Lösen, lösen, lösen

Kurz_vor_Schluss, Dienstag, 12.05.2015, 22:13 (vor 3295 Tagen) @ Silke5746 Views

Shalom Silke,
lese Deine Beiträge gerne – der Kern wird anderorts so gern umkreist, hier im Gelben wird er angebohrt – Staat – Waffe – Zwang – Abgaben – Staat – Waffe – Zwang – Abgaben etc.
Wie Du so treffend sagst:
Aufschuldung und Verlagerung der Wirtschaftstandorte verschieben die Nachschuldnersuche in Zeit und Ort. Preis dafür ist Fehlleben und Stabilitätsverlust für alle direkt oder indirekt beteiligte Lebewesen.

Was mir noch bei diesem Fegefeuer der Erkenntnis fehlt – die Lösungen! Die Handlungsalternativen! Dass immer alles Zwang und Sklaverei war – das mag so sein, indes wird’s hier und da Unterschiede gegeben haben. Die es lohnen dürfte, zu studieren – nicht die Stammesgesellschaften, sondern friesische Freibauern, Münsteraner Bürger (Ehr is Dwang nog!), Reformen des Freiherrn vom Stein etc., Ansätze kleiner Gemeinschaften innerhalb größerer Gemeinschaften. Das ist das Eine.

Das Andere: Nehmen wir an, da käme einer daher und setzte debitistisches Wissens ganz oben um. Der neue Bundeskanzler heisst Dottore – oder hat einen Berater namens Ashitaka. Nur ein Traum, wir lassen die Realität mal beiseite, die alten Strukturen bringen ihn nicht direkt um. Er darf regieren – das Wunder geschieht – und sein Wissen in neue Gesetze und Bestimmungen gießen.

Was wäre dann? Wenn ihn (ein Traum) die Macht nicht verlockt hat – die USA ihm nicht den Krieg erklären – die wütenden Bürger, die schreien „wir wollen Arbeit und I-Phones!“, nicht aufknüpfen – er nicht als Irrer gemollath wird – oder gebarschelt – kurz, er nicht zwischen den Mühlsteinen der Moderne zermahlen oder mit den tausenden Vertragswerken der EU erschlagen würde – dann würde es immer noch schief gehen, SOFERN….

Sofern wir/er/Ich/DU nicht zum eigentlichen Kern vordringen – der da wäre: Wir brauchen ein neues Bewusstsein! Ich mag das Wort nicht, es ist mir zu esoterisch abgeschmackt, aber mir fällt kein Besseres ein. Alle Revolutionen in der Vergangenheit brachten keine grundlegende Veränderung der Herrschaftsverhältnisse – bzw. ist es so, wie Sergio Leone es in 2 Minuten besser erklärt hat, als sämtliche Politologen in tausenden von Büchern: https://www.youtube.com/watch?v=jjpxh_t_nD4

Wenn da also plötzlich eine RDF, eine Rote (oder Rechte)-Debitisten-Fraktion entstünde, nicht unterwandert/gesteuert wie alle anderen (wie gesagt – ein Traum) – und diese Fraktion tritt den Marsch durch die Institutionen an, erringt nach 30 Jahren die Herrschaft – dann ist sie bis dahin längst eingemeindet, das System ist stärker.

Wenn die Gedanken sind: Wir gegen das Schweinesystem! Wir müssen kämpfen um unsere Rechte! Etc. Dann klingt das ja alles gut, aber bisher wurden alle Menschen, die das versuchten, zu dem, was sie bekämpft hatten. Die Revolutionäre von 1789 errichteten ein wirkliches Terrorregime auf schönen Worten, kein eingebildetes, wie vorher. Die Bolschewisten lösten den "Blutsäufer" Nikolai ab und soffen nicht Blut, nein, sie schufen Flüsse, Meere von Blut. Je mehr Fortschrittsglauben und Idealismus (wir haben die Lösung!) - je mehr Opfer.

Wenn sämtliche klugen Leute in diesem Lande plötzlich Debitisten würden und den perfekten Staat nach debitistischem Muster schüfen (die kleine Fraktion der Zarathuisten, die forderte: Tötet den Staat! Zurück zur Stammesgesellschaft! würde per Parteitagsbeschluss überstimmt) – es würde DOCH wieder auf den alten Brei hinauslaufen. Denn wir sind ja nun mal alle Gefangene – des eigenen Denkens wie des Systems. Was irgendwie ein Spiegel unseres Denkens ist. Unseres Verständnisses.

Wer immer da also nun sagen würde: Ich habe die Lösung – folgt mir! Und auch wenn er sie hätte - er würde sich doch selber im System genauso einrichten wie alle anderen zuvor. Mit der Macht. Mit dem Geld. Der Verantwortung. Etc. Und was wäre nach ein paar Jahrzehnten?
„Keynesianer in den Knast! Umverteiler ins Umerziehungslager!“ Etc.

Nein – wie rühre ich an den wirklichen Kern der Veränderung? Vielleicht: Inden ich Innenschau betreibe, mich anschaue, mich entwickle – MEIN Bewusstsein ändere. Das Dumme ist - die Worte dazu sind so abgeschmackt, so tausendfach verdorben, verbogen, verlogen gradezu….. die Methoden dazu so unklar.

Ich weiss noch nicht, wie ich das ausdrücken soll….. einen Hauch, Ansätze von dem, was ich suche, finde ich in alten Schriften. „Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.“

Aber wie – WIE dahin kommen? Und dann noch gemeinsam?? Das ist die Frage, zu der ich noch keine Antwort habe. Im Kleinen schon – hier und da – aber wie das Große leben? Das Große tun?

Naja – sind so Fragen, die ich mir mal am Abend stelle. Jetzt weiter die Bayern. [[zwinker]]
Schönen Abend
K_v_S

--
Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.
Karl Valentin


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