitische Geschäfte der Geschäftspartner (ausschließlich Kreditinstitute) geschaffen. Und die so bezahlten Assets (Anleihen) werden dann auch gerne immer wieder bei der Zentralbank refinanziert. Und das verrückte an der Sache, die auch dir anscheinend Kopfschmerzen bereitet, ist, dass es eben keine Quelle des Geldes gibt, das Geld von Schuldverhältnissen (an der Basis den Kreditgeschäften) getragen wird.

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
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